Saudi-Arabien intensiviert seine Rolle im Bergbau- und Metallgeschäft

Saudi-Arabien intensiviert seine Rolle im Bergbau- und Metallgeschäft picture alliance / Ritzau Scanpix / Ida Marie Odgaard

Der saudische Ölkonzern Saudi Aramco SA14TG012N13 A2PVHD betreibt auch ein Handelsgeschäft – und will dafür Kupferhändler einstellen. Saudi Aramco ist nicht das erste Energieunternehmen, das sein Engagement im Metallmarkt ausbaut. Die Meldung fällt jedoch mit mehreren anderen Nachrichten aus der Golfmonarchie zusammen, die alle in dieselbe Richtung weisen: Saudi-Arabien intensiviert seine Rolle im Bergbau und im Geschäft mit Metallen.

Aramco Trading hat mit Jack Gebler bereits einen ehemaligen Händler für Batteriemetalle der Trafigura-Gruppe eingestellt. Das Unternehmen könnte im Rahmen des Aufbaus einer Kupferposition Vorauszahlungen an Minen und Schmelzhütten leisten, heißt es aus informierten Kreisen.

Ma’aden setzt auf Kupfer, Gold und Seltene Erden – und nutzt Datensätze von Aramco

Auch die Saudi Arabian Mining Company (Ma’aden) setzt auf Expansion. Der Vorstandsvorsitzende Bob Wilt erklärte kürzlich, das Unternehmen wolle die Goldproduktion bis 2030 verdoppeln und gleichzeitig eine inländische Lieferkette für Seltene Erden aufbauen. Das Management plant, in den nächsten fünf Jahren etwa 2,5 Mrd. USD jährlich in die Expansion in den Bereichen Kupfer, Gold und Seltene Erden zu investieren.

Ma’aden, das sich mehrheitlich im Besitz des Public Investment Fund befindet, meldete für das erste Halbjahr einen Anstieg des Nettogewinns um 73 % auf 3,47 Mrd. SR (920 Mio. USD), was vor allem auf das Geschäft mit Phosphat zurückzuführen ist. Das Unternehmen nutzt die unterirdischen und geologischen Datensätze von Saudi Aramco zur Identifikation hochgradiger Explorationsziele, insbesondere für Kupfer. Barrick Mining und Ivanhoe Electric fungieren als technische Partner und Investoren.

Explorationsausgaben seit 2018 um mehr als 600 % gestiegen

Die Exploration im Land läuft auf Hochtouren. Der saudi-arabische Minister für Industrie und Bodenschätze, Bandar Alkhorayef, berichtete kürzlich anlässlich der Eröffnung des Geomin 2025 Forums in Jeddah, dass die Explorationsausgaben etwa 500 SAR (133,30 USD) pro Quadratkilometer erreicht und damit frühere Schätzungen übertroffen haben. Er sieht darin einen klaren Indikator für die wachsende Attraktivität Saudi-Arabiens für internationale Investoren im Bergbau- und Explorationssektor.

Dr. Abdullah Al-Shamrani, CEO des Saudi Geological Survey, zufolge sind die Explorationsausgaben seit dem Jahr 2018 um mehr als 600 % gestiegen. Er führt dafür einen weiteren Grund an: Die erfolgte Ausweitung des Programms zur digitalen geologischen Vermessung und die Einführung der Plattform National Geodata (NGD), die Investoren hochauflösende geologische Karten zur Verfügung stellt.

Alkhorayef sieht im Bergbau die dritte Säule der saudischen Wirtschaft nach Öl und Petrochemie und weist darauf hin, dass der Mineralienreichtum des Königreichs 2,5 Billionen Dollar übersteigt und das nationale Ziel darin besteht, diese Ressourcen zu entwickeln. "Der wichtigste Indikator für uns sind die tatsächlichen Ausgaben für die Exploration, und die steigen stetig an."

Ma’aden ist für die Entwicklung von Bergbau und nachgelagerter Produktion im Inland verantwortlich. Das Unternehmen betreibt die größte Aluminiumhütte der Welt außerhalb Chinas. Der internationale Arm Manara Minerals wurde 2023 gegründet, um durch Beteiligungen internationale Lieferketten aufzubauen. Dies gelang bislang nur sehr begrenzt: Abgesehen von einer 10 %igen Beteiligung an Vale Base Metals wurden keine größeren Transaktionen gemeldet. Zum Einstieg in die Megaprojekte Kamoa Kakula in der DR Kongo und Reko Diq in Pakistan kam es nicht.

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Wachsende Aktivität bei Zulieferern und Dienstleistern

Dass sich die saudische Bergbauindustrie im Inland weiterentwickelt, belegt ein Blick auf Zulieferer und Dienstleister. So wurde der saudi-arabische Markt für Mining Trucks im Jahr 2024 auf USD 226,80 Millionen geschätzt. Die IMARC Group schätzt, dass der Markt bis 2033 einen Wert von 323,03 Mio. USD erreichen wird, mit einer CAGR von 3,60 % zwischen 2025 und 2033.

Alfred H. Knight (AHK), ein weltweit tätiger Anbieter von Inspektions-, Prüf- und Beratungsdienstleistungen, gab kürzlich eine strategische Partnerschaft mit Ajlan & Bros Mining (ABM) – einem wichtigen Akteur im saudi-arabischen Mineralerschließungssektor – bekannt. Im Rahmen der Partnerschaft sollen analytische Dienstleistungen für die gesamte Wertschöpfungskette im Bergbau bereitgestellt werden, von der Mineralexploration bis zur metallurgischen Prüfung und Qualitätssicherung.