Ein Jahr nach Fukushima - Uranbranche hat fundamental immer noch gute Aussichten
Trotz der Folgen der Atomenergiekatastrophe in Japan ist die Kernenergie nicht dem Tod geweiht. Im Gegenteil: Da vor allem der Energiehunger in Asien wächst und zudem Exporte aus Russland bald wegfallen werden, drohen Preisschübe für den Rohstoff Uran. Man kann es gut finden oder nicht: Es ist eine für Uranförderer hoch interessante Marktlage.
An der Atomenergie scheiden sich die Geister, nicht erst seitdem es vor rund einem Jahr zum Atomunfall in Japan gekommen ist. Kritiker verweisen unter anderem auf die massiven Gefahren, die die Technologie mit sich bringt und für die neben Fukushima vor allem Tschernobyl als Synonym steht, ebenso wie die ungelöste Endlagerproblematik. Atomenergiebefürworter dagegen weisen vor allem immer wieder darauf hin, dass ohne die Atomstrom der Energiehunger der Welt nicht zu bewältigen ist. Kernkraftwerke sollen daher im Energiemix ihren Platz haben – insbesondere Kraftwerke der neuesten Generationen.
Gerade der Aspekt mit dem Energiehunger lässt sich kaum von der Hand weisen. In Indien und China wächst der jährliche Strombedarf sprunghaft an. Es wird bezweifelt, dass diese wachsende Nachfrage ohne Atomenergie befriedigt werden kann. Nicht umsonst planen die beiden asiatischen Staaten einen deutlichen Ausbau der Kernenergie, während in Deutschland und Japan Kraftwerke heruntergefahren werden.
Weltweit muss man trotz der Abkehr von der Atomenergie in den beiden Industrienationen davon ausgehen, dass die Atomindustrie sich keinesfalls auf dem absteigenden Ast befindet. Gerade erst hat China angekündigt, die installierten Nuklearkapazitäten stärker als bisher geplant ausweiten zu wollen. Zudem will man mit Kanada kooperieren, obwohl das Verhältnis beider Staaten jahrelang nicht das beste war. Zugleich werden nicht nur in China und Indien, sondern auch Brasilien und Saudi-Arabien viele Dutzend Kraftwerke neu geplant.
Rund ein Jahr nach Fukushima scheinen daher auch die Fundamentaldaten der Uranindustrie alles andere als schlecht. Die Nachfrage wird kaum zurück gehen, im Gegenteil: Experten gehe von einem Anstieg der Nachfrage aus. Zugleich allerdings wird sich ab 2013 die Lage beim Angebot deutlich verändern – und das kann den Uranpreis deutlich treiben.
Bisher schon kann die Urannachfrage nicht aus der Produktion der Bergwerksbranche bedient werden. Angesichts der langen Entwicklungszeit von Uranvorkommen wird sich dies kurzfristig auch nicht ändern. Bisher wurde die Angebotslücke durch die Russen aufgefangen, die angereichertes Uran aus Militärbeständen exportiert haben. Doch diese Exporte stoppen 2013 – und Ersatz der wegfallenden Mengen auf dem Weltmarkt aus Produktionssteigerungen ist auf Sicht von zwei oder drei Jahren nicht in Sicht. Die Mengen sind zudem alles andere als klein: Man schätzt, dass es fast ein Viertel des Weltmarktvolumens ist, das sich aus russischem Militär-Uran speist.
Dass diese Situation die Preise klettern lassen dürfte, liegt auf der Hand. Wie stark, bleibt abzuwarten, aber Experten wie Mark Lackey rechnen mit spürbaren Anstiegen für den Uranpreis. Dieser soll im Laufe des Jahres 2013 in die Mitte der 70-Dollar-Zone steigen. Das wäre fast die Hälfte mehr als derzeit mit rund 52 Dollar gezahlt werden.
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