Sprott sieht Kupfer im "strategischen Aufschwung".

Der auf Rohstoffe spezialisierte Vermögensverwalter Sprott sieht den Kupfermarkt in einem "strategischen", d. h. langfristigen und strukturellen Aufschwung. So ziehe der Sektor frisches Kapital an, da sich industrielle Abnehmer durch den Einstieg in Kupferprojekte um eine langfristige Versorgung bemühten.
"Nachgelagerte Akteure investieren in Produktionsanlagen."
Der Asset-Manager führt dazu in einem aktuellen Bericht die Investitionen von Mitsubishi in Hudbay Minerals CA4436281022 A0DPL4 in Höhe von 600 Mio. USD an, die Mitsubishi eine 30-%ige Beteiligung am Copper-World-Projekt einräumt.
"Das Geschäft markiert eine bemerkenswerte Veränderung in der Art und Weise, wie Kupferprojekte finanziert werden, bei der nachgelagerte Akteure direkt in Produktionsanlagen investieren können", heißt es in dem Bericht. Im Gegensatz dazu hatte S & P Global kürzlich festgestellt, dass die jüngsten Zuwächse in der Bergbaufinanzierung vor allem auf Gold und seltene Erden zurückzuführen waren.
Kupferunternehmen mit AISC-Marge von 47 %
Sprott verweist auf die starken Ergebnisse von Kupferunternehmen. So würden die AISC für 2025 auf 2,37 USD pro Pfund geschätzt. Gemessen am Kupfer-Spotpreis am letzten Monatsende (4,46 USD) ergebe sich daraus eine "gesunde AISC-Marge von 47 %". Ein weiterer Anstieg des Kupfer-Spotpreises könne die Erträge und damit auch die Eigenkapitalposition der Produzenten verbessern.
"Wir sind der Ansicht, dass trotz der Tarifturbulenzen die Investitionsentscheidung zunehmend auf Fundamentaldaten wie Preishebeln und der Fähigkeit, die steigende Nachfrage aus strukturell wichtigen Sektoren zu decken, beruht", konstatiert Sprott-Analyst Jakob White.
Zudem stützten makroökonomische und politische Katalysatoren die Aussichten für den Kupfersektor. So stünden die Zeichen in der Geldpolitik auf Lockerung. Insbesondere Zinssenkungen der US-Notenbank Federal Reserve dürften den Dollar abschwächen und dadurch für zusätzliche Nachfrage nach Kupfer sorgen.
Eine gewisse Unsicherheit sieht der Vermögensverwalter jedoch in den tarifären Streitigkeiten. So läuft die aktuelle Zoll-Pause zwischen den USA und China am 10. November aus. Außerdem sind Zollerhöhungen auf raffiniertes Kupfer geplant: 15 % im Jahr 2027 und 30 % im Jahr 2028.
Im Juli hatte die Ankündigung von Zöllen die Kupferpreise an der US-Börse COMEX deutlich ansteigen lassen: Kupfer in den USA wurde mit einem Aufschlag von 30 % gegenüber Kupfer in London gehandelt. Nachdem die Ausnahmeregelung für raffiniertes Kupfer bekannt wurde, brachen diese Aufschläge wieder ein.
"Anhaltende Angebotsknappheit"
Kupfer wurde jüngst in den Entwurf des US Geological Survey für die aktualisierte Liste der kritischen Mineralien aufgenommen. Dadurch könnten Genehmigung und Finanzierung inländischer Bergbauprojekte deutlich beschleunigt werden.
"Anhaltend negative Spot-Schmelzlöhne, bei denen die Hütten jetzt für die Verarbeitung ihres Erzes zahlen, und niedrige Lagerbestände an den wichtigsten Börsen spiegeln die anhaltende Angebotsknappheit wider. Diese Indikatoren in Verbindung mit strukturellen Triebkräften wie Verteidigung, Elektrofahrzeugen, KI-Rechenzentren, sauberer Energie und Elektrifizierung untermauern die robuste langfristige Nachfrage und positionieren Kupfer für weitere Gewinne, wenn neue Katalysatoren auftauchen."
Der Kupferpreis hat sich in diesem Jahr unter Schwankungen recht positiv entwickelt. Wurden gemessen am Cashkontrakt der LME zum Jahreswechsel noch 8.700 USD pro Tonne gezahlt, liegt der Preis aktuell bei mehr als 9.800 USD.
Auch Kupferaktien haben deutlich zugelegt – vor allem die kleinerer Unternehmen. Der Nasdaq Sprott Junior Copper Miners Index ist im August um 11,13 % gestiegen und hat seit Jahresbeginn 47,84 % zugelegt – und damit deutlich besser abgeschnitten als die Senior Miners und die breiteren Rohstoffbenchmarks.
Der Vermögensverwalter hat in dieser Woche mit dem Sprott Active Metals & Miners ETF einen aktiv verwalteten Fonds aufgelegt, der Kupfer ebenfalls hoch gewichtet. 24,66 % des Portfolios entfallen auf Kupferaktien. Unter den Schwergewichten im Portfolio sind unter anderem Ivanhoe Mines mit 4,23 % und Freeport-McMoRan mit 3,39 %.