Kupfer: Die Top 10 Produktionsländer der Welt

Kupfer: Die Top 10 Produktionsländer der Welt Luftbildfotograf - Fotolia

Das Jahr 2014 hat mit einer weltweiten Gesamtproduktion von 18,7 Mio. Tonnen gegenüber 2013 nochmals um 400.000 Tonnen zugelegt. Eine Steigerung um 2,6% gegenüber dem Vorjahr. Der Bedarf stieg im gleichen Zeitraum um 5,2%, was sich zwar nicht auf den Preis aber auf die Lagerbestände auswirkte.

Kupfer April 2015 Chart

Quelle: USGS.com

Die gelbe Linie zeigt deutlich die Veränderung der Lagerbestände und die Aufkäufe während der Niedrigpreisphase zum Jahreswechsel. Egal, wie sich der Kupferpreis und die Nachfrage in den nächsten Jahren entwickeln werden, wirtschaftlich abbaubares Kupfer ist weltweit ausreichend vorhanden. In der nachfolgenden Reihung sind nur die erfassten Reserven, nicht jedoch Ressourcenschätzungen enthalten.

Ein Blick auf die Top 5 Reserven der Länder

  • Chile: 209,000.000 Tonnen
  • Australien: 93,000.000 Tonnen
  • Peru: 68,000.000 Tonnen
  • Mexiko: 38,000.000 Tonnen
  • USA:35,000.000 Tonnen

Die gesamten erfassten Kupferreserven der Welt betrugen im Jahr 2014 laut lt. offizieller Erfassung 700 Mio. Tonnen. Ohne die Mengen, die noch von den Ressourcen in die Reservekategorie übergeführt werden, und ohne die Neufunde der kommenden Jahre zu berücksichtigen, zeigt sich für den Käufermarkt noch über Jahrzehnte ein beruhigendes Bild. Doch welche Länder sind mit ihren Produktionen maßgeblich für den Rohstoffhunger der Welt verantwortlich?

1.) Chile – Minenproduktion: 5,800.000 Tonnen

Mit einer minimalen Steigerung von 20.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr blieb Chile auf seinem aufstrebenden Weg, den es seit Jahren bestreitet. Allerdings könnte ab heuer eine Trendwende bevorstehen. Viele Projekte hängen mit behördlichen Genehmigungsproblemen weit hinter ihren Plänen, sodass ab 2016 mit einer stark rückläufigen Produktion gerechnet werden muss. Vorausgesetzt, die Behörden einigen sich nicht in absehbarer Zeit mit den Projektanten.

2.) China – Minenproduktion: 1,620.000 Tonnen

Alleine durch den Abstand der produzierten Mengen zu Chile erkennt man die Vormachtstellung Chiles bei der Marktversorgung. Auch China hat seine Jahresproduktion um 20.000 Tonnen gegenüber dem Vorjahr erhöhen können. Speziell im 2. Halbjahr waren Steigerungen möglich, da eine seit rd. 5 Jahren stillgelegte Schmelzanlage in der nordöstlichen Provinz Liaoning wieder ihre 100.000 Tonnen Produktion aufnehmen konnte.

3.) Peru – Minenproduktion: 1,400.000 Tonnen

Auch Peru konnte seinen Jahresausstoß geringfügig erhöhen. In Peru laufen Regierungsbestrebungen die Produktion bis zum Jahr 2016 zu verdoppeln, um China vom 2. Platz abzulösen. 5 Großprojekte stehen am Start um heuer, zumindest teilweise, die Ziele der Regierung zu unterstützen. Cerro Verde wird seine Produktion im 2. Halbjahr 2015 aufnehmen. Eine Verdopplung der Minenproduktion würde einem Versorgungsplus von rd. 8% auf dem Weltmarkt gleichkommen.

4.) USA – Minenproduktion: 1,370.000 Tonnen

Gleich um 10% konnte die USA im Jahr 2014 ihre Produktion gegenüber dem Vorjahr steigern. Hauptverantwortlich dafür waren die Betriebe in Arizona, New Mexico und Utah. Ergänzend dazu vermerkt das USGS, dass diese 3 Staaten plus Nevada und Montana insgesamt 99% der Landesproduktion liefern.

