Kolumne von Björn Junker

Rio Alto Mining – Erste Goldproduktion in Peru

Der kanadische Goldproduzent Rio Alto Mining (WKN A0QYAX) meldet die ersten Daten zur Goldproduktion von seinem La Arena-Projekt in Peru. 9.385 Unzen des gelben Metalls stellte das Unternehmen von COO Alex Black im ersten Geschäftsquartal – 1. Juni bis 31. August 2011 her – noch bevor die kommerzielle Produktion angelaufen ist. Zudem wurden bereits im vierten Fiskalquartal 2010 – bis 31. Mai 2011 – weitere 2.660 Unzen Gold gegossen.

Zwischen dem 1. Juni und 31. August produzierte die Mine auf La Arena nach Angaben von Rio Alto 1.080.679 Tonnen Erz mit einem Goldgehalt von 0,55 Gramm pro Tonne. Das ist interessant, da der Goldgehalt in dem Abbauplan, der zur Anfertigung des NI 43-101 konformen technischen Berichts für das La Arena-Projekt von Coffey Mining Pty Ltd. ausgearbeitet wurde, nur mit 0,44 Gramm pro Tonne angenommen wurde. Das bedeutet, dass das abgebaute Erz bis jetzt 125 % des Gehaltes der Erzvorräte aufweist!

Zudem meldete Rio Alto, dass man während des ersten Fiskalquartals 2011 6.909 Unzen Gold zu durchschnittlich 1.554 USD pro Unze sowie 1.021 Unzen Silber zu einem Durchschnittspreis von 40,95 USD pro Unze verkaufte. Das bedeutet also einen Bruttoumsatz von 10.709.306 USD. Die anstehenden Goldlieferungen aus dem Goldvorauszahlungsabkommen des Unternehmens von Juli bis September von 1.466 Unzen wurden ebenfalls erfüllt.

Für das laufende Jahr 2011 rechnet Rio Alto Mining nun mit einer Gesamtproduktion von 50.000 bis 60.000 Unzen Gold. Damit bleibt man etwas hinter den bisherigen Prognosen zurück, die für 2011 von 75.000 Unzen ausgingen. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, wird man bis Ende des Jahres aber noch Erz mit 100.000 Unzen enthaltenem Gold im Laugungsbecken aufschütten. Im November soll dann bei einer konstanten Rate von 24.000 Tonnen Erz pro Tag die kommerzielle Produktion erreicht werden.

Ein Grund für diese Entwicklung dürfte sein, dass Rio Alto auf Grund von Unfällen auf La Arena im März 38 Mannarbeitstage verlor, da man die Sicherheitsvorkehrungen verstärken musste. Darüber hinaus musste der Abbau auf La Arena wurde von März bis Juni mit temporären, suboptimalen Bergbaugeräten durchgeführt werden, da die bestellten leistungsfähigeren Geräte noch nicht eingetroffen waren. Im Juli trafen dann die ersten neuen LKW und Bagger ein, sodass bis Ende August auf der Goldoxidmine acht schwere LKW und ein Bagger betriebsbereit waren. Weitere sechs LKW und der verbleibende Bagger wurden nun montiert und sollten bis Ende September betriebsbereit sein. Die neuen Geräte ermöglichten es Rio Alto aber immerhin bereits, die tägliche, für das Laugungsbecken bestimmte Erzmenge von 6.922 Tonnen pro Tag im Juni auf 17.045 Tonnen pro Tag im August zu erhöhen.

Gleichzeitig stellt Rio Alto bereits die Weichen für das weitere Wachstum: Im Laufe des Quartals begannen die Arbeiten zur Erweiterung der Adsorptions-/Desporptions-Anlage und des Laugungsbeckens auf La Arena von jetzt 10.000 Tonnen pro Tag auf 24.000 Tonnen pro Tag . Bis Mitte Oktober sollen 24.000 Tonnen pro Tag im Laugungsbecken aufgeschüttet werden können. Die Aufbereitungsanlage soll dann Ende Oktober mit einer Aufbereitungskapazität von 24.000 Tonnen pro Tag arbeiten. Die Arbeiten zur Erweiterung des Laugungsbeckens werden bis Anfang 2012 andauern, um die Größenauflagen für das kommende Jahr zu erfüllen. Bislang erzielte Rio Alto über einen Zeitraum von 45 bis 60 Tagen im Laugungsprozess eine Goldausbringungsrate von 80 bis 85 %. Das Management schätzt aber, dass die Ausbringungsraten während der Lebensdauer der Mine in der Nähe von 90 % liegen werden.

Zudem ist Rio Alto Mining auch an der Explorationsfront weiter aktiv. Während des Quartals wurden sechs Kernbohrungen (4.208 Meter) innerhalb des Sulfiderzkörpers, an die La-Arena-Goldoxidmine grenzt, niedergebracht. An der Westgrenze der Sulfidlagerstätte wurden 17 Bohrungen mit einer Gesamtlänge von 5.364 Metern durchgeführt. Die Bohrkerne werden im Rahmen der Machbarkeitsstudie für den Sulfiderzkörper geotechnisch untersucht. Nach Abschluss dieser Arbeiten werden die Bohrkerne analysiert und die Analysenergebnisse dieser Bohrungen und die Ergebnisse der Bohrungen im Sulfiderzkörper dann veröffentlicht. Rio Alto will im Rahmen der Machbarkeitsstudie für den Sulfiderzkörper Kernbohrungen mit einer Länge von ca. 35.000 Metern innerhalb der Sulfidlagerstätte niederbringen. Rio Alto geht davon aus, dass die Machbarkeitsstudie für den Sulfiderzkörper in ca. 18 Monaten abgeschlossen werden kann.

Und auch auf der Oxidlagerstätte setzt Rio Alto weitere Bohrungen. Innerhalb der vor Kurzem entdeckten Oxidzone Astrid wurden 6 Bohrungen mit einer Gesamtlänge von 1.166 Metern niedergebracht, deren Proben derzeit analysiert werden. Die Ergebnisse werden in der nahen Zukunft veröffentlicht. Das Unternehmen plant, im Rahmen der Phase 1 des Bohrprogramms ca. 50 Bohrungen mit einer Gesamtlänge von 9.300 Metern durchzuführen.

Wie bereits bekannt gegeben, arbeiten die Geologen Rio Altos an einer neuen Ressourcenkalkulation für die Goldoxidlagerstätte. Sie werden die Ergebnisse der Bohrungen innerhalb und im Umkreis der Calaorco-Grube der La-Arena-Goldoxidmine einbeziehen. Aufgrund der bislang positiven Ergebnisse der Oxid-Bohrungen, der Entdeckung der Oxidzone Astrid neben der Calaorco-Grube und der positiven Gehaltentwicklung im Abbau überprüft Rio Alto nun eine weitere Durchsatzerhöhung für das La-Arena-Goldoxidprojekt auf 36.000 Tonnen Erz pro Tag bis Ende 2012.

Wir betrachten die jüngsten Entwicklungen bei Rio Alto als sehr positiv, auch wenn das Unternehmen die eigene, alte Produktionsprognose für 2011 nicht erfüllen können wird. Doch betrachten wir es als normal, dass bei der ersten Inbetriebnahme einer Mine und der Verarbeitungskreisläufe kleinere Probleme auftreten. Und Rio Alto hat diese ja bereits behoben.
 

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