Anglo American und Codelco bündeln Kräfte: Milliarden-Deal stärkt Kupferförderung in Chile

Mit der Unterzeichnung eines rechtsverbindlichen Vertrags setzen Anglo American GB00BTK05J60 A41BF3 und Codelco einen neuen Meilenstein im globalen Kupfersektor. Nach der im Februar 2025 vereinbarten Absichtserklärung haben beide Konzerne nun einem gemeinsamen Minenplan für die benachbarten Vorkommen Los Bronces und Andina zugestimmt. Ziel ist es, ab dem Jahr 2030 – vorbehaltlich der Genehmigungen – zusätzliche 2,7 Millionen Tonnen Kupfer über einen Zeitraum von 21 Jahren zu fördern. Das jährliche Produktionsvolumen soll um rund 120.000 Tonnen steigen, was beide Partner zu gleichen Teilen erhalten werden. Zugleich wird mit etwa 15 Prozent niedrigeren Stückkosten gerechnet, ohne dass erhebliche zusätzliche Investitionen notwendig sind. Der Barwert vor Steuern wird mit mindestens fünf Milliarden US-Dollar veranschlagt, die ebenfalls hälftig geteilt werden.
Die geplante Produktionssteigerung hätte zur Folge, dass das kombinierte Ergebnis von Los Bronces und Andina in die weltweiten Top fünf der größten Kupferminen aufsteigt. Möglich wird dies durch eine enge Verzahnung der Abbaupläne, die Nutzung bestehender Aufbereitungskapazitäten und eine bessere Abstimmung der Infrastruktur. Anglo American und Codelco wollen damit nicht nur Effizienzgewinne erzielen, sondern auch ein Modellprojekt für nachhaltige und innovative Bergbaukooperationen etablieren.
Kupferdeal mit Signalwirkung für Chile
Kupfer ist ein Schlüsselrohstoff für die globale Energiewende. Ohne den Einsatz in Stromnetzen, Elektromobilität und erneuerbaren Energien wäre der Umbau der Energiesysteme nicht denkbar. Für Anglo American reiht sich die Vereinbarung nahtlos in die eigene Wachstumsstrategie ein. Vorstandschef Duncan Wanblad betonte die Tragweite des Abkommens: "Kupfer steht im Zentrum unserer Wachstumsambitionen. Dieses Abkommen mit Codelco eröffnet uns die Möglichkeit, das volle Potenzial zweier außergewöhnlicher Minen zu erschließen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag für die Energiezukunft zu leisten."
Auch Codelco sieht in der Allianz eine Chance, den stagnierenden Weltmarkt für Kupfer neu zu beleben. Verwaltungsratspräsident Máximo Pacheco hob hervor, dass innerhalb von nur acht Monaten seit der ersten Absichtserklärung eine umfassende Lösung gefunden wurde: "Wir können das Potenzial des Andina-Los Bronces-Distrikts nun ohne große Zusatzinvestitionen heben und dabei deutlich höhere Erträge erzielen. Damit leisten wir einen Beitrag, den steigenden Bedarf an kritischen Mineralien zu decken."
Neue Betriebsgesellschaft soll Umsetzung sichern
Zur Umsetzung wird eine neue Betriebsgesellschaft gegründet, die paritätisch von Anglo American Sur und Codelco kontrolliert wird. Diese Gesellschaft koordiniert die Abbaupläne, optimiert die Aufbereitung und verteilt Produktion sowie wirtschaftliche Ergebnisse gleichmäßig. Eigentum und Konzessionen verbleiben jedoch bei den jeweiligen Unternehmen. Gleichzeitig behalten beide Partner die Option, eigenständige Projekte – insbesondere im Untertagebau – zu entwickeln.
Neben ökonomischen Zielen bekennen sich die Unternehmen ausdrücklich zu bestehenden Umweltauflagen und sozialen Verpflichtungen. Damit soll gewährleistet werden, dass die Produktionsausweitung im Einklang mit den Nachhaltigkeitsprinzipien erfolgt. Noch ausstehend sind regulatorische Prüfungen und die Erteilung der nötigen Umweltgenehmigungen.
Die Transaktion positioniert die Allianz von Anglo American und Codelco als künftigen Schwergewichtsspieler auf dem globalen Kupfermarkt. Für Investoren eröffnet sich damit ein langfristig aussichtsreiches Engagement in einem Sektor, dessen Bedeutung für die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft stetig wächst.