Saxo Bank sieht "potenziellen Bullenmarkt" bei Rohstoffen

Saxo Bank sieht „potenziellen Bullenmarkt“ bei Rohstoffen picture alliance / imageBROKER / Kurt Amthor

Die Rohstoffpreise haben sich seit dem Jahreswechsel durchwachsen entwickelt. Der Bloomberg Commodity Total Return Index stieg im ersten Halbjahr um 5,5 %, wurde dabei aber im Wesentlichen durch Gold, Silber, Kupfer und Lebendvieh angetrieben (das haussierende Edelmetall Platin ist nicht im Index enthalten).

Ressourcenintensive Trends treiben Rohstoffmarkt

Die Saxo Bank äußerte sich in einem Bericht zum Rohstoffmarkt optimistisch. Ole Hansen, Leiter der Rohstoffstrategie des Instituts, sieht in mehreren Triebkräften den "Grundstein für einen potenziellen Bullenmarkt bei Rohstoffen" gelegt: Deglobalisierung, Dekarbonisierung, Verteidigungsausgaben, Entdollarisierung, Demografie, Urbanisierung und Klimawandel.

"Da die meisten der genannten "Ds" ressourcenintensiv sind, bleiben wir in der zweiten Jahreshälfte gegenüber Edel- und Industriemetallen sowie Erdgas weitgehend optimistisch, während Rohöl angesichts steigender Produktionsmengen und Bedenken hinsichtlich des Wirtschaftswachstums möglicherweise Gegenwind ausgesetzt sein könnte", heißt es in dem Bericht.

Diese Kräfte, so die Analyse, könnten schließlich zu deutlich steigenden Rohstoffpreisen führen. Rohstoffpreise könnten zwar jahrelang seitwärts tendieren, solange Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht seien. Setze sich jedoch ein makroökonomisches Thema durch, könne es Superzyklen auslösen. Als Beispiel führt der Bericht Chinas Industrialisierung nach der Jahrtausendwende an, die den Bloomberg Commodity Index um 250 % in die Höhe trieb. Damals kam es auf vielen Märkten des Rohstoffsektors zu Nachfrageüberhängen.

Goldpreis von 4.000 USD in zwölf Monaten "in greifbarer Nähe" – Silber auf 50 USD?

Im Hinblick auf die weitere Entwicklung des Goldpreises ist die Saxo Bank optimistisch: "Die Voraussetzungen für einen Anstieg der 4.000-USD-Marke innerhalb der nächsten zwölf Monate sind unserer Meinung nach in greifbare Nähe gerückt."

Als Grund führt Hansen nicht zuletzt eine möglicherweise stärker als gedacht ausfallende Richtungsänderung der US-Notenbank Federal Reserve an, die wegen Sorgen um die Staatsverschuldung, zollbedingten Angebotsschocks, und der anhaltenden Schwäche des US-Dollars unter Druck gerät. Auch Inflationsrisiken und die starke Goldnachfrage durch Zentralbanken sprechen dem Bericht zufolge für eine Fortsetzung der Rallye am Goldmarkt.

Optimistisch ist die Saxo Bank auch im Hinblick auf den Silberpreis. Das Gold-Silber-Verhältnis liege nun näher bei 95 als bei seinem Fünfjahresdurchschnitt von 80 – eine Folge der starken Zentralbanknachfrage. "Ein Anstieg des Goldpreises auf 4.000 USD in den nächsten zwölf Monaten, zeitgleich mit einer Bewegung des XAUXAG auf 80, würde Silber wieder auf sein Rekordhoch von 50 USD aus dem Jahr 2011 zurückschicken", rechnet Hansen vor.

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Kupfer ist das "Metall der Zukunft"

Auch Kupfer attestiert der Bericht weiteres Potenzial. Zwar sei der aktuelle Preisanstieg auf die Verlagerung von Beständen in die USA zurückzuführen. "Doch über diese kurzfristige Störung hinaus legt die globale Energiewende den Grundstein für ein nachhaltiges, strukturelles Nachfragewachstum", notiert Hansen.

Bergbau- und Raffineriekapazitäten seien durch jahrelange Unterinvestitionen eingeschränkt, das Angebot könne mit der wachsenden Nachfrage kaum Schritt halten. Deshalb seien ein höheres Preisniveau und erhöhte Volatilität zu erwarten. "Kupfer befindet sich in einer einzigartigen Position an der Schnittstelle zwischen kurzfristiger Aufwärtsdynamik und langfristigen Megatrends und festigt so stetig seinen Ruf als "Metall der Zukunft."

Die mittel- bis langfristigen Nachfrage- und Preisaussichten schätzt die Saxo Bank als günstig ein. Die Gründe sind bekannt: Elektrifizierung, KI, EVs, Rückverlagerung der Industrie, Netzausbau.