USA legen unter Trump den Bergbau-Turbo ein 

USA legen unter Trump den Bergbau-Turbo ein  bigstockphoto

So wurden am vergangenen Freitag zehn weitere US-Bergbauprojekte auf die Liste mit dem FAST-41-Status gesetzt. Dabei handelt es sich um eine 2015 ins Leben gerufene Bundesinitiative zur Vereinfachung der Genehmigung kritischer Infrastrukturen. Bereits im April waren zehn Projekte zu der Liste hinzugefügt worden.

FAST-41 soll Bergbauprojekte beschleunigen

Unter den jüngst hinzugefügten Projekten sind ein Kupfer-Nickel-JV von Glencore (ISIN: JE00B4T3BW64, WKN: A1JAGV) und Teck Resources (ISIN: CA8787422044, WKN: 858265), ein Uranprojekt in New Mexico von Energy Fuels (ISIN: CA2926717083, WKN: A1W757), die Erweiterung eines Palladiumprojekts in Montana von Sibanye Stillwater (ISIN: ZAE000259701, WKN: A2PWVQ), ein Silberprojekt in Alaska von Hecla (ISIN: US4227041062, WKN: 854693) und ein Titandioxidprojekt in Georgia von Chemours (ISIN: US1638511089, WKN: A14RPH).

Am Dienstag wurde der Plan für eine Bergbau-Kooperation zwischen den USA und Saudi-Arabien bekannt. Berichten der saudischen Nachrichtenagentur zufolge wird sich Minister für Industrie und Bodenschätze mit US-Beamten über den Entwurf eines Kooperationsmemorandums austauschen.

Das Königreich hegt in diesem Bereich große Ambitionen und sieht Bergbau und industrielle Entwicklung als Teil seiner Strategie zur Diversifizierung der Wirtschaft und zur Abkehr von der Ölabhängigkeit im Rahmen der Vision 2030.

Rohstoff-Deals mit Saudi-Arabien, DR Kongo und Ruanda

Rohstoffe sollen sowohl im eigenen Land stärker abgebaut als auch im Rahmen von internationalen Kooperationen beschafft werden. Auch im Bereich des Meeresbergbaus gibt es – ebenso wie in den USA – Pläne.

Ein quantitativ und geopolitisch potenziell sehr bedeutsames Abkommen der USA bahnt sich in der DR Kongo an. Deren Regierung hatte sich im Februar aufgrund des schnellen Vormarsches der von Ruanda unterstützten Rebellengruppe M23 im Osten des Landes an Washington gewandt.

Die USA versuchen nun, eine Lösung in dem seit 1994 andauernden Konflikt herbeizuführen, zu der offenbar auch bilaterale Mineralienabkommen zwischen den beiden Ländern und den Vereinigten Staaten gehören sollen. Im Gegenzug stehen westliche Investitionen in Milliardenhöhe im Raum.

"Das Abkommen mit der Demokratischen Republik Kongo hat einen sehr großen Umfang, weil es ein viel größeres Land ist und über viel mehr Ressourcen verfügt, aber auch Ruanda hat viele Ressourcen, Kapazitäten und Potenzial im Bereich des Bergbaus", kommentierte Massad Boulos, der führende Afrikaberater von US-Präsident Donald Trump, die Entwicklungen.

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In DR Kongo gibt China den Ton an – bis jetzt

Die Demokratische Republik Kongo ist derzeit der weltweit größte Kobaltproduzent und der führende Kupferproduzent Afrikas. Das Land produziert zudem fast 70 % des weltweiten Tantals, das aus Coltan gewonnen wird. Die östlichen Provinzen verfügen über bedeutende Zinn-, Wolfram- und weitere Coltanvorkommen.

Eine starke und strategisch ausgerichtete US-Präsenz im Kongo könnte den großen chinesischen Einfluss im Land verringern. Die Volksrepublik baut in großem Stil Rohstoffe dort ab.

Gegen die chinesische Vorherrschaft im Rohstoffsektor will Washington nun auch mittels KI vorgehen.  Ein von der US-Regierung entwickeltes Programm auf Basis künstlicher Intelligenz, das Angebot und Preis kritischer Mineralien vorhersagen soll, wurde an eine gemeinnützige Organisation übertragen.

Critical Minerals Forum will mit KI gegen Preisdumping vorgehen

30 Bergbauunternehmen, Hersteller und Investoren sind dem Critical Minerals Forum (CMF) beigetragen und können das Programm nutzen. Das KI-Modell soll den angemessenen Preis für ein Metall unter Berücksichtigung von Arbeits-, Verarbeitungs- und andere Kosten ermitteln und dabei die durch westliche Akteure unterstellten Preismanipulationen Chinas herausrechnen. Im Mittelpunkt stehen dabei Rohstoffe mit vergleichsweise geringem Handelsvolumen.

Die Wirkung ist naturgemäß noch nicht einzuschätzen. "Alle im Sektor der kritischen Mineralien wünschen sich mehr Preistransparenz", sagte Seth Goldstein, Lithium-Branchenanalyst bei Morningstar. "Jedes Instrument wie der CMF, das dabei helfen könnte, wäre willkommen."

In das Modell fließen auch tarifäre Szenarien ein. So könnte es Herstellern eine Prognose zum Nickelangebot für den Fall liefern, dass die USA einen 100-prozentigen Zoll auf Einfuhren aus Indonesien erheben. Solche Daten könnten etwa Entscheidungen bzgl. der Investition in eine Nickelmine und den Abschluss von Offtake-Agreements stützen.

Einfuhrzölle auf Kupfer könnten ein weiteres Instrument zum Ausbau der heimischen Produktion darstellen.  Adam Estelle, Leiter der Copper Development Association, glaubt, dass das Handelsministerium schon sehr bald seine Untersuchungsergebnisse gemäß Artikel 232 des Trade Expansion Act im Hinblick auf Kupferzölle vorlegen dürfte.