GOLD: Chinas nächster Schritt zur Weltmacht – eigenes Goldfixing

GOLD: Chinas nächster Schritt zur Weltmacht – eigenes Goldfixing

Unaufhörlich und konsequent strebt China an die Spitze im Goldgeschäft. Etablierung der Goldbörsen in Shanghai und Aufnahme der Bank of China beim Londoner Goldfixing vor gut einer Woche sind nur einige der Stationen, mit denen sich der größte Goldproduzent und Goldkonsument an die Spitze der Welt hieven will.

China Gold - HKs Census u. statistic department

Quelle: Hong Kong's Census- und Statistikdepartment

Die Grafik zeigt einen Teil des Werdeganges bis April 2015. Nun überrascht China die Welt mit einem neuen Plan, den sie bis zum Jahresende umsetzen wird: Die Einführung eines auf Landeswährung notierenden Goldfixings.

Dies kommt einem großen Schlag gegen die Londoner gleich, denn das Alleinstehungsmerkmal des Bestimmens des Goldpreises für die gesamte Welt wäre damit vorbei. Und dass China das Angekündigte auch umsetzen wird, daran kann nicht gezweifelt werden. Die Goldbörse Shanghai wird diese Position übernehmen, da sie ohnehin bereits die größte Goldbörse der Welt ist. Mehr Details dazu hat die Vize-Präsidentin Shen Gang noch nicht dazu veröffentlicht. Die Abwicklung jedenfalls soll so transparent gehalten werden, dass es im Vergleich zu London nicht zu Manipulationen kommen kann. So das Programm, die Genehmigung der chinesischen Zentralbank ist derzeit jedoch noch ausständig.

Passend dazu wird vermeldet, dass mit 10. Juli 2015 die Börse Shanghai eine Handelsverbindung mit der in Hong Kong ansässigen Gold- und Silbersociety eröffnen wird. Ebenso laufen Gespräche mit der Goldbörse in Dubai um Goldprodukte auf Basis der chinesischen Landeswährung handeln zu können.

Daneben hat China im ersten Halbjahr bereits an die 1.000 Tonnen Gold über die Goldbörse Shanghai abgewickelt und damit für 2015 ein kräftiges Lebenszeichen gegeben. Grund dafür war in erster Linie das verstärkte Kaufverhalten von Investoren und Privaten, die durch die fallenden Börsenkurse Gold als sicheren Hafen zur Werterhaltung auserkoren haben.

Trotz dieser grundsätzlich positiven Nachrichten sind einige Analysten – vor allem die der westlichen Welt – skeptisch bezüglich der Bestrebungen Chinas am Goldmarkt. Sie befürchten eine Monopolisierung durch die chinesischen Staatsbanken. Noch wäre dies kein Negativszenario, denn solange die chinesische Währung nicht frei konvertierbar ist, solange werden die beiden Goldfixings nebeneinander existieren können. London für die westliche Hemisphäre und Shanghai für den asiatischen Raum.