Goldpreis in der Korrektur: Sentiment wieder normal

Goldpreis in der Korrektur: Sentiment wieder normal bigstockphoto

Der Goldpreis hat in den vergangenen Tagen eine deutliche Korrektur erlebt. Wie weit führt diese noch? Zumindest gemessen am Sentiment könnte die Abwärtsbewegung bereits ihr Ende gesehen haben. Dies meldet die sentix GmbH, die am Dienstag neueste Daten zum Stimmungsbild am Goldmarkt veröffentlichte. Die Daten beruhen auf Umfragen des Unternehmens.

Neutrales Sentiment spricht für Ende der Goldpreiskorrektur

"Die Stimmung ist nun wieder neutral. In den letzten Jahren war eine solche neutrale Stimmungslage in der Regel bereits der Endpunkt für Korrekturbewegungen", heißt es in der Kurzmitteilung von sentix Geschäftsführer Manfred Hübner. Tatsächlich ist der gemessene Sentiment-Wert innerhalb weniger Wochen von +0,50 (und damit dem Bereich der oberen Zone) unter null abgerauscht.

Das Sentiment misst kurzfristige Markterwartungen bis hin zu einem Monat und stellt die Emotionen der Anleger auf einer Angst-Gier-Skala dar. Hoher Optimismus, wie er zuletzt zu sehen war, kann auf eine bevorstehende Konsolidierung oder Korrektur hindeuten.

Der Bericht enthält auch den Time-Differential-Index (TD-Index) zum Goldpreis. Dazu erläutert die sentix GmbH: "Der Time-Differential-Index berechnet sich aus der Differenz der (kurzfristigen) Stimmung und der (mittelfristigen) Wertwahrnehmung. Hohe Werte im Index sprechen für eine gute Stimmung, welche jedoch nicht mit einer mittelfristigen Überzeugung unterlegt ist. Dies stellt einen belastenden Faktor für den Markt dar.

Kurzfristig Angst, mittelfristig hohe Wertwahrnehmung

Umgekehrt bilden sich niedrige Werte aus, wenn kurzfristig Angst vorherrscht und gleichzeitig eine mittelfristig hohe Wertwahrnehmung existiert, was tendenziell positiv zu werten ist."

Der TD-Index lag zum Monatswechsel bei 1,0 und damit im oberen Bereich der neutralen Zone. In den letzten Wochen ist der TD-Index auf unter -1,5 und damit in den überverkauften Bereich gesunken und notiert nun so niedrig wie seit November 2024 nicht mehr.  

Wie gestaltet sich die Situation in technischer Hinsicht? Das aktuelle Chartbild wird durch ein markantes Hoch geprägt, an das sich die Korrekturbewegung nach unten anschließt. Egal ob Tageschart, 4-Stunden-Chart oder Wochenchart: In jeder Darstellung ist ein Doppeltop als Ausgangspunkt des Rücksetzers klar zu sehen.

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Rund die Hälfte der letzten Aufwärtsbewegung wurde neutralisiert

Um das Ausmaß der Korrektur einzuordnen, lohnt sich ein Blick auf den Beginn und das Ausmaß der vorangegangenen Aufwärtsbewegung. Der jüngste übergeordnete Aufwärtsimpuls war Mitte August bei rund 3.400 USD gestartet, als der Goldpreis aus einer seit April laufenden Konsolidierungsbewegung ausgebrochen worden war. Die dort eingeleitete Aufwärtsbewegung erstreckte sich über rund 1.000 USD. Die jüngste Korrektur umfasst also in etwa die Hälfte des letzten vorangegangenen Aufwärtsimpulses.

Eine Korrektur dieses Ausmaßes sollte kurzfristig reichen, um übertriebenen Optimismus und spekulative Kräfte vorerst aus dem Markt zu entfernen. Dafür spricht jedenfalls das Sentiment. Entscheidend für den weiteren Verlauf wird sein, ob der Markt rasch einen Boden findet, von dem aus z. B. eine neue, mittelfristige Seitwärtsbewegung starten könnte.

Das Volumen (gemessen am Goldfuture der CME) scheint zunächst dafür zu sprechen: Die beiden Tage mit dem höchsten Volumen waren der 17. und der 21. Oktober (612.000 bzw. 577.000 Kontrakte) und damit der erste und der stärkste Korrekturtag. Am Montag lag das Volumen mit 355.000 Kontrakten deutlich niedriger (aber gleichwohl leicht höher als am Donnerstag und Freitag).

3.500 USD als "gesundes Preisniveau"?

John Reade, Marktstratege beim World Gold Council, äußerte sich am Montag auf der Edelmetallkonferenz der London Bullion Market Association in Kyoto zur Preisentwicklung. "Die Nachfrage der Zentralbanken ist nicht mehr so stark wie zuvor. Eine tiefere Korrektur könnte von professionellen Händlern begrüßt werden." Er verwies auf Konferenzteilnehmer, die 3.500 USD pro Feinunze als gesundes Preisniveau für den Markt bezeichnet hätten.

Der Markt sieht sich derzeit mehreren belastenden Faktoren ausgesetzt: Einem erwarteten Handelsdeal zwischen Peking und Washington, der allmählichen Entspannung in Nahost und dem erhofften Ende des Shutdowns in den USA. Mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank sind dagegen weitgehend eingepreist.