Kolumne von Ingrid Heinritzi

Fracking – ein neues Verfahren

Förderung von Gas aus dem Boden mittels Fracking

"Gegen dieses riskante Verfahren habe ich aber massive Bedenken. Hier sind über 100 chemische Substanzen im Einsatz, die unser Wasser gefährden könnten." Die Rede ist von dem sogenannten Fracking. Der bayerische Umweltminister Marcel Huber äußerte die oben genannten Bedenken vor kurzem gegenüber dem Münchner Merkur. Doch nicht nur Bayern will sich dieser Methode Gas aus Gestein freizusetzen, widersetzen. In ganz Deutschland, haben die Bundesminister entschieden, soll nicht Gas mittels Fracking gefördert werden.

Beim Fracking wird in der Regel in horizontale Bohrungen ein Wasser-Sand-Gemisch unter Hochdruck gepumpt. Dadurch wird das Gestein aufgebrochen und das darin eingeschlossene Gas kann entweichen. Der Sand sorgt dafür, dass sich die Bruchstellen nicht sofort wieder ganz schließen können. Das Gas gelangt durch das Bohrloch an die Oberfläche, wird eingefangen und weiterverarbeitet.

Da dieses Aufsprengen in der Regel in sehr großen Tiefen geschieht, wäre die Anwendung eigentlich unproblematisch. Damit es an den Rohren jedoch nicht zu Korrosion kommt und damit die Flüssigkeit besser fließen kann, werden eine ganze Reihe von Chemikalien zugesetzt. Diese werden als Bedrohung für das Grundwasser angesehen.

Doch bevor Marcel Huber und seine Amtskollegen das Fracking ganz verbieten, sollten sie sich beraten lassen, welche technologischen Fortschritte es bei der Anwendung gibt. Denn mittlerweile gibt es ein Verfahren, dass ohne Wasser und Chemikalien auskommt.

Das kanadische Unternehmen Gasfrac Energy Services (ISIN: CA3672572011) aus Calgary hat ein neues Verfahren entwickelt. Gasfrac pumpt ein Gel, das aus Propangas gewonnen wird in das Bohrloch. Dort wird es wieder gasförmig und dehnt sich dabei massiv aus, so dass das Gestein aufgesprengt wird. Die neue Methode kommt zwar auch nicht ohne Chemikalien aus. Doch werden diese durch das Gas nicht wie teilweise bei der Wasser-basierten Methode nach oben geschwemmt. Das Propangas kann zudem wieder eingefangen und wiederverwendet werden.

Die Methode ist zwar rund 50 Prozent teurer als das herkömmliche Fracking. Jedoch könnte es wohl auch dort eingesetzt werden, wo Fracking mit Wasser verboten wird. Dass die neue Methode zumindest in den USA erfolgreich ist, zeigt die Umsatzentwicklung von Gasfrac. "Als ein noch junges Unternehmen haben wir eine konstante Umsatzsteigerung von 30,4 Millionen Dollar in 2009 zu 96,9 Millionen Dollar 2010 und 161,4 Millionen Dollar in 2011 erreicht," freut sich Gasfrac-CEO Zeke Zeringue. Bereits jetzt gehören einige der großen Gasproduzenten Nordamerikas zu Gasfracs Kunden.

In den kommenden Jahren darf man gespannt sein, ob solche neuen Methoden auch die Blockaden in den Köpfen mancher Politiker aufbrechen können. Denn eine – natürlich sichere und umweltverträgliche – Gasförderung in Deutschland könnte der hiesigen Industrie und Konjunktur wohl kaum abträglich sein.

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