Globaler Trend zu autarker Energie: Lösungen für XXL-Stromspeicher bleiben gefragt

Globaler Trend zu autarker Energie: Lösungen für XXL-Stromspeicher bleiben gefragt bigstockphoto

Dichte Wälder mit Fichten, Tannen, Kiefern und Birken erstrecken sich im Landeanflug bis weit über den im Anflugwinkel heranrückenden Horizont – unterbrochen nur durch die unzähligen Seen und Flüsse, die so charakteristisch sind für diesen Landstrich in der kanadischen Provinz Quebec. Aus der Luft an ein Rechteck erinnernd, erscheint der Lac Chibougamau, der in der Morgensonne eine majestätisch-gleichgültige Ruhe ausstrahlt.

VanadiumCorp erschließt in Quebec Vandium-Lagerstätte

Inmitten dieser einsamen Landschaft– genauer gesagt: 27 Kilometer von der Bergbaustadt Chibougamau entfernt – betreibt VanadiumCorp Resources (ISIN: CA9214283066, WKN: A40SL4) das Projekt Lac-Doré. Das Explorationsunternehmen erschließt hier im hohen Norden eine Vanadium-Lagerstätte. Und zwar nicht irgendeine: Lac-Doré ist eine der wenigen Vanadium-Ressourcen, die erfolgreich auf die Einhaltung der Qualitätsanforderungen für Vanadium-basierte Energiespeicher getestet wurden.

Was in der kanadischen Idylle passiert, ist rund 5.500 Kilometer östlich von höchster Relevanz: Das Brüsseler Unternehmen Flow Batteries Europe sieht für Europa ein tiefliegendes Problem: "Jüngste Stromausfälle haben nicht nur die Anfälligkeit der elektrischen Infrastruktur, sondern auch eine entscheidende Lücke in der Energiestrategie offenbart".

Eine Lösung zur Bewältigung solcher Unterbrechungen sind dem Unternehmen zufolge Langzeit-Energiespeicher, insbesondere Flow-Batterien. Bei diesen Technologien gehe es nicht nur um die Speicherung von Strom, sondern auch um die Gewährleistung der Widerstandsfähigkeit. Diese Batterien tragen laut Flow Batteries Europe nicht nur zu einer besseren Notstromversorgung, sondern auch zur Stabilisierung des Netzes bei: Fragen, die in diesen Tagen nach Antworten verlangen.

Redox-Flow-Batterien als Speicherlösung für Stromnetze

Redox Flow Batterien werden auch als Flüssigbatterien bezeichnet. Es gibt mehrere wesentliche Eigenschaften, die Redox-Flow-Batterien für den Einsatz im Kontext des Stromnetzes gegenüber Lithium-Ionen-Akkus vorteilhaft erscheinen lassen. Erstens: Die lange Lebensdauer mit minimalem Verschleiß, d.h. Verlust an Speicherkapazität. Zweitens: Der Sicherheitsaspekt. Redox Flow Batterien neigen sehr viel weniger zum thermischen Durchgehen, die Brand- und Explosionsgefahr liegt deutlich niedriger als bei Lithium-Ionen-Akkus. Drittens: Redox Flow Batterien verwenden leichter recycelbare Materialien, was die Umweltbilanz verbessert.

Redox-Flow-Batterien eignen sich besonders gut für groß angelegte Energiespeicheranwendungen wie Netzspeicher, Großstromspeicher für die Industrie oder Notstromsysteme.

Die Technologie ist bereits im Einsatz. Der bisher am häufigsten eingesetzte und wichtigste Typ der Flussbatterie ist der Vanadium-Redox-Akkumulator. Ein Problem dieser Variante:  Der für den Bau notwendige Rohstoff Vanadium ist bislang weitgehend in chinesisch-russischer Hand.

Das US Geological Survey taxierte die weltweite Minenproduktion 2024 auf 100.000 Tonnen, mehr als 90 % davon entfielen auf Russland und China. Doch dies ändert sich gerade: Explorer wie VanadiumCorp erkunden gezielt Vanadium-Lagerstätten, um die Produktion in westlichen Ländern hochzufahren.

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Quebec beherbergt große Vanadium-Lagerstätten

VanadiumCorp will mit Lac-Doré die benötigten Rohstoffe liefern. Das 45 km² große Projekt liegt in operativer Hinsicht günstig: Straßen und Schienen sind ebenso in der Nähe wie ein Flughafen, Strom, Wasser und Arbeitskräfte verfügbar. Die lokalen Communities vor Ort gelten als bergbaufreundlich.

Zur Größe der Lagerstätte existiert bislang nur ein technischer Bericht gemäß NI 43-101 aus dem Jahr 2020. VanadiumCorp plant, sowohl einen aktualisierten technischen Bericht als auch eine Mineralressourcenschätzung anzufertigen.

Die Geologen des Explorers versprechen sich Ähnlichkeiten zum benachbarten, konstruktionsfertigen BlackRock Vanadium-Titan-Eisen Projekt von Strategic Resources (ISIN: CA86277X4093, WKN: A3D7HW).  Für Southwest Deposit liegt eine Feasibility Studie aus dem Jahr 2020 vor. Der NPV (8%) liegt bei 1,9 Mrd. CAD nach Steuern mit einer Minenlebensdauer von 39 Jahren. Die Reserven liegen bei 127,8 Mt mit 0,46% V2O5 (in situ), 40,2% Fe2O3 und 7,8% TiO2.

Derzeit läuft eine im Dezember 2024 gestartete Ambient Noise Tomography (ANT)-Untersuchung zur Charakterisierung von Lac-Doré. Diese dient u.a. zur Erstellung eines synthetischen Geschwindigkeitsmodells, zur Optimierung des Sensornetzwerkdesigns und der Aufzeichnung seismischer Störungen.

Mit Iron-T gibt es 350 km westlich von Lac Doré im Minenbezirk Matagami noch ein zweites Vanadiumprojekt im Portfolio, das allerdings kleiner und weniger weit entwickelt ist als Lac-Doré.

Elektrolytproduktion bereits gestartet – Vanadium wird zugekauft

VanadiumCorp will nicht nur perspektivisch größere Teile der Wertschöpfungskette abdecken: Im April 2024 startete die Produktion von Elektrolyten im VanadiumCorp-Werk Nr. 1. Damit sieht sich das Unternehmen auf Kurs, jährlich bis zu 350.000 Liter zu produzieren – ausreichend, um jährlich rund 6,8 ​​MWh elektrische Energie in VFB-Anlagen zu speichern. Die Rohstoffe werden durch US Vanadium geliefert.

Die Planungen für Anlage Nr. 2 sind fast abgeschlossen, eine im Februar abgeschlossene Privatplatzierung diente auch zur Deckung der Planungskosten. Mit Anlage Nr. 2 soll die jährliche Kapazität um vier Millionen Liter Elektrolyte pro Jahr ausgeweitet werden. Die Investitionskosten schätzt das Unternehmen auf 20 Mio. CAD. VanadiumCorp hat einen Zuschussantrag über 5 Mio. CAD beim kanadischen Ressourcenministerium gestellt.