Kolumne von Chrisoph Brüning

Seltene Erden – Probleme in Malaysia werden den Kurs Lynas belasten

Der ehrgeizige Zeitplan war nicht einzuhalten und das hatten wir ja angekündigt, jetzt kommt es noch schlimmer als erwartet für Lynas Corp. Massenproteste und Demonstrationen in vier malaysischen Städten haben die Regierung aufgerüttelt und damit weitere Problem für die geplante Anlage Kuantan produziert. Angst vor den radioaktiv angereicherten Abfällen, die bei der Konzentration von Selten-erdoxiden entstehen haben die Menschen auf die Straße getrieben. Dies ist ein Grundproblem bei Vorkommen, hoher Anteil an Thorium und Uran machen den Abbau meist unmöglich, da dann unwirtschaftlich. Lynas behauptet zwar, dass in ihrem Erz die radioaktiven Konzentrationen sehr gering sind, das werden sie jetzt nachhaltig beweisen müssen. Alle Versuche seitens Lynas die Aktivisten von der Sicherheit der Anlage zu überzeugen verliefen erfolglos.

Die politische Opposition fordert ein Komitee zur Untersuchung der Sicherheit der Anlage und den Stopp der Arbeiten bis zu einem endgültigen Ergebnis. Die Regierung scheint einlenken zu wollen und damit wäre die Errichtung der Anlage zunächst einmal gestoppt. Die Anlage sollte ja schon letzten September in Betrieb gehen, auch wenn die eigenen Ingenieure das für zu ambitioniert hielten. Nach den bereits bekannten Verzögerungen wurde dann das zweite Quartal 2012 als neuen Termin genannt, der jetzt hinfällig geworden ist.

Ein Ingenieur, der sich sehr gut mit dem Projekt auskennt hatte in einem Interview schon auf eine weitere Verzögerung der Zeitplans spekuliert, denn wichtig komplexe elektronische Bauteile wurden nicht früh genug geordert und laut seiner Einschätzung wäre die Anlage nicht vor November in Betriebe gegangen. Dieses Szenario wurde zwar von Lynas bestritten, ich halte das durchaus für möglich.

Jetzt sollte ein Komitee aus Regierung und Opposition eingesetzt, denn in Malaysia sind Ende des Jahres Wahlen und ein Eklat dieser Artgewinnt keine Stimmen. Aber am Dienstag teilte die Opposition den Boykott dieses Komitees angekündigt. Die Mitglieder der Oppositionspartei werfen der Regierung vor das Komitee nur zum Stimmenfang zu nutzen. Alles in Allem klingt das nach einer weiteren Verzögerung, denn wem soll denn glaubhaft gemacht werden, dass die Anlage sicher ist? Einig ist man sich über den Stopp der Arbeiten bis zur endgültigen Klärung.
 

Fazit

Raus aus Lynas, der Kurssturz kommt jetzt und die Erholung wird es nach der endgültige Klärung der Sicherheit der Anlage eintreten. Auflagen kommen möglicherweise, was Kosten verursachen könnte und das Projekt weniger profitable erscheinen lassen wird. Alternativen sind die Unternehmen, die etwas mehr im Zeitplan liegen wie Molycorp., Alkane, Arafura und Avalon Rare Metals.
 

"Hinweis laut §34b WpHG: Der Autor ist in Lynas Corp. nicht investiert. Die in diesem Artikel enthaltenen Angaben stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Dem Autor sind die Anforderungen nach §34b WpHG bekannt. Die hier angebotenen Artikel stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Artikel und Berichte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine wie immer geartete Handlungsaufforderung dar.