Gold- und Lithiumförderung in Mali läuft weitgehend planmäßig
Kanadische, britische und australische Bergbauunternehmen bestätigen, dass ihre malischen Minen trotz der angespannten Sicherheitslage weiterlaufen. Damit sendet der rohstoffreiche Staat in Westafrika ein wichtiges Signal der Stabilität – auch wenn politische Unsicherheit und islamistische Gewalt zunehmen.
Internationale Betreiber bekräftigen Vertrauen in Mali
B2Gold CA11777Q2099 A0M889, einer der größten kanadischen Goldproduzenten, erklärte, dass die Produktion im Fekola-Komplex im Südwesten Malis "ununterbrochen" laufe. Alle Genehmigungen und Lizenzen seien gültig, teilte das Unternehmen mit. Die Mine, rund 450 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernt, arbeite mit voller Kapazität und halte an ihrem Produktionsziel von 515.000 bis 550.000 Unzen Gold für 2025 fest.
Die jüngste Welle von Lizenzentzügen – mehr als 90 Explorationsgenehmigungen wurden widerrufen – habe B2Gold zufolge keine Auswirkungen auf den Betrieb. Betroffen seien vor allem inaktive Projekte, die gegen den 2023 eingeführten Bergbaukodex verstoßen hätten. Die Genehmigung für das Fekola-Regionalprojekt befinde sich laut Unternehmen "in der finalen Prüfungsphase".
Auch Resolute Mining AU000000RSG6 794836 betonte, dass der Betrieb seiner Syama-Mine im Süden des Landes normal weiterläuft. Das London-notierte Unternehmen spricht von "minimalen Unterbrechungen" und verweist auf Maßnahmen zur Sicherung der Lieferketten. Besonders Treibstoff und Sprengstoff seien von Engpässen betroffen. Um die Abhängigkeit von Bamako zu verringern, diversifiziere Resolute die Zulieferwege und setze auf alternative Logistikrouten.
Gleichzeitig erkennt das Management an, dass die Lage im Land "unvorhersehbar" bleibe. Die Sicherheit der Beschäftigten und der umliegenden Gemeinden stehe im Vordergrund.
Lithiumprojekt Bougouni markiert Wendepunkt für Malis Rohstoffmix
Einen Gegenpol zu den Sicherheitsrisiken bildet der strategische Ausbau der Lithiumförderung. Das britische Unternehmen Kodal Minerals GB00BH3X7Y70 A1XBMR eröffnete Anfang November gemeinsam mit Präsident Assimi Goïta offiziell die erste Produktionsphase des Bougouni-Projekts im Süden des Landes. Der Standort wird von der lokalen Betreibergesellschaft Les Mines de Lithium de Bougouni (LMLB) betrieben, an der der malische Staat 35 % hält.
Bereits während der Inbetriebnahme im Februar erreichte das Werk Konzentrate mit 5,53 % Lithiumoxid. Seitdem wurden über 45.000 Tonnen produziert. Ziel ist eine jährliche Förderung von 125.000 Tonnen hochgradigen Spodumenkonzentrats. Die erste Exportcharge soll im November den Hafen von San Pedro in Côte d’Ivoire erreichen – ein Schritt, der laut Kodal Minerals die ersten Umsätze auslösen wird.
Kodal-Chef Bernard Aylward lobte die "außergewöhnliche Leistung" des 650-köpfigen Teams, von dem 95 % malische Beschäftigte sind. Der Erfolg sei "ein Symbol für die wachsende Rolle des Landes im globalen Markt für kritische Rohstoffe".
Zwischen geopolitischer Unsicherheit und wirtschaftlicher Widerstandskraft
Trotz dieser Erfolge bleibt Mali ein Hochrisikostandort. Angriffe islamistischer Gruppen im Norden und Treibstoffmangel in der Hauptstadt Bamako belasten die Wirtschaft. Die jüngste Entscheidung der Regierung, Dutzende Explorationslizenzen zu entziehen, zeigt zugleich den Versuch, den Sektor stärker zu regulieren und inaktive Projekte zu sanktionieren.
Für internationale Investoren steht Mali damit zwischen geopolitischer Unsicherheit und wachsender industrieller Bedeutung. Gold bleibt das Rückgrat der Exportwirtschaft, während Lithium als neues Zugpferd des Energiesektors gilt. Die aktuelle Betriebsstabilität bei B2Gold, Resolute und Kodal Minerals deutet darauf hin, dass die Rohstoffunternehmen auf Kontinuität und lokale Partnerschaften setzen – trotz aller Risiken.