5.) Demokratische Republik Kongo – Minenproduktion: 1,100.000 Tonnen

Hat die DRC 2013 noch 970.000 Tonnen produziert, so konnten die Ausstöße 2104 kräftig auf 1,1 Mio. Tonnen angehoben werden. Dank Zuwächse an neuen Produktionen in den letzten Jahren konnten jährlich neue Rekordzahlen veröffentlicht werden. Generell ist die Minenindustrie in diesem Land ein Motor für das Wirtschaftswachstum des Landes, das im Jahr 2013 ein Plus von 8,5% und 2014 ein Plus von 8,7% erzielen konnte.

6.) Australien – Minenproduktion: 1,000.000 Tonnen

Da der Kontinent gegenüber dem Vorjahr seine Produktion nochmals um 10.000 Tonnen hat steigern können, so hat er erstmals die 1 Mio. Marke geknackt. In Australien wird Kupfer überwiegend aus Untergrundminen gewonnen und über eine Flotationsanlage aufbereitet. Die größten Produktionsbetriebe sind in Queensland, New South Wales und Südaustralien angesiedelt. Kleinere und mittlere Produzenten sind auch in Westaustralien anzutreffen.

7.) Russland – Minenproduktion: 850.000 Tonnen

Minimale Steigerungen gegenüber dem Vorjahr sah man auch in Russland. Der Wertverlust des Rubels wirkt sich allerdings bereits durch Produktionsrückgänge negativ bei den Produzenten aus. Dies sind aber angeblich bewusst gesetzte Maßnahmen, um nicht wieder in die Situation wie 2008 zu kommen, als die Lagerhäuser überfüllt waren durch die hohen Produktionsmengen.

8.) Zambia – Minenproduktion: 730.000 Tonnen

Von den Top Ten ist Zambia das einzige Land, das im vergangenen Jahr einen Rückgang zu verzeichnen hatte. 760.000 Tonnen baute man noch im Jahr 2013 ab. Die Regierung ist bemüht ein besseres Verhältnis zum Bergbau zu entwickeln, kam aber anderseits ins Gerede, da man über eine Anhebung der Royaltyabgaben von 6% auf 20% diskutiert. Diese Umstände führten dazu, dass Unternehmen wie Glencore (LSE:GLEN) oder First Quantum Minerals (LSE:GLEN) ihre Expansionspläne vorerst einmal auf Eis gelegt haben. Die Diskussionen über die Royaltyabgaben weden den zambesischen Bergbau auch das Jahr 2015 über begleiten, denn eine rasche Entscheidung ist nicht abzusehen.

9.) Kanada – Minenproduktion: 680.000 Tonnen

Knapp 9%, nämlich von 632.000 Tonnen in 2013, konnte Kanada seine Prosuktion im Jahr 2014 steigern. Kanada sollte aber künftig weiter auf dem aufsteigenden Ast sitzen, denn Seabridge Gold (TSX:SEA,NYSE:SA) erhielt die Genehmigung vom Umweltministerium, sein gewaltiges KSM-Projekt weiter voran zu treiben. Das KSM-Projekt ist das weltweit größte in Entwicklung befindliche Gold-Kupfer-Projekt mit einer Ressource von 9,9 Mrd. Pfund Kupfer.

10.) Mexiko – Minenproduktion: 520.000 Tonnen

Waren es 2913 noch 480.000 gemeldete Produktionstonnen, so hat Mexiko 2014 bereits 520.000 geschafft. Im September 2014 kam es allerdings bei der Buenavista Mine von Grupo Mexico zu einem Unfall, bei dem kontaminiertes Wasser in den Umlauf kam und 800.000 Menschen davon in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Rangveränderungen gegenüber der Reihung von 2013 waren ausschließlich durch die demokratische Republik Kongo gegeben, die durch ihre massive Produktionsausweitung vom 7. Auf den 5. Platz nach oben kletterten. Alle anderen Länder behielten ihre Positionen.