Kolumne von Benjamin Summa

Kein Mangel an Kaufgründen für Gold

Gründe um Gold zu kaufenGold wird seit einigen Monaten von einigen Marktteilnehmern schlecht geredet, doch die physische Nachfrage beim gelben Edelmetall will einfach nicht nachlassen. Und das hat gute Gründe, von denen wir die Wichtigsten nachfolgend kurz vorstellen.

Gold lässt sich nicht drucken

Dass Gold schöner glänzt als Papiergeld und die Motive der diversen Münzen auch ihren ästhetischen Reiz haben, dürfte außer Frage stehen. Und während Geld beliebig vermehrbar ist, steht hinter der Förderung von Gold viel Arbeit, die in den vergangenen Jahren immer mühsamer und aufgrund des gesunkenen Goldpreises und gestiegener Lohn- und Energiekosten immer unrentabler geworden ist. Im Goldminensektor hat der gesunkene Goldpreis mittlerweile sogar dazu geführt, dass Investitionen gestoppt und die Schließung von Minen beschlossen wurden. Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank betrachtet diesen Aspekt allerdings als vernachlässigbar. In einem Ende September veröffentlichten Interview meinte er: "Die physische Produktion von Gold spielt für die Goldpreisentwicklung meines Erachtens überhaupt keine Rolle solange Gold als Währung und nicht als ein normaler Rohstoff angesehen wird." Für ihn ist auf lange Sicht die Geldpolitik der wichtigste Einflussfaktor auf den Goldpreis und begründet dies folgendermaßen: "Wenn die US-Notenbank unlimitiert ungedecktes Geld druckt, schwächt sie den Dollar und schürt Inflationsängste, was wiederum gut für Gold ist. Umgekehrt fällt Gold, wenn die Zentralbanken auf die Geldstabilität schauen und die überschüssige Liquidität wieder einsammeln."

Derzeit spricht vieles dafür, dass die lockere Geldpolitik in den kommenden Jahren dies- wie jenseits des Atlantiks sowie in Japan anhalten wird. Es wird zwar darüber diskutiert, dass die Fed gegenwärtig eine Reduktion der monatlichen Anleihekäufe im Volumen von 85 Milliarden Dollar ins Auge fasst, dies würde allerdings lediglich den Modus von "ultralocker" auf "locker" verändern. Und Janet Yellen, die künftige "Herrscherin der Druckerpresse", wird aller Voraussicht nach am bisherigen Rezept von Ben Bernanke festhalten – und das heißt: auf Hochtouren Gelddrucken. Dass die globalen Finanzsysteme durch die Flutung mit Liquidität vor dem Finanz-GAU bislang bewahrt wurden, ist sicherlich dem beherzten Eingreifen der Notenbanker zu verdanken. Ein Drehen an der Zinsschraube hat derzeit kaum ein Volkswirt auf dem Radar. Dies würde nämlich sowohl der US-Wirtschaft und vor allem dem hochverschuldeten US-Staatshaushalt gar nicht gut bekommen. Höchste Priorität genießt bei der US-Notenbank derzeit vor allem das Reduzieren der Arbeitslosenrate. Mit 7,3 Prozent lag diese im August aber noch deutlich über der von der Fed ausgegebenen Zielvorgabe von höchstens 6,5 Prozent. Die Septemberzahlen vom US-Arbeitsmarkt fielen dem Shutdown der US-Verwaltung zum Opfer und wurden bislang nicht veröffentlicht.

Opportunitätskosten, na und!

Wer sein Geld in Gold steckt, muss auf regelmäßige Einnahmen wie Zinsen oder Dividenden verzichten. Mit steigenden Zinsen nehmen diese sogenannten Opportunitätskosten entsprechend zu. Doch gestiegene Zinsen bei festverzinslichen Wertpapieren sollten immer auch als Indiz für eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit interpretiert werden. Bislang war Griechenland seit der Einführung des Euros das einzige europäische Land, das Anleihen bei Fälligkeit nicht zu 100 Prozent zurückzahlte. Eine Garantie, dass es sich dabei um einen einmaligen Ausrutscher handelte, gibt es allerdings nicht. Bei Anleihen guter Bonität stellt sich zudem die Frage, ob die relativ niedrigen Zinsen das vorhandene Risiko angemessen bezahlen. Während früher bei solchen Investments häufig vom risikolosen Zins gesprochen wurde, gibt es hier und heute eher ein "zinsloses Risiko".

Mit unserem kostenlosen Newsletter bleiben Sie stets zu interessanten Rohstoffthemen und Minenfirmen auf dem neuesten Stand. Verpassen Sie keine Marktkommentare und Hintergrundberichte zu spannenden Metallen mehr.

