Javier Milei will mit Auslandsinvestoren Argentiniens Bergbaupotenzial heben

Javier Milei will mit Auslandsinvestoren Argentiniens Bergbaupotenzial heben picture alliance / Sipa USA

"Argentinien exportiert kein einziges Gramm Kupfer, während Chile, das sich dasselbe Gebirge mit uns teilt, jährlich Kupfer im Wert von 20 Mrd. USD exportiert", skizzierte Milei am vergangenen Donnerstag auf einem Wirtschaftsforum in Miami seine Ambitionen für den heimischen Kupferbergbau. Einen Tag später traf er sich in New York mit Bergbauunternehmen und anderen ausländischen Investoren. Milei ist im Hinblick auf das Interesse ausländischer Investoren optimistisch: "Wir werden Dollars im Überfluss haben."

Bergbau soll Argentiniens Wirtschaft in Schwung bringen

Der Präsident muss nun jedoch rasch private Investitionen gewinnen, um die Wirtschaft nach den drastischen Kürzungen der öffentlichen Ausgaben wieder in Fahrt zu bringen. Zwar erreichte Milei bei den jüngsten Zwischenwahlen zum Parlament mit seiner Partei ein überraschend gutes Ergebnis. Doch eine bis zur nächsten Präsidentschaftswahl anhaltende Rezession könnte seine Wiederwahl gefährden.

Das Potenzial des Bergbaus und insbesondere des Kupferbergbaus im Land ist groß. Vier der weltweit zwölf größten Greenfield-Projekte befinden sich laut dem Beratungsunternehmen Benchmark Minerals in Argentinien. Nicolás Muñoz vom Beratungsunternehmen CRU Group verweist auf acht Projekte im Land, die durch Unternehmen wie Glencore, BHP und First Quantum Minerals entwickelt werden und ein kombiniertes Investitionsvolumen von 26 Mrd. USD erfordern.

Diese Projekte sollen bis 2035 jährlich über eine Million Tonnen Kupfer produzieren und Argentinien damit zu einem der fünf größten Kupferproduzenten weltweit machen – und zu dem Produzenten mit dem schnellsten Wachstum. Bereits in drei Jahren soll das erste Projekt in die Produktion übergehen.

Kupfer wird für nahezu alle großen Trends der Gegenwart, von Elektrifizierung über Solarenergie bis hin zu KI benötigt. Die Regierung sieht in dem Ausbau der Produktion einen Weg zur Diversifizierung der argentinischen Exporte, die stark von Sojabohnen, Rindfleisch und Wein abhängig sind. Mehr Metallexporte könnten zudem die chronische Devisenknappheit im Land abmildern. Diese gilt auch unter Bergbauunternehmen als wesentliches Hindernis, erschwert sie doch den Import von Ausrüstung und den Export von Gewinnen.

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Mangel an Infrastruktur und Fachpersonal

Auch ohne Devisenknappheit gibt es genügend Herausforderungen – gerade im Vergleich zu den Kupferproduzenten Chile und Peru. So fehlt es an Straßen, Strom und Eisenbahnlinien, um das Kupfer aus den abgelegenen Anden abzutransportieren – und an erfahrenen Fachkräften. Argentinien belegt im aktuellen Index des International Council on Mining and Metals, der den Beitrag des Sektors zur jeweiligen Volkswirtschaft misst, den 107. Platz von 110 Ländern.

Doch aktuell gibt es viele, die von einem Gelingen der Kupferpläne überzeugt sind. "Die Winde stehen jetzt günstig für die Entwicklung dieser großen Investitionen", sagte Carolina Sánchez, ehemalige Bergbauministerin, im Hinblick auf die bestehende Projektpipeline. Michael Meding, Geschäftsführer von McEwen Copper, kann eine "klare Strategie für die Entwicklung des Bergbausektors in Argentinien" erkennen.

Bislang steht RIGI im Mittelpunkt: Das Programm soll Großinvestitionen anziehen. Projekte, die unter die RIGI-Kriterien fallen, profitieren von Erleichterungen bei Devisenkontrollen, steuerlicher Stabilität für 30 Jahre und ausländischen Schiedsgerichten.

Argentinien ist auf politischer Ebene geprägt von Spannungen zwischen der Zentralregierung und den Provinzen sowie von Spaltungen zwischen der regierenden Partei und einer Opposition. Letztere ist zwar zersplittert, versucht aber, Mileis Reformen im Kongress zu stoppen – und gewann in den drei wichtigen Bergbauprovinzen Santa Cruz, Catamarca und San Juan die Oberhand. Mileis Partei triumphierte jedoch ebenfalls in Provinzen mit einer bergbaufreundlichen Haltung, darunter Mendoza, Río Negro, Chubut und Neuquén.