Sprott kauft Uran für 200 Mio. USD

Sprott kauft Uran für 200 Mio. USD bigstockphoto

Der Vermögensverwalter Sprott hat für den Sprott Physical Uranium Trust eine Kapitalerhöhung durchgeführt. Canaccord Genuity als Underwriter zeichnet 11,6 Mio. Fondsanteile zu jeweils 17,25 USD, wodurch sich ein Bruttoerlös von 200,1 Mio. USD ergibt. Der Nettoerlös des Angebots wird vom Trust zum Erwerb von physischem Uran in Form von Uranoxidkonzentraten und Uranhexafluorid verwendet: Sprott hat sich 200 Mio. USD verschafft, um physisches Uran am Markt zu kaufen.

Kapitalerhöhung wegen hoher Nachfrage verdoppelt

Kurios: Nur Stunden vor dem Vollzug stand noch ein halb so hoher Betrag im Raum. Demnach wurden die Vereinbarungen mit Genuity "aufgrund der starken Nachfrage der Anleger" geändert. Das Angebot soll voraussichtlich am oder um den 20. Juni abgeschlossen sein.

Die Uranpreise sind zuletzt wieder angestiegen, nachdem Anfang 2024 eine Konsolidierungsphase eingesetzt hatte. Zuvor hatte sich der Preis zeitweise fast vervierfacht. Im April und Mai legten die Preise deutlich zu, im Juni kam es ebenfalls zu einem deutlichen Preisanstieg.

Anlass für den Preisanstieg ist Analysten zufolge das wiedergewonnene Vertrauen der Anleger in die Branche und die deutlichen Anzeichen einer koordinierten Förderung der Kernenergie durch die US-Regierung. So sieht das derzeit im US-Senat diskutierte Steuerpaket die Unterstützung für die Kernenergie als Rückgrat der amerikanischen Stromversorgung vor. Gleichzeitig sollen die Subventionen für andere Bereiche wie Solarenergie gekürzt werden.

Für gute Stimmung sorgen auch die jüngsten Dekrete von US-Präsident Donald Trump. Sie zielen darauf ab, Schlüsselbereiche wie den Uranabbau, die Brennstoffproduktion, den Einsatz von Reaktoren und die weltweiten Exporte zu stärken.

"Ehrgeizigster nuklearpolitischer Rahmen der letzten Jahrzehnte"

"Diese Richtlinien stellen den ehrgeizigsten nuklearpolitischen Rahmen der letzten Jahrzehnte dar und haben Auswirkungen auf die nationale Sicherheit, die KI-Infrastruktur, die Energieunabhängigkeit und die Wiederbelebung der Industrie", notierte Jacob White, Produktmanager bei Sprott EFT, in einem letzte Woche veröffentlichten Bericht.

Vor allem die langfristigen Fundamentaldaten sprechen für weiter steigende Preise. So planen Technologieunternehmen den Bau neuer Rechenzentren. Zahlreiche Staaten sehen in der Kernkraft eine CO2-neutrale und geopolitisch sichere Lösung für die Energieversorgung. Dadurch könnte sich die weltweite Nachfrage nach Uran bis 2040 verdreifachen.

Schon jetzt gibt es zu wenige Minen. Laut Angaben der World Nuclear Association übersteigt die Urannachfrage die Produktion bereits um 22 bis 27 Millionen Kilogramm pro Jahr.

Auch die US-Kraftwerke sind bislang stark auf Importe angewiesen. Etwa 99 Prozent des im Jahr 2023 in US-amerikanischen Atomkraftwerken verbrauchten Urans stammten aus Ländern wie Kanada, Russland, Kasachstan und Usbekistan. In Bezug auf russisches Uran sehen sich die Kraftwerksbetreiber zudem Einfuhrrestriktionen gegenüber.

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US-Regierung genehmigt Velvet-Wood nach beschleunigter Prüfung

Ende Mai hatte die US-Regierung das von Anfield Energy geplante Velvet-Wood-Uranminenprojekt in Utah genehmigt. Dabei kam erstmals ein beschleunigtes Verfahren mit einer auf 14 Tage komprimierten Umweltprüfung zum Einsatz. Der Betriebsplan für die Mine war am 01. April eingereicht worden. Velvet-Wood wird neben sowohl in der Kernenergie als auch in der Atomwaffenproduktion einsetzbarem Uran auch Vanadium produzieren.

Corey Dias, CEO von Anfield Energy, betonte am Tag der Genehmigung, Velvet-Wood sei "für eine beschleunigte Prüfung gut geeignet", da es sich um eine ehemalige Uran- und Vanadiummine mit geringem ökologischen Fußabdruck handele. Anfield Energy fokussiert nun den Bau und schließlich die Inbetriebnahme der Mine. Das Unternehmen strebt eine NASDAQ-Notierung an.