HSBC hebt Silberpreisprognose auf 35,14 USD an

HSBC hebt Silberpreisprognose auf 35,14 USD an Ikechukwu Julius Ugwu / Unsplash

Die britische Großbank HSBC hat ihre Silberpreisprognosen für 2025, 2026 und 2027 angehoben und dies mit den hohen Goldpreisen und der anhaltenden Nachfrage nach sicheren Häfen aufgrund ökonomischer und geopolitischer Unsicherheiten begründet.

Die Bank rechnet nun mit einem durchschnittlichen Silberpreis von 35,14 USD pro Unze im Jahr 2025 gegenüber 30,28 USD zuvor, 33,96 USD im Jahr 2026 gegenüber einer früheren Prognose von 26,95 USD und 31,79 USD im Jahr 2027 gegenüber 28,30 USD zuvor.

Fundamentaldaten des Silbermarktes trotz Defizit durchwachsen

Einerseits konstatieren die Analysten, dass der Anstieg des Silberpreises "eher auf die Beziehung zwischen Silber und Gold als auf die zugrunde liegenden Fundamentaldaten zurückzuführen" sei. Der hohe Goldpreis übe eine starke Anziehungskraft auf Silber aus.

Andererseits geht der Bericht von einem anhaltenden Defizit auf dem Silbermarkt aus. Das Modell der Bank prognostiziert für das Jahr 2025 ein Angebotsdefizit von 206 Mio. Unzen – ein Anstieg gegenüber den 167 Millionen Unzen im Jahr 2024. 2026 soll sich das Defizit auf 126 Millionen Unzen verringern.

Der prognostizierte Rückgang des Defizits ist der Grund für die zurückhaltende Meinung der Analysten zu den Fundamentaldaten. Dem Bericht zufolge könnte die industrielle Nachfrage nach Silber nach vier Jahren rekordhohen Wachstums in diesem Jahr zurückgehen, wenn auch nur in begrenztem Umfang.

Zudem dürfte die Nachfrage nach Schmuck und Silberwaren aufgrund der hohen Preise weiter nachlassen. Die hohen Preise und frühere Kaufwellen belasteten zudem die Nachfrage durch den Kauf von Münzen und Barren.

2026 aber soll sich die Silbernachfrage wieder erholen, angetrieben vor allem durch Schlüsselsektoren wie die Photovoltaik- und Elektronikindustrie.

Angebotsseitig sei eine moderate Zunahme der Minenproduktion zu verzeichnen. Grundsätzlich günstig für den Silberpreis sind – analog zu Gold – der schwächere USD und die sinkenden Zinsen. Ein weiter nachgebender Greenback würde allerdings die Renditen von Anlegern außerhalb des Dollarraumes schmälern.

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Sprott sieht weiter steigende Nachfrage

Der Silberpreis hatte Ende Juli sein jüngstes Hoch bei 39,50 USD markiert (der höchste Stand seit 2011), war danach im Zuge einer Korrektur jedoch wieder auf gut 36 USD zurückgefallen. Seit Anfang August steigen die Preise wieder – aktuell kostet eine Feinunze 38,20 USD. Seit Jahresbeginn ist der Preis um knapp 26 % gestiegen.

Auch andere institutionelle Anleger sind optimistisch. "Angesichts der Stabilisierung der Realzinsen und der unter Druck stehenden Glaubwürdigkeit von Fiat-Währungen glauben wir, dass die Nachfrage der Anleger nach Sachwerten weiter steigen wird. Wir bleiben optimistisch für Gold und Silber, da sich die Fundamentaldaten weiter verbessern (…)", heißt etwa in einem Bericht des auf Rohstoffe spezialisierten Vermögensverwalters Sprott.

Anleger haben die Rallye des Silberpreises längst erkannt: Die Mittelzuflüsse in börsengehandelte Produkte (ETP auf Silber übertrafen laut einem Bericht des Silver Institute bereits im ersten Halbjahr den gesamten Betrag des letzten Jahres.

Demnach wurden Nettozuflüsse in Höhe von insgesamt 95 Millionen Unzen registriert, wodurch sich die weltweiten Gesamtbestände auf 1,13 Milliarden Unzen erhöhten – nur 7 % unter dem Höchststand von 1,21 Milliarden Unzen im Februar 2021. Im Juni überschritt der Gesamtwert der ETP-Bestände erstmals die Marke von 40 Mrd. USD.

Kurzfristig dürfte entscheidend sein, ob ein Überwinden des letzten Hochs und anschließend der psychologisch wichtigen Marke von 40 USD pro Feinunze gelingt.