Kolumne von Dirk Masuch

Preissprung beim Silber in Mexiko

Seit etwa zwei Wochen beobachte ich eine außergewöhnliche Preisentwicklung beim Silber hier in Mexiko. Ich beziehe mich dabei auf die bei Banco Azteca veröffentlichten An- und Verkaufspreise.

Kurz zum Hintergrund: Banco Azteca gehört zum Elektra-Konzern, einer Handelskette für Haushaltsgeräte und Elektronikartikel. In jeder Elektrafiliale befinden sich Bankschalter, an denen die üblichen Kleinkundengeschäfte abgewickelt werden.

Das Besondere an Banco Azteca ist jedoch der freie An- und Verkauf der 1-Unze Libertad-Silbermünze. Banco Azteca gehört zu den Unternehmen der Familie von Hugo Salinas Price, der sich zum Ziel gesetzt hat, die Libertad-Silbermünze als offizielles Zahlungsmittel in Mexiko in Umlauf zu bringen und so eine silbergestützte Währung herbeizuführen.

Der Verkaufspreis der Libertadmünze lag in den letzten Jahren mehr oder weniger konstant etwa 10 – 12 % über dem offiziellen Silberpreis, und bewegte sich damit eher am unteren Ende des Aufpreises auf Münzen. Der Ankaufspreis differierte nur wenig vom Silberpreis. Die Differenz zwischen Ankauf und Verkauf machte ziemlich genau den Aufpreis von 12 % aus.

Kurz nach der Entkopplung des Franken vom Euro sprang der Verkaufspreis für die Libertadmünze um 60 Pesos an und verursachte damit einen spread von 25 %. Der Ankaufspreis liegt nach wie vor um den offiziellen Silberpreis, aber es besteht jetzt ein Aufpreis von gut 25 % auf die Libertadmünze.

Die gegenwärtigen Preise sehen wie folgt aus: Ankauf 297 Pesos, Verkauf 397 Pesos, bei einem Kurs zum Euro von 1:17.

Damit ist nun auch in Mexiko die Gelegenheit vorbei, zu günstigen Preisen Silber zu erwerben.

Noch ist mir nichts bekannt von Lieferengpässen, durch die die neuen Preise möglicherweise verursacht wurden. Allerdings steht damit fest, daß physisches Silber auch in einem der größten Produzentenländer für Anleger nun nicht mehr billig zu haben ist.

Herzlichst,

Dirk Masuch Oesterreich