Gewinnmitnahmen bei Minenaktien - Sektor bleibt profitabel

Gewinnmitnahmen bei Minenaktien - Sektor bleibt profitabel BigStock mit AI bearbeitet

Die Aktien führender Gold- und Silberproduzenten haben gestern im Schnitt rund 7 % an Wert verloren. Auslöser war ein Rückgang des Goldpreises um mehr als 50 USD je Feinunze, begleitet von Sorgen um Banken, geopolitische Spannungen und den US-Regierungsstillstand.

Fundamentaldaten überholen Kursentwicklung

Trotz der scharfen Korrektur bleiben die Fundamentaldaten stabil. Eine von Crescat Capital verbreitete Grafik, auf die sich der Branchendienst Metals and Miner in einer aktuellen Analyse bezieht, zeigt: Während der Philadelphia Gold and Silver Index seit Mai 2023 um das 2,5-Fache steigt, erhöht sich der freie Cashflow je Aktie im Aggregat um das 11-Fache. Daraus ergibt sich eine 4,4-fache Diskrepanz zwischen Fundamentaldaten und Kursen.

Quelle: Crescat Capital
Quelle: Crescat Capital

Als Begründung führen die Experten die anhaltend hohen Margen an: Bei All-in Sustaining Costs (AISC) um 1.500 USD und einem Goldpreis von über 4.200 USD bleibt ein beträchtlicher Puffer. Das stützt Cashflows und ermöglicht Schuldenabbau. Zudem wird auf das Verhältnis von Goldpreis zu CRB-Index verwiesen. Demnach steigt der "reale" Goldpreis im Verhältnis zu den allgemeinen Rohstoffpreisen, was die Ertragslage der Minen zusätzlich stärkt, da ihre Kosten nicht im gleichen Maß zulegen.

Gründe für die Kursschwäche und Einordnung der Risikosignale.

Als Hauptursachen für den Kursrückgang werden der deutliche Rückgang des Goldpreises, Risiken im Finanzsektor und geopolitische Spannungen genannt. Die Analyse spricht von einer möglichen "Überreaktion" auf kurzfristige Faktoren und verweist zugleich auf stabile Branchentreiber wie anhaltende Zentralbankkäufe, die rund 30 % des jährlichen Goldangebots ausmachen sollen. Diese Zahl ist eine Schätzung aus dem Bericht und nicht unabhängig verifiziert.

Selbst ein Rückgang des Goldpreises von 4.300 USD auf 4.250 USD lasse laut der Analyse hohe Margen bestehen. Kurzfristige Umschichtungen könnten Druck erzeugen, änderten aber wenig an der Profitabilität laufender Projekte.

Einige Marktbeobachter vermuten, die jüngste Schwächephase könne gezielt vor der Berichtssaison herbeigeführt worden sein, um günstigere Einstiegsniveaus zu schaffen. Belege dafür gibt es bislang jedoch nicht.

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Mögliche Katalysatoren für Neubewertungen

Mit Blick auf die bevorstehende Q3-Berichtssaison rechnen Branchenanalysten mit Rekordgewinnen, steigenden freien Cashflows und weiter verbesserten Bilanzen. Eine jüngste Hochstufung einzelner Titel durch Canaccord Genuity wird als frühes Signal für eine mögliche Neubewertung gewertet. Starke Quartalszahlen können laut Canaccord helfen, die bestehende Bewertungslücke zu schließen.

Sollte der Goldpreis auf hohem Niveau bleiben, dürfte sich die Diskrepanz zwischen Kursentwicklung und Fundamentaldaten allmählich verringern. Risiken dabei sind schwankende Rohstoffpreise, etwaige Projektverzögerungen oder steigende Kapitalkosten.

Insgesamt skizziert die Analyse einen Sektor, dessen operative Kennzahlen den Kursen deutlich vorauslaufen. Wann und in welchem Umfang eine Neubewertung erfolgt, hängt maßgeblich vom Goldpreis, Kostenkontrolle von Produzenten und vom Risikoappetit der Anleger ab.