US-Regierung verhandelt über Beteiligung an Lithium Americas

US-Regierung verhandelt über Beteiligung an Lithium Americas picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Rick Bowmer

Die US-Regierung verhandelt mit Lithium Americas Corp CA53681J1030 A3ERHF über eine Beteiligung am Nevada-Projekt Thacker Pass. Nach übereinstimmenden Berichten wird ein Einstieg im Umfang von 5 bis 10 % erwogen, verknüpft mit einer Anpassung des 2,3-Mrd.-USD-Darlehens des Energieministeriums (DoE). Die Aktie reagierte mit zweistelligen Kursgewinnen.

US-Regierung knüpft Kreditverlängerung an Eigenkapital und Abnahmezusagen

Konkret geht es um eine Streckung des Amortisationsplans der 24-jährigen Finanzierung. Im Gegenzug fordert Washington laut Medienberichten Warrants sowie zusätzliche Sicherheiten für Absatzverträge. Die Überlegungen stehen vor dem Hintergrund gesunkener Lithiumpreise und höherer Projektrisiken.

Lithium Americas bestätigte Gespräche mit dem DoE und General Motors (GM) über Voraussetzungen für den ersten Kreditabruf. Man arbeite auf eine "einvernehmliche Lösung" hin, hieß es in einer Mitteilung. Ein Regierungsvertreter sagte der "Financial Times", eine Kreditverlängerung sei bei Gegenleistung in Form von Eigenkapital denkbar.

GM hält 38 Prozent und besitzt Rechte am ersten Produktionsabschnitt

GM investierte zuletzt 625 Mio. USD und hält 38 % an Thacker Pass. Der Autobauer besitzt exklusive Rechte auf die Produktion der ersten Ausbaustufe über 20 Jahre; Teile der zweiten Phase sind ebenfalls adressiert. Regierungsvertreter drängen laut Berichten auf verbindlichere Abnahmegarantien.

Das Projekt wird von einem Joint Venture geführt, an dem Lithium Americas 62 % hält. Die DoE-Mittel sollen vor allem die Verarbeitung vor Ort finanzieren. Nach Unternehmensangaben ist Thacker Pass als Tagebau mit integrierter Chemieanlage ausgelegt.

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Kapazität und Zeitplan bleiben ambitioniert trotz Preisdruck

Phase 1 ist mit 40.000 t pro Jahr batteriefähigem Lithiumcarbonat geplant, was gemäß Branchenrechnungen Material für bis zu 800.000 E-Autos liefern kann. Vollbetrieb wird für 2028 genannt, die Fertigstellung von Phase 1 für Ende 2027 angestrebt. Damit bliebe Thacker Pass eines der größten Lithiumprojekte der westlichen Hemisphäre.

Die Regierung begründet ihr Vorgehen mit Versorgungssicherheit und geringerer Abhängigkeit von chinesischer Verarbeitung. Ähnliche Eingriffe gab es bereits bei MP Materials und Intel. Für westliche Miner sind die gefallenen Preise jedoch ein Gegenwind, der Finanzierungen erschwert. Ein staatlicher Anteil könnte hier als Vertrauenssignal wirken, ohne betriebliche Entscheidungen zu dominieren.

Aktie von Lithium Americas verzeichnet außergewöhnliche Intraday Sprünge

Die Aussicht auf einen Staatseinstieg löste eine außergewöhnliche Kursreaktion aus. Berichte über die Gespräche ließen die Aktie zunächst im Nachhandel um fast 80 % auf 5,54 USD steigen. Am gestrigen Handelstag schnellte der Kurs zur Eröffnung um rund 74 % auf 5,34 USD und lag im Tagesverlauf zeitweise nahe 6,04 USD, was einem Plus von bis zu 95 % entspricht. Die Marktkapitalisierung bewegte sich dadurch kurzfristig von rund 750 Mio. USD Richtung 1,45 Mrd. USD. Händler verweisen auf die Kombination aus niedriger Ausgangsbewertung, hoher Short-Quote und der Aussicht auf verbesserte Finanzierungskonditionen als Treiber der starken Preisbewegung. Die Spanne verdeutlicht die erhöhte Volatilität, ein belastbarer Trend hängt von der finalen Ausgestaltung der Vereinbarungen ab.