Kolumne von Björn Junker

Unternehmen lenken ein: Peru - Neue Bergbausteuer ist auf dem Weg

In Australien gibt es einen langen Streit um eine Abgabe für den Bergbausektor. In Peru dagegen haben sich der Staat und die Minengesellschaften relativ schnell über steigende Abgaben geeinigt. Jährlich sollen nun eine Milliarde Dollar mehr an den Staat fließen, der damit die Armut bekämpfen will.

Der peruanische Staat wird, was seine Bedeutung für den Bergbausektor angeht, hierzulande gerne unterschätzt. Tatsächlich ist der südamerikanische Andenstaat reich an Rohstoffen und gehört auf dem Weltmarkt zu den bedeutenderen Produzentengebieten, dies gilt unter anderem für Gold und Kupfer, wo man zur globalen Spitzengruppe gehört, beim Silber liegt man sogar auf dem ersten Platz.

Die Bedeutung des Bergbausektors in Peru nimmt darüber hinaus zu, wobei bereits seit langem Bergbauprodukte mehr als die Hälfte der peruanischen Exporte ausmachen. Bereits jetzt sind viele internationale Firmen in dem Land tätig, die Rang und Namen haben. In den kommenden Jahren werden Investitionen im mittleren zweistelligen Milliardenbereich in die Bergbaubranche des Landes erwartet.

Dass der peruanische Staat von den wachsenden Aktivitäten des Minensektors profitieren will, ist eine logische Folge – auch da die stark gestiegenen Rohstoffpreise die Gewinne der Branche haben explodieren lassen. Eine nationale Steuer auf diese Gewinne soll nun die Einnahmen der peruanischen Behörden steigen lassen. Von den Geldern sollen anders als bisher alle Provinzen des Landes profitieren. Die Steuer ist eines der ersten großen Projekte für den neuen Präsidenten Ollanta Humala, der Ende Juli sein Amt angetreten hat.

Und es ist der erste Erfolg für den neuen Staatschef, zu dessen Wahlversprechen es gehört hat, für eine gerechtere Verteilung der Einkommen aus den Bodenschätzen des Landes zu sorgen. Die Gespräche mit Unternehmen und Branchenverbänden sind nun zu einem ersten Ergebnis gekommen. Die Bergbauunternehmen sollen bereit sein, rund eine Milliarde US-Dollar pro Jahr zusätzlich an Steuern zu zahlen.

Laut der Regierung in Lima soll das Geld für einen Sozialplan genutzt werden, der die Armut in dem Land bekämpfen soll. Zudem geht die Regierung des Landes davon aus, dass durch die nun vereinbarten zusätzlichen Abgaben die Investitionsbereitschaft der Unternehmen in Peru keinen Abbruch erleiden wird. Für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes ist dies aufgrund der erwarteten Investitionen in den Sektor sowie dem hohen Anteil des Bergbaus am Export von großer Bedeutung.

Noch ist man mit den Gesprächen aber nicht am Ende. In den kommenden Wochen sollen die konkreten neuen Royalty-Sätze festgelegt werden, heißt es aus Verhandlungskreisen. Dabei soll ein gestaffelter Tarif ausgehandelt werden, womit man die jeweiligen individuellen Situationen der Unternehmen berücksichtigen wolle. An der Börse reagiert man übrigens auf die Nachrichten sehr ruhig, von Experten kommen sogar positive Kommentare, da nun eine Unsicherheit aus dem peruanischen Markt genommen worden sei.

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