Von der Exploration zur Produktion

Unter Exploration versteht man die Suche nach neuen Rohstofflagerstätten oder die Entwicklung bereits bekannter Lagerstätten zur Produktionsreife. Beide Alternativen weisen ein sehr unterschiedliches Risikoprofil auf. Es ist daher hilfreich, sich die verschiedenen Stadien von Explorationsvorhaben vor Augen zu führen, die zugleich den "Lebenslauf" einer erfolgreichen Exploration charakterisieren:

1. Frühphasen-Exploration (early stage oder grassroots exploration)

In dieser Phase werden nach Erhalt entsprechender Genehmigungen auf Basis geologischer Hypothesen oder historischer Daten erste Untersuchungen durchgeführt. Ziel ist, Indizien für das Vorliegen einer Mineralisierung zu finden, etwa durch die Entnahme und Analyse von Oberflächenproben. Auch seismische oder magnetische Untersuchungen sind gebräuchlich.

2. Lagerstätten-Identifizierung (resource identification)

Im Falle einer viel versprechenden Frühphasen-Untersuchung steht die Phase der Probebohrungen an. Erst das Bohren bringt an den Tag, in welcher Ausdehnung erzhaltiges Gestein vorliegt und wie hoch der durchschnittliche Metallgehalt tatsächlich ist.

3. Lagerstätten-Definition (resource definition)

Waren die Probebohrungen erfolgreich, ist es zur Ermittlung der tatsächlichen Ausdehnung und Konsistenz einer Lagerstätte erforderlich, Flächenbohrungen mit mehr oder weniger kleinen Abständen zwischen den Bohrlöchern durchzuführen.

4. Vorstudien (pre-feasability study)

Neben der reinen Mineralisierung des Gesteins muss untersucht werden, ob und wie das Metall aus dem Erz lösbar ist, ob die Lage der erzhaltigen Gesteinsgänge eine wirtschaftliche Förderung überhaupt ermöglicht, ob im Tagebau oder im Bergbau abgebaut werden kann und dergleichen mehr. Häufig beginnen solche Untersuchungen bereits während der Flächenbohrungen (Phase 3).

5. Machbarkeitsstudie (feasability study)

Sind alle Parameter zusammengetragen und Erfolg versprechend, wird ein unabhängiger Gutachter mit der Erstellung einer Machbarkeitsstudie beauftragt, die klären soll, ob aus der Lagerstätte tatsächlich eine Mine werden kann. Hierzu werden vor allem die möglichen Kosten und Erlöse betrachtet und geprüft, welche der in Phase 3 nachgewiesenen Ressourcen im Rahmen einer Mine wirtschaftlich abgebaut, also zu "Reserven" werden können. Schließlich wird prognostiziert, welche Lebensdauer der Mine zu erwarten ist.

6. Konstruktion (development)

Fällt aufgrund der Machbarkeitsstudie eine positive Produktionsentscheidung, beginnt der Aufbau der Mine. Neben dem Aufbau von Gebäuden und der Beschaffung von Fahrzeugen müssen große Gerätschaften wie z.B. Gesteinsmühlen und Flotationstanks beschafft und die Lagerstätte an die Energieversorgung angeschlossen werden. Dies ist ein aufwändiger und meist 2-3 Jahre dauernder Prozess. Parallel dazu ist die Einholung einer Abbaugenehmigung erforderlich, häufig verbunden mit der Erstellung eines Umweltgutachtens.

7. Produktion (production)

Nach erfolgter Konstruktion und Genehmigungserteilung kann die Produktion beginnen. Da sich die Prozesse erst einspielen müssen, erreicht die Produktion erst nach einiger Zeit das mögliche Maximum, um gegen Ende der Lebensdauer wieder abzusinken. Ist die Mine erschöpft, werden die Anlagen abgebaut und die Lagerstätte rekultiviert.

Quelle: http://www.rohstoff.de/exploration-produktion.shtml