Kupfer M&A: S&P Global sieht Projekte mit definierten Reserven gefragt

Kupfer M&A: S&P Global sieht Projekte mit definierten Reserven gefragt picture-alliance/ dpa/dpaweb / Maurizio Gambarini

S&P 500 hat einen aktualisierten Bericht zur M&A Aktivität im Kupfersektor vorgelegt. Der Bericht bezieht sich auf den Zeitraum 2021-2024 und berücksichtigt Deals mit einem Transaktionswert von mindestens 10 Mio. USD und mindestens 200.000 Tonnen Kupfer in Reserven und Ressourcen.

Nach einer pandemiebedingt schwachen M&A-Aktivität im Kupferbereich Ende 2020 waren produzierende Kupferprojekte 2021 laut S&P Global der Motor für hochwertige Transaktionen. Danach aber habe sich der Fokus der Bergbauunternehmen auf Assets in früheren Phasen verlagert, "um sich Transaktionen mit längerfristigem Potenzial zu sichern."

Bergbauunternehmen suchen Deals mit längerfristigem Potenzial

Im Zeitraum 2021–2024 erreichten demnach 57 Transaktionen mit einem Gesamtwert von 30,63 Mrd. USD die Schwellenwerte Studie. Rund 137,3 Mio. Tonnen Kupfer in Reserven und Ressourcen wechselten im Rahmen dieser Deals den Besitzer.

Der M&A Markt im Kupfersektor erholte sich nach der Pandemie aufgrund steigender Kupferpreise und wachsendem Interesse an dem Metall. Nach lediglich acht Transaktionen im Jahr 2020 gab es 2021 elf Deals. Dann traten größere Akteure mit dem Ziel auf, ihre Pipeline zu stärken. Die Akquisitionen erreichten 2022 mit einem Gesamtwert von 13,95 Mrd. USD in 16 Transaktionen den höchsten Stand seit zehn Jahren.

Im Jahr 2022 gab es zwei Großakquisitionen: Die Übernahme von OZ Minerals durch BHP AU000000BHP4 850524 für 5,94 Mrd. USD und die Konsolidierung der verbleibenden 49,2 %-Beteiligung an Turquoise Hill Resources durch Rio Tinto GB0007188757 852147 für 3,25 Mrd. USD, wobei der durchschnittliche Kaufpreis bei 66 Cent/lb bzw. 42 Cent/lb lag. Zusammen standen diese beiden Deals für 7,6 Mio. Tonnen Reserven, was 73 % der gesamten für 2022 erworbenen Reserven entsprach. Durch die Deals wurden große Projekte konsolidiert: Prominent Hill und Carrapateena in Australien sowie Oyu Tolgoi in der Mongolei.

Bereits 2023 verlangsamte sich die Aktivität jedoch deutlich mit einem Rückgang des kumulierten Transaktionswertes um 66 %. Ursächlich dafür waren sinkende Kupferpreise aufgrund der geringeren Nachfrage, ein stärkerer US-Dollar und die schwächere Konjunktur in China. Im Jahr 2023 entschieden sich die meisten Käufer für Vermögenswerte in einem frühen Stadium mit geringen oder gar keinen erschlossenen Reserven, da die Option für eine zukünftige Versorgung in den Mittelpunkt rückte. Die erworbenen Kupferreserven gingen um 22 % von 10,3 Mio. Tonnen im Jahr 2022 auf 8,1 Mio. Tonnen zurück.

Assets mit nachgewiesenen Reserven sind gefragt

2024 setzte eine Erholung ein, der Gesamtwert der Transaktionen stieg um 21 % auf 5,67 Mrd. USD bei 16 Transaktionen. "Das anhaltende Defizit bei Kupferkonzentrat und die Produktionskürzungen standen angesichts der wachsenden langfristigen Nachfrage durch die Elektrifizierung im Mittelpunkt und veranlassten die Bergbauunternehmen, ihre Aufmerksamkeit auf bestehende Vermögenswerte mit nachgewiesenen Reserven zu richten, um mit der Nachfrage Schritt zu halten", heißt es in dem Bericht.

Nicht produzierende Vermögenswerte standen im Mittelpunkt des Interesses, darunter die gemeinsame Übernahme von Filo durch BHP und Lundin Mining CA5503721063 A0B7XJ für 3,03 Mrd. USD, die zur Übernahme der Kupfermine Filo del Sol in Argentinien führte.

Nicht zum Zuge kam die 33,39 Mrd. USD schwere Übernahmeofferte von BHP für Anglo American GB00BTK05J60 A41BF3. Bei einem Zustandekommen der Transaktion wären Kupferreserven von rund 23 Mio. Tonnen betroffen gewesen.

Trotz der Auswirkungen der Megadeals beliefen sich die 2021–24 erworbenen Kupferreserven insgesamt auf 33,33 Mio. Tonnen, was einem Rückgang von 19 % gegenüber dem Zeitraum 2017–20 entspricht.

Im ersten Halbjahr 2025 gab es vier qualifizierte Transaktionen mit einem Gesamtwert von 648,9 Mio. USD (Vorjahreszeitraum: 532,9 Mio. USD). Im Juni-Quartal 2025 wurden drei Transaktionen mit nicht produzierenden Vermögenswerten bekannt gegeben, darunter die Übernahme von Lumina Gold durch CMOC Singapore. für 407,2 Mio. USD.

Die Konsolidierung der Beteiligung von Hudbay Minerals CA4436281022 A0DPL4 an der Copper Mountain Mine für 44,3 Mio. USD war die einzige Transaktion, die eine produzierende Mine betraf.

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Budgets für die Kupferexploration gestiegen

Dass Bergbauunternehmen den M&A Markt mit dem Ziel betreten, ihre Pipeline zu stärken, ist auf die Erwartung drohender Versorgungsengpässe zurückzuführen. Von nicht produzierenden Assets erhoffen sich die Käufer Aufwärtspotenziale. Größere Unternehmen fokussieren sich dem Bericht zufolge dabei auf produktionsnahe Projekte.

S&P Global zufolge haben große Unternehmen fast die Hälfte aller Akquisitionen in den letzten zehn Jahren getätigt und dabei 241,6 Mio. Tonnen Kupfer in Reserven und Ressourcen in 62 Transaktionen bewegt. Die großen Unternehmen zahlten 51,14 Mrd. USD zu einem Preis von 10 Cent/Pfund Kupfer. Doch auch die Ausgaben für Exploration sind weiter gestiegen, wobei Junior-Explorer im vergangenen Jahr 1,06 Mrd. USD ausgaben.

Der Bericht geht davon aus, dass sich die M&A-Aktivität im Kupfersektor verstärken könnte – und skizziert auch das Profil der besonders gefragten Assets. "Da die langfristige Nachfrage nach Kupfer die Bergbauunternehmen weiterhin zu strategischen Partnerschaften veranlasst, könnte es zu einer Belebung der Akquisitionen von Minen in der Entwicklungsphase mit skalierbaren Reserven in risikoärmeren Ländern mit günstigen Genehmigungsbedingungen kommen, was die M&A-Aktivitäten in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 ankurbeln könnte."