Auftakt in Sachsen: Deutsche Rohstoff AG - Rekordverdächtiges Zinnprojekt startet
Eine Beteiligung der Deutsche Rohstoff startet ein neues Projekt in Sachsen. Dort kann ein Rohstoffschatz liegen, der Milliarden Euro wert ist. Erst im September hat die im Entry Standard in Frankfurt gelistete Deutsche Rohstoff AG (WKN: A0XYG7) zusammen mit Partnern die Tin International gegründet. Derzeit hält die Deutsche Rohstoff 68 Prozent an der Tochter, die ihren Sitz im australischen Brisbane hat.
Diese Tochter will zusammen mit ihrer Tochter, der Sachsenzinn aus Chemnitz, zwei alte Lagerstätten in Sachsen wiederbeleben. Dabei handelt es sich um die Zinnvorkommen in Geyer und Gottesberg. Beide Orte liegen im Erzgebirge. Schon zu DDR-Zeiten hat es dort Explorationsarbeiten gegeben. Nach damaligem Kenntnisstand lagern dort mehr als 180.000 Tonnen Zinn im Erdboden. Nach heutigem Weltmarktpreis hätten diese Lagerstätten somit einen Wert von mehr als 2,7 Milliarden Euro. Am Jahresanfang war Zinn noch deutlicher teurer, legt man demnach die Zahlen aus dem Februar/März zugrunde, beläuft sich der Wert sogar auf 4,3 Milliarden Euro.
Wie viele Tonnen des begehrten Industriemetalls wirklich unter den Hügeln des Erzgebirges liegen, will Tin International mit neuen Bohrungen ergründen. In Geyer haben die Arbeiten gestern begonnen, der Bohrstart in Gottesberg ist für die kommende Woche geplant. An beiden Standorten sollen insgesamt fünf Bohrgeräte zum Einsatz kommen. Nach derzeitigem Wissensstand beinhalten die beiden Areale das größte derzeit bekannte und dabei unentwickelte Zinnvorkommen der Welt. Allgemein wird erwartet, dass die Nachfrage nach Zinn immer weiter ansteigt, aber es gibt weltweit kaum neue Explorationsprojekte. Dies unterstreicht die Bedeutung der aktuellen Explorationsarbeiten.
Diese Untersuchungen haben zwei Schwerpunkte. Einerseits sollen die Ergebnisse der bis zu 40 Jahre alten Arbeiten verifiziert werden. Hierzu werden Bohrungen mit einer Gesamtlänge von 2.400 Metern niedergebracht. Andererseits werden auch zwei Erweitungsbohrungen durchgeführt werden. Diese sollen das Lagerstättenmodell verfeinern. Die Bohrarbeiten sollen bis Februar 2012 andauern. Danach wird ein unabhängiger Experte aus Australien die gewonnenen Daten auswerten. Er soll die historischen Ressourcen in den international akzeptierten JORC-Standard umwandeln. Dann kann man präziser sagen, welche Mengen Zinn tatsächlich unter der Erde lagern. Werden die erwarteten Mengen bestätigt oder ergeben die Erweiterungsbohrungen neue, zusätzliche Erkenntnisse, sollte dies allen Beteiligten zugute kommen.
Für Tin International hat dieses Gutachten noch eine weitere Bedeutung. Es ist geplant, dass die Beteiligung der Deutsche Rohstoff im kommenden Jahr einen Börsengang in Australien durchführen wird. Je wertvoller die Assets von Tin International dabei sind, desto höher wird die Bewertung ausfallen.
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