Fortuna Mining CEO warnt Goldproduzenten vor mangelnder Kostendisziplin

Fortuna Mining CEO warnt Goldproduzenten vor mangelnder Kostendisziplin bigstockphoto

Fortuna Mining CEO Jorge Ganoza warnt die Branche angesichts des rasant steigenden Goldpreises vor mangelnder Kostendisziplin. Er fürchtet, dass Bergbauunternehmen versucht sein könnten, zu viele Projekte anzugehen. Ganoza verweist auf Fehler in der Vergangenheit: "In früheren Zyklen hoher Preise vor etwa einem Jahrzehnt waren die Bergbauunternehmen sehr selbstgefällig und dachten, höhere Preise würden alles regeln", so der CEO.

Ganoza: "Dachten, höhere Preise würden alles regeln"

Auch in Zeiten der Goldrallye sei es wichtig, diszipliniert zu bleiben. "Investoren haben den Luxus, jederzeit ein- und auszusteigen, wir müssen täglich schürfen." Tatsächlich hat der Goldpreisanstieg von fast 30 % allein in diesem Jahr viele Goldprojekte auf dem Papier in den grünen wirtschaftlichen Bereich gehoben. Projekte mit Gesamtkosten (AISC) von mehr als 2.000 USD waren vor noch nicht allzu langer Zeit Ladenhüter, könnten aber im aktuellen Marktumfeld profitabel betrieben werden.

Dies setzt jedoch zwei Dinge voraus. Erstens müssen die Goldpreise langfristig erhöht bleiben. Vor allem Explorationsprojekte benötigen bis zur Inbetriebnahme einer Mine leicht 10-15 Jahre und können von nur vorübergehend höheren Preisen nicht profitieren. Beschleunigen Bergbauunternehmen die Exploration und Entwicklung von Projekten mit hohen Kosten, müssten die Investitionen bei einem deutlichen Rückgang des Goldpreises abgeschrieben werden.

Teuren Projekten droht bei Ende der Goldrallye das Aus

Es sei üblich, dass Projekte, die eigentlich nicht entwickelt werden sollten, zu hohen Preisen entwickelt würden und dann bei einer Marktwende ins Stocken gerieten, warnte auch Ganoza. Ähnlich verhält es sich mit Übernahmen: Ist im Kaufpreis eines Deals ein sehr hoher Goldpreis eingepreist, führt eine Korrektur rasch zu Verlusten.

Doch auch wenn der Goldpreis sich dauerhaft über der Marke von 3.000 USD hält, ist nicht automatisch jedes Projekt profitabel. Denn auch die AISC steigen weiter. Steigende Energie- und Lohnkosten, wachsende Umwelt- und Berichtspflichten, Steuern und Lizenzgebühren, Streiks: All dies treibt die Kosten der Bergbauunternehmen.

Bei Newmont etwa stiegen die AISC im dritten Quartal 2024 um 12,9 % auf 1.611 USD pro Feinunze. Barrick musste sogar einen Anstieg um 20,1 5 auf 1.507 USD verkraften. Zu den Unternehmen mit höheren AISC gehörten auch Anglogold Ashanti mit 1.616 USD, Gold Fields mit 1.694 USD, B2Gold mit 1.650 USD und Equinox Gold mit 1.994 USD. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lagen die durchschnittlichen Gold AISC noch bei 300 USD pro Feinunze, zwölf Jahre später bei 900 USD.

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AISC steigen bei vielen Goldproduzenten deutlich

Natürlich liegt zwischen den für das dritte Quartal 2024 gemeldeten AISC und den Goldpreisen noch eine große Distanz. Doch teils zweistellige Zuwächse bei den Kosten können die Marge rasch schmälern, wenn die Goldrallye ins Stocken gerät. Dabei gilt es zu bedenken, dass ein hoher Goldpreis die Partizipationserwartungen von Angestellten, lokalen Communities sowie Regierungen erhöhen und damit auch die AISC treiben dürfte.

AISC sind, sofern sie sich nicht explizit auf eine bestimmte Mine beziehen, gewichtete Durchschnittswerte eines Unternehmens oder der gesamten Branche. Die Bandbreite der AISC im Goldbergbau ist groß. Laut einer Erhebung von S&P Global gab es im Jahr 2019 eine Reihe von Goldminen mit AISC deutlich unter 1.000 USD. Dazu gehörten etwa Fosterville in Australien, Gross, Voro und Olimipiada in Russland, Dong´an und Sanxin in China und Kyzyl in Kasachstan.