Kanada: Die angebliche Bedrohung aus dem Ausland

In Kanada geht die Diskussion weiter, wie stark man sich im Bergbaubereich ausländischen Investoren öffnen soll. Eine Reihe von Unternehmen aus dem Ausland zeigt großes Interesse, sich bei kanadischen Minengesellschaften zu engagieren oder diese ganz zu übernehmen. Vor allem chinesische Konzerne klopfen derzeit an die Türen in Vancouver, Toronto und Ottawa. Die Asiaten haben unverändert einen großen Rohstoffhunger, den sie auch mit ausländischer Hilfe stillen wollen. Doch nicht jeder kanadische Politiker ist davon angetan, einheimische Unternehmen in fremden Händen zu sehen.

Kanadische Wissenschaftler haben sich der Angelegenheit angenommen. Man hat 35 Übernahmen und Beteiligungen im Rohstoffsektor untersucht. In 23 Fällen haben die veränderten Aktionärsstrukturen zu einer größeren Diversifizierung beigetragen, der Wettbewerb hat sich danach verbessert. Nur wenn die nationale Sicherheit bedroht sei, sollte ein ausländisches Investment zurückgewiesen werden.

Drei Kriterien müssen dabei untersucht werden. Falls Kanada von einem ausländischen Lieferanten abhängig wird, der den Zugang zu Rohstoffen limitieren könnte, die für die Industrie von besonderer Bedeutung sind, sollte eine Beteiligung abgelehnt werden können. Auch ein Technologietransfer, der nicht im Sinne Kanadas ist, sollte für eine Ablehnung sorgen können. Gleiches gilt für die Gefahr der Spionage und Sabotage. In allen anderen Fällen wird ein ausländisches Engagement in kanadischen Unternehmen begrüßt. Wie stark diese Punkte in die kanadische Politik einfließen werden, ist jedoch offen.