PwC-Bericht sieht Bergbau in British Columbia unter Potenzial laufen

PwC-Bericht sieht Bergbau in British Columbia unter Potenzial laufen picture alliance/dpa / Matthias Balk

Ein Bericht von PricewaterhouseCoopers befasst sich mit der Lage des Bergbausektors in der kanadischen Provinz British Columbia. Von der Zoll-Politik des südlichen Nachbarn ist die Branche demnach nicht nur negativ betroffen. "Während die durch die US-Handelspolitik verursachte Unsicherheit die Unternehmensentscheidungen in Kanada beeinflusst, treibt sie einige globale Investoren in sichere Anlagemöglichkeiten, was in vielen Fällen den Goldproduzenten von British Columbia zugutekommt", heißt es einleitend.

"Administrative und regulatorische Hürden abbauen"

Wichtiger jedoch sei das im Zuge der Streitigkeiten gewachsene Interesse der Bundes- und Provinzregierungen an der Rohstofferschließung und die Erkenntnis auf politischer Ebene, dass Bergbauprojekte beschleunigt werden müssten. In British Columbia bedeute dies unter anderem, "administrative und regulatorische Hürden abzubauen", so die Autoren.

Der Bericht sieht im aktuellen Marktumfeld Chancen, deren Auslassen zu einem langfristigen Nachteil führen könnte. "Kanada verfügt über die Ressourcen, die Arbeitskräfte, das Know-how und die Lieferketten. Jetzt müssen wir schnell handeln, um Produkte rechtzeitig auf den Markt zu bringen, bevor uns die Konkurrenz, auch aus den USA, zuvorkommt."

Bergbaubranche bei neuen Technologien "traditionell risikoscheu"

Dabei geht es PwC zufolge nicht nur um Maßnahmen auf der Regulierungsebene. Auch bei den Unternehmen müsse sich etwas ändern. "Traditionell war die Branche beim Einsatz neuer Technologien risikoscheu. Doch da künstliche Intelligenz (KI), Big Data und Robotik in der Wirtschaft allgegenwärtig werden, könnte diese Denkweise die Leistung beeinträchtigen."

In Anbetracht des insbesondere für Gold und Kupfer günstigen Preisumfelds seien die Bergbauunternehmen in der Lage, in neue Technologien zu investieren. Der Bericht verweist hier auf die "revolutionäre Tomographie von Ideon und ein KI- und Sensorpaket von MineSense Technologies" und sieht das Potenzial für eine "symbiotische Zusammenarbeit zwischen dem kanadischen Bergbau- und Technologiesektor."

Gary AgnewCEO und Mitbegründer von Ideon Technologies, wird im Bericht zitiert: "Diese Branche ist komplex und benötigt zunächst viele Qualitätsnachweise." Sein in Richmond in BC ansässiges Unternehmen nutzt subatomare Teilchen, sogenannte Myonen (die aus kosmischer Strahlung im Weltraum stammen) und erfasst sie mithilfe hochentwickelter Sensoren im Untergrund. Myonen können mit ihrer im Vergleich zu Elektronen 200-fach höheren Masse tief in den Untergrund eindringen und verlieren dabei vorhersehbar Energie, wenn sie auf Materialien unterschiedlicher Dichte treffen. Dadurch lassen sich Mineralisierungen zu geringeren Kosten und mit geringerem Risiko sowie in kürzerer Zeit ausmachen.

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"Größeren Teil der Gewinne in Exploration reinvestieren

Ein weiteres Problemfeld neben zu strenger Regulierung und mangelnder Technologieaffinität in den Vorstandsetagen sieht PwC in mangelnder Exploration. Von den Gewinnen der großen und ertragsstarken Unternehmen fließe zu wenig in diesen zukunftsrelevanten Bereich zurück.

"Kanadische Explorationsunternehmen verzeichnen im Allgemeinen keinen Kapitalfluss von erfolgreichen Betreibern." Der Markt sei heute weitgehend von zwei Geschwindigkeiten geprägt: Viele Minenbetreiber und fortgeschrittene Entwickler erfreuten sich einer starken Finanzlage und positiver Aussichten, während viele junge Unternehmen Schwierigkeiten hätten, Kapital zu beschaffen.

Der Bericht stellt mehrere Forderungen auf, um den Explorationssektor zu stärken. "Große Betreiber müssen einen größeren Teil ihrer Gewinne in die Exploration reinvestieren. Kanadische institutionelle Anleger sollten sich mit diesem Bereich genauer befassen und dabei die langfristige Gesundheit der nationalen Wirtschaft im Auge behalten."

Die Steuergutschrift für die Mineralexploration könne etwa dauerhaft eingeführt und nicht nur jährlich erneuert werden. Dies könne höhere Explorationsausgaben unterstützen.