Die USA besitzen viel mehr Öl und Gas als gedacht

Die USA besitzen viel mehr Öl und Gas als gedacht picture alliance/dpa/TASS / Yegor Aleyev

In den USA liegen unter staatlich verwalteten Küstengebieten schätzungsweise durchschnittlich 29 Milliarden Barrel Rohöl, 391,5 Billionen Kubikfuß Erdgas und 8,4 Milliarden Barrel Flüssiggas. Dies geht aus einem in dieser Woche veröffentlichten Bericht des US Geological Survey hervor.

Mit dem neuen Bericht wurden die Schätzungen zu den Reserven zum ersten Mal seit 1998 aktualisiert. Damals wurden die noch unentdeckten, aber technisch förderbaren Öl- und Gasvorkommen auf Bundesland auf 7,86 Milliarden Barrel Öl und 201,1 Billionen Kubikfuß Erdgas geschätzt, teilte die Behörde in einer Erklärung mit.

Höhere Reserven durch technischen Fortschritt

Die deutliche Ausweitung geht auf technologischen Fortschritt zurück. Ölunternehmen können heute sehr viel kompliziertere Vorkommen erschließen und zudem Lagerstätten entdecken, die noch vor einem Vierteljahrhundert nicht auffindbar waren. Ein großer Teil des Anstiegs der Ressourcen steht mit der Schieferölrevolution Anfang der 2000er Jahre in Verbindung.

Laut Alicia Lindauer, Koordinatorin des USGS Energy Resources Program, würden die noch unentdeckten, aber technisch gewinnbaren Ressourcen der USA ausreichen, um den gesamten Ölbedarf des Landes für vier Jahre und den gesamten Erdgasbedarf für zwölf Jahre zu decken. "In den letzten Jahrzehnten seit den Bewertungen von 1998 hat es in diesen Ansammlungen viele technologische Veränderungen und Verbesserungen gegeben", so Lindauer.

So seien beispielsweise in den früheren Schätzungen nicht alle unkonventionellen Ressourcen wie Schieferöl, Tight Oil und Tight Gas – in undurchlässigem Gestein eingeschlossene Kohlenwasserstoffe – und Methangas aus Kohleflözen berücksichtigt gewesen.

Regional sind die Vorkommen höchst unterschiedlich verteilt. Von den 29 Milliarden Barrel Öl befinden sich 14 Milliarden in Alaska, fast neun Milliarden in New Mexico und eine Milliarde in Nevada, wie Chris Schenk, der Hauptautor des neuen USGS-Berichts, erläuterte. Weitere Lagerstätten gibt es in North Dakota mit etwa 512 Millionen Barrel Öl, in Utah mit 771 Millionen Barrel, in Texas mit 916 Millionen Barrel und in Wyoming mit 988 Millionen Barrel. In New Mexico entfällt fast der gesamte Bestand unter Bundesland auf das Permian Basin.

Im Permian Basin und in Alaska lagern große Vorkommen

Im Hinblick auf Erdgas sind Alaska und das Permian Basin die Gebiete mit den meisten unentdeckten Gasvorkommen aller Bundesstaaten und Becken mit 111 Billionen Kubikfuß bzw. 58,5 Billionen Kubikfuß. Auf Colorado und Wyoming entfallen 60 Billionen Kubikfuß bzw. 57 Billionen Kubikfuß.

Neben dem Permian Basin gibt es weitere Lagerstätten größten Ausmaßes. Das USGS nennt das Uinta-Piceance-Becken im Nordosten Utahs und Nordwesten Colorados mit über 55 Billionen Kubikfuß an unentdecktem Gas und das San-Juan-Becken im Nordwesten New Mexicos und Südwesten Colorados mit 29 Billionen Kubikfuß. 13 Billionen Kubikfuß lagern im Montana Thrust Belt.

"Die amerikanische Energiedominanz ist wichtiger denn je, und dieser Bericht unterstreicht die entscheidende Rolle der Wissenschaft bei der Gestaltung unserer Energiezukunft", kommentierte Innenminister Doug Burgum in einer Reaktion auf den Bericht der Behörde.

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Steuererleichterung für Öl- und Gasförderung geplant

Die Ausweitung der Öl- und Gasförderung wird durch die Regierung unterstützt. Der US-Senat hat im jüngsten Finanzpaket von Präsident Donald Trump eine Steuererleichterung von über einer Milliarde Dollar für Öl- und Gasproduzenten vorgesehen. Unternehmen sollen dadurch bestimmte Explorationskosten steuerlich geltend machen können.

Die Steuererleichterung für Bohrkosten ist eng mit einem Gesetzesentwurf des republikanischen Senators James Lankford aus Oklahoma verknüpft und soll über die nächsten zehn Jahre etwa 1,1 Mrd. USD kosten. Befürworter, zu denen auch die Unternehmen ConocoPhillips, Ovintiv und Civitas Resources gehören, argumentieren mit Nachteilen durch die unter Joe Biden eingeführte alternative Mindeststeuer von 15 %.