Bergbauaktien profitieren von steigendem Goldpreis

Bergbauaktien entwickelten sich im ersten Quartal deutlich besser als der schwächelnde Gesamtmarkt. Insbesondere Bergbauunternehmen mit Bezug zu Gold verzeichneten Gewinne und stützten dadurch den Sektor.
So sind die 50 wertvollsten Bergbauunternehmen dem Bericht eines Branchenmagazins zufolge Stand 17. April 1,36 Billionen USD wert – 79,7 Mrd. USD oder rund 5 % mehr als zum Jahreswechsel. Im selben Zeitraum gaben S&P 500, Dow Jones und Co. deutlich nach.
Gold haussiert, Kupfer zeitweise unter Druck
Die Zoll-Streitigkeiten haben sich auf Metalle sehr unterschiedlich ausgewirkt. Der Kupferpreis etwa erreichte Ende März in den USA einen Rekordwert, stürzte dann aber in den darauffolgenden anderthalb Wochen um mehr als 20 % ab, bevor eine Erholung einsetzte.
"Inmitten des hektischen Handels verloren Kupferproduzenten und diversifizierte Unternehmen mit großen Basismetallportfolios bis zum 17. April insgesamt 53 Milliarden US-Dollar und notieren nun 205 Milliarden US-Dollar unter ihrem gemeinsamen Höchststand von Ende September 2024", heißt es in dem Bericht.
Ganz anders die Entwicklung von Gold: Der Preis des Edelmetalls stieg im Zuge der Börsenturbulenzen auf mehr als 3.400 USD pro Feinunze und erreichte damit auch inflationsbereinigt den bisherigen Höchststand von 1980.
Die Goldrallye wirkte sich auch auf die Aktienkurse von Goldbergbauunternehmen aus. Gold-, Silber- und Platinmetall-Produzenten sowie Royalty-Unternehmen machen mittlerweile ein Drittel des Wertes der Top 50 Bergbauunternehmen aus.
Goldminenaktien mit hohen Gewinnen
Tatsächlich verzeichneten zahlreiche Goldminenaktien hohe Kursgewinne. Harmony Gold (ISIN: ZAE000015228, WKN: 851267) etwa legte in EUR gerechnet seit dem Jahresbeginn um 89 % zu. Bei Gold Fields (ISIN: ZAE000018123, WKN: 856777) belief sich das Plus in EUR auf 60 %, bei Newmont (ISIN: US6516391066, WKN: 853823) auf 47 % in USD und bei Agnico Eagle (ISIN: CA0084741085, WKN: 860325) auf 55 % in USD. Barrick Gold (ISIN: CA0679011084, WKN: 870450) verzeichnete seit dem Jahreswechsel ein Kursplus von 29,1 % in USD.
Das Ranking berücksichtigt den Aktienwert gemessen in USD. Durch die Abwertung des Greenback in den vergangenen Monaten konnten Unternehmen aus anderen Teilen der Welt deshalb aufholen.
Die Bergbau-Börsenlandschaft dürfte zudem durch IPOs weiter an Breite gewinnen. So steht im Herbst der Börsengang des usbekischen Navoi Mining and Metallurgy – das bislang weitgehend unbekannte Unternehmen ist der viertgrößte Produzent der Welt und könnte trotz einiger Klumpenrisiken aufgrund der niedrigen Produktionskosten eine ansehnliche Bewertung erreichen.
Der Bergbau bleibt hinter alten Hochs zurück
Abgesehen vom Goldsektor bleibt die Bewertung des Bergbaus jedoch trist. Die gesamte Börsenbewertung der weltweit größten Bergbauunternehmen liegt weiterhin fast 400 Milliarden unter dem bisherigen Hoch im zweiten Quartal 2022.
Insbesondere will sich der vielfach erhoffte Schub von anderen Metallen nicht einstellen. So ist von einst sechs Lithiumproduzenten im Ranking nur noch SQM (ISIN: US8336351056, WKN: 895007) verblieben – mit einer Marktkapitalisierung von unter 10 Mrd. USD. Die Lithiumaktien im Ranking verzeichneten im zweiten Quartal 2022 mit einem Gesamtwert von fast 120 Milliarden US-Dollar ihren Höchststand. Die Entwicklung spiegelt den Verfall der Lithiumpreise in den vergangenen Jahren wider.
Nicht besser sieht es bei Seltenen Erden aus: China Northern Rare Earth (ISIN: CNE000000T18, WKN: A0M339) ist der einzige Produzent im Ranking. Der Marktwert von MP Materials (ISIN: US5533681012, WKN: A2QHVL), dem Betreiber der Mountain Pass Mine in Kalifornien, ist zwar seit Jahresbeginn um 69 % gestiegen. Dennoch ist das Unternehmen weit von Platz 50 entfernt.