Mit dem Absenden bestätigen Sie, dass Sie unseren Disclaimer / AGB, unsere Datenschutzerklärung und Informationsvertragsbedingungen gelesen haben und akzeptieren.
Sie haben es fast geschafft!

Öffnen Sie Ihr Email Programm (eventuell den Spam Ordner prüfen) und klicken Sie in der Email mit dem Betreff: "Miningscout: Bitte Anmeldung bestätigen" auf den Bestätigungslink.

Fügen Sie info@miningscout.de als Kontakt in Ihrem Email-Programm hinzu, damit unser Newsletter nicht aus Versehen als Spam markiert wird.

Das Besondere an Gold

Hinter physischem Gold verbergen sich hingegen keine Zahlungsversprechen irgendwelcher Staaten, sondern echte Werte, die sich in erster Linie aus der Substanz, der Beschaffenheit und der Seltenheit des edlen Metalls ergeben. Wer der eigenen Regierung und der Landeswährung nicht blind vertraut, kann die wertspeichernde Funktion von Gold als Vermögensschutz einsetzen. Dass dies Sinn macht, haben die goldverliebten Inder in diesem Sommer wieder einmal erfahren. Wer Anfang August Rupien in Gold tauschte, überstand den nachfolgenden Währungscrash ohne Blessuren. Während die Rupie gegenüber dem Dollar zeitweise um zehn Prozent eingebrochen war, erzielten Goldbesitzer (in Rupien gerechnet) eine Wertsteigerung von bis zu 20 Prozent. Der größte Wettbewerbsvorteil von Gold besteht darin, dass ein Totalverlust unmöglich ist. Bei Wertpapieren – gleich welcher Art – lässt sich diese These indes nicht aufrechterhalten.

Als wichtige Stütze des Goldpreises erweisen sich vor allem asiatische Investoren – vorwiegend aus Indien und China. Beide stehen für eine jährliche Nachfrage von ungefähr 1.000 Tonnen. Weil die indische Regierung über diverse Steuererhöhungen und andere Maßnahmen dem eigenen Volk den Goldappetit verderben möchte, wird der Sub-Kontinent in diesem Jahr den Titel des weltgrößten Goldnachfragers höchstwahrscheinlich an China abgeben müssen. Da die Inder aufgrund der staatlichen Repressalien verstärkt zum Goldschmuggel übergehen, dürfte in den nächsten Jahren dennoch eher mehr als weniger Gold in Richtung Indien fließen. Da selbst die Landbevölkerung Erspartes häufig in Gold tauscht und die wachsenden Mittelschichten in China und Indien ohnehin eine starke Affinität zu Gold besitzen, droht der physischen Goldnachfrage derzeit wenig Gefahr.

Manipulation an den Terminmärkten

Die größte Unsicherheit geht vor allem von den Terminmärkten aus, wo in diesem Jahr bereits mehrmals große Futures-Positionen in Zeiten geringer Liquidität zum Verkauf gestellt wurden. Zuletzt wurde dieses Phänomen (man könnte es auch Manipulationsversuch nennen) am 11. Oktober beobachtet. Damals wurden im späten Handel 5.000 Gold-Futures auf den Markt geworfen, wodurch der Handel sogar für kurze Zeit ausgesetzt wurde. Eine nachfolgende Verkaufswelle blieb allerdings aus. Dies kann als relative Stärke interpretiert werden. Der Aufbau großer Short-Positionen könnte sich unter Umständen auch als teurer Spaß erweisen. Sollte nämlich der Goldpreis – allen Unkenrufen zum Trotz – steigen, könnte es bei den "Goldbären" zu einem Short-Squeeze, also einem Herausquetschen aus dem Markt kommen. Dies kann auf freiwilliger Basis (zur Verlustbegrenzung) oder gezwungener Maßen (wegen fehlender Sicherheitsleistungen bzw. Margins) erfolgen. Es würde wahrscheinlich keine Armen treffen, schließlich sind in den vergangenen Monaten vor allem diverse US-Investmentbanken beim "Schlechtreden" oder neudeutsch "Bashing" von Gold besonders aufgefallen.

Anzeige: Investitionen in Goldmünzen zu attraktiven Konditionen. Unser Kooperationspartner Goldsilbershop.de gewährt Ihnen stets faire und transparente Preise. Außerdem werden alle Produkte in einer neutralen Versandpackung von einem marktführenden Wertelogistiker verschickt. Vertrauen und Käufersicherheit werden durch das höchst seriöse Trusted Shop Gütesiegel garantiert.