USA prüft Staatsbeteiligung an kritischen Metallprojekten
Berichte über eine mögliche direkte US-Beteiligung an Lithium Americas haben die Rohstoffmärkte aufhorchen lassen. Medien zufolge erwägt die US-Regierung einen Anteil von unter 10 % an dem Entwickler des Thacker-Pass-Projekts in Nevada. Zugleich wird ein Fonds von bis zu 5,0 Mrd. USD diskutiert, der gezielt in kritische Mineralprojekte investieren soll. Die Sektorlaune hellte sich spürbar auf.
USA prüfen direkte Beteiligungen und Milliardenfonds
Nach übereinstimmenden Berichten verhandelt Washington über eine Minderheitsbeteiligung an Lithium Americas, flankiert von einer Neuaufsetzung eines bereits zugesagten Department of Energy (DOE)-Kredits. Der Schritt wäre Teil einer breiteren Sicherheitsstrategie, die Eigenkapital als Instrument zur Stärkung heimischer Lieferketten für Lithium, Seltene Erden und Antimon nutzt. Parallel sondiert die Regierung laut Bloomberg einen 5-Mrd.-USD-Fonds, mutmaßlich gemeinsam mit der Development Finance Corporation und dem Investor Orion Resource Partners.
Die Börsenreaktion fiel deutlich aus: Lithium- und Rare-Earth-Werte legten zweistellig zu. Marktteilnehmer werten dies als Signal, dass die Politik bereit ist, Finanzierungslücken in strategischen Projekten zu schließen. Auch die Aussicht auf staatlich abgesicherte Offtakes oder Preisgarantien spielte in die Kursgewinne hinein, berichten Agenturen.
Explorer mit Nordamerika-Projekten im Blickfeld
Für Junior-Explorer eröffnet sich damit eine Chance, sofern Assets in Nordamerika vorhanden sind. Chariot Corporation (ASX: CC9; ISIN: AU0000294498, WKN: A3EWMX) passt in dieses Raster: Das Unternehmen fokussiert Lithium in den USA, darunter das Black Mountain-Projekt in Wyoming sowie das Resurgent-Projekt in Nevada/Oregon. Zusätzlich hält Chariot weitere Lithium-Claims in Wyoming. Damit positioniert sich die Gesellschaft klar entlang der US-Prioritäten für Batterierohstoffe.
Bergbau Small-Caps mit US-Exposure könnten in einem Szenario staatlicher Co-Investments schneller zu Kapital gelangen. Entscheidend sind die Projektreife, Genehmigungslage und der potenzielle Beitrag zur US-Wertschöpfungskette vom Erz bis zur Verarbeitung. Erste Entscheidungen der US-Behörden dürften als Referenzfall dienen.
Kurzfristiger Wertanstieg möglich
Kurzfristig ist ein Wertanstieg möglich, wenn Anleger höhere Realisierungschancen und niedrigere Kapitalkosten einpreisen. Ein US-Staatsanteil kann als Anker fungieren und private Mittel mobilisieren. Mittelfristig rücken aber strengere Auflagen ins Bild: Beteiligungen gehen oft mit Leistungsmeilensteinen, Umweltauflagen und Vorrangrechten bei Offtakes einher. Projekte mit Processing-Optionen oder Downstream-Anbindung könnten bevorzugt werden, da sie Abhängigkeiten in der Raffination reduzieren.
Risiken bleiben: Verwaltungsrechtliche Verfahren und mögliche Anwohner- oder Umweltklagen können Zeitpläne beeinflussen, wie die Debatte um Thacker Pass zeigt. Zudem ist offen, wie breit die Beteiligungsstrategie ausgerollt wird und welche Kriterien letztlich den Ausschlag geben. Anleger sollten daher immer auch auf konkrete Bekanntmachungen der US-Regierung achten und prüfen, wie einzelne Projekte zu politischen Zielen passen.