Goldpreis an wichtiger technischer Marke – ETF-Nachfrage stark, Zentralbanken verhalten

Goldpreis an wichtiger technischer Marke – ETF-Nachfrage stark, Zentralbanken verhalten bigstockphoto

Der Goldpreis entwickelt sich seit geraumer Zeit seitwärts. Ende April wurde ein Allzeithoch bei 3500 USD markiert. Seitdem befindet sich der Kurs in einer seitwärts gerichteten Konsolidierung. Deren Kern verläuft in einer Zone zwischen ca. 3250 USD und 3450 USD.

Im Wochenverlauf bewegte sich der Markt in Richtung des unteren Bereichs dieser Zone. Ursächlich waren auch US-Konjunkturdaten, die überraschend stark ausgefallen waren. So war das BIP stärker gewachsen als im Durchschnitt prognostiziert. Auch die Arbeitsmarktdaten fielen besser aus als angenommen.

Zinssenkungserwartungen schwinden

Nitesh Shah, Rohstoffstratege bei WisdomTree, kommentierte in einer Notiz: "Die aktuellen Daten scheinen die Wirtschaft wirklich zu unterstützen. Das BIP war eine positive Überraschung. Das Gleiche gilt für die Entwicklung des Arbeitsmarktes. Beides deutet darauf hin, dass die Fed mit Zinssenkungen noch warten kann". Und so kam es dann auch: Die US-Notenbank Federal Reserve ließ den Leitzins zunächst unverändert.

Der für den Goldmarkt wichtige Zinsausblick hat sich eingetrübt. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung bei der nächsten Sitzung im September liegt nur noch bei knapp 40 %. Noch am Mittwoch hatte dieser Wert bei knapp 47 % gelegen, vor einer Woche bei 58 % und vor einem Monat bei 75 %.

Für Oktober liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Zinsen niedriger sind als heute, bei rund 60 %, für Dezember bei über 80 %. Auch für Dezember ist die Wahrscheinlichkeit für lediglich eine Zinssenkung jedoch am höchsten.

Belastend wirkt sich auch die jüngste Stärke des Dollars aus. Notierte der Dollar Index (BUXX) am 23. Juli noch bei 94,5 Punkten, sind es aktuell 96,78 Punkte: Ein Anstieg von rund 2,5 % in kaum mehr als einer Woche. In den letzten Tagen hatte der Greenback unter anderem gegenüber dem Euro deutlich zugelegt. Wurden am Montag noch bis zu 1,1770 USD für einen Euro gezahlt, sind es aktuell noch 1,1410 USD.

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WGC-Daten: Goldnachfrage steigt im zweiten Quartal um 3 % auf 1.249 t

Neue World Gold Council (WGC) Daten zeigen indes einen deutlichen Anstieg der Investmentnachfrage.

Die Nachfrage nach Gold durch ETFs und ähnliche Produkte lag demnach im ersten Halbjahr bei 397,05 t. Im ersten Halbjahr 2024 sowie 2023 war die Nachfrage aus diesem Bereich negativ, d. h. es floss im Saldo mehr Gold aus ETFs und ähnlichen Produkten heraus als hinein. Der jüngste Halbjahreswert markiert den höchsten Wert seit dem ersten Halbjahr 2020.

Die Gesamtnachfrage nach Barren und Münzen im ersten Halbjahr erreichte 631,39 t und damit den höchsten Wert in einem ersten Halbjahr seit 2013. Zentralbanken kauften in den ersten sechs Monaten 415,03 t Gold und damit etwas weniger als in den beiden Vorjahreszeiträumen.

Die Nachfrage aus der Schmuckindustrie lag mit 782,11 t im ersten Halbjahr so niedrig wie seit 2020 nicht mehr. Das Corona-Jahr ausgeklammert, lag die Goldnachfrage aus der Schmuckindustrie im Zeitraum ab dem ersten Halbjahr 2010 nie so niedrig zuletzt.

"Das zweite Quartal in Folge mit hoher Nachfrage nach globalen Gold-ETFs trug maßgeblich zur Steigerung der Gesamtnachfrage im zweiten Quartal bei. Die unsichere globale Handelspolitik, geopolitische Turbulenzen und der steigende Goldpreis heizten die Zuflüsse an", heißt es im Bericht des WGC.