Die Rohstoffwoche: Codelco, Rio Tinto, MedGold Resources, Balkan Metals, Fortuna Silver, Albemarle, Ivanhoe Mines, Antofagasta

Die Rohstoffwoche: Codelco, Rio Tinto, MedGold Resources, Balkan Metals, Fortuna Silver, Albemarle, Ivanhoe Mines, Antofagasta picture alliance / Anka Agency International / Koos van der Lende

Codelco investiert weitere 720 Mio. USD in die Chuquicamata Kupfermine und will damit die Lebensdauer des Tagebaus verlängern. Rio Tinto indes darf weiter auf das Lithiumprojekt Jadar in Serbien hoffen: Präsident Vucic stellt eine Debatte in den Raum. In Serbien gibt es noch mehr Aktivität: Medgold Resources schließt den Reverse Takeover von Balkan Metals ab und verfügt nun über ein fast 1.000 km² großes Portfolio an Explorationslizenzen in dem Land. Fortuna Silver vermeldet eine Rekordproduktion bei Gold, aber einen Einbruch bei Silber. Albemarle indes muss wegen der sinkenden Lithiumpreise auf die Kostenbremse treten – es trifft Personal und Investitionen. Ivanhoe Mines hat ein JV mit Gécamines, dem staatlichen Bergbauunternehmen der Demokratischen Republik Kongo besiegelt und steht kurz vor der Wiederinbetriebnahme der Kipushi-Mine. Und Antofagasta vermeldete einen Anstieg der Kupferproduktion um 2 %.

Codelco investiert weitere 720 Mio. USD in Chuquicamata Kupfermine

Codelco reichte am Donnerstag einen Umweltgenehmigungsantrag im Zusammenhang mit dem Projekt Chuquicamata Subterranea ein, der weitere Investitionen im Umfang von 720 Mio. USD vorsieht. Es handelt sich um ein Projekt zur Verlängerung der Lebensdauer der Tagebau-Kupfermine durch die Umwandlung in einen Untertagebetrieb.

Damit will der weltweit größte Kupferproduzent sicherstellen, dass der Betrieb die genehmigte Produktion von 140.000 Tonnen pro Tag erreichen kann. Zu den Umbauten gehören zwei neue Entnahmestollen für Lüftungs-, Brennstoff- und Strominstallationen, neue Förderunterebenen und ein Zugangsstollen.

Rio Tinto: Neue Gespräche über das Jadar-Projekt in Serbien

Rio Tinto (WKN: 855018, ISIN: AU000000RIO1) darf vielleicht neue Hoffnung für das angestrebte und im Januar 2022 durch die serbische Regierung gestoppte Jadar-Projekt schöpfen. Wie Präsident Aleksandar Vucic am Mittwoch sagte, sollen weitere Gespräche mit dem anglo-australischen Bergbauunternehmen geführt werden. Vucic sprach sich zudem für eine öffentliche Debatte über die Genehmigung des für Europa als äußerts bedeutsam geltenden Lithiumprojekts aus. Jadar könnte rund 90 % des aktuellen europäischen Lithiumbedarfs decken.

Vucic zufolge hat es bereits "schwierige Gespräche" mit Rio Tinto-Vertretern gegeben. Das Unternehmen prüft offenbar rechtliche Schritte. "Ich habe sie gebeten, keine Maßnahmen zum Schutz ihrer Interessen zu ergreifen." Er habe Zusicherungen hinsichtlich der Umweltstandards eingeholt. Die nächste Regierung (im Dezember wurde in Serbien gewählt) solle sich mit Jadar befassen.

Medgold Resources schließt Reverse Takeover von Balkan Metals ab

Electrum Discovery (WKN: A1W9Z3, ISIN: CA58436R2019) (ehemals Medgold Resources) informierte am Donnerstag über den Abschluss der umgekehrten Übernahme von Medgold durch Balkan Metals. Im Rahmen der Transaktion wurden Balkan Metals und MedGold verschmolzen.

Die dadurch entstandene Gesellschaft (Electrum) gibt 54.888.763 Stammaktien an die Aktionäre von Balkan Metals im Gegenzug für deren Aktien aus. Im Zusammenhang mit der Übernahme beschaffte sich Balkan Metals über eine Privatplatzierung 2.16 Mio. CAD durch die Ausgabe von Aktien und Warrants. Diese Aktien und Warrants wurden umgehend in Papiere von Electrum umgetauscht.

Infolge der Transaktion verfügt Electrum nun über ein fast 1.000 km² großes Portfolio an Explorationslizenzen in Serbien, darunter das Vorzeigeprojekt Timok East, wo nun geophysikalische und bohrtechnische Arbeiten anstehen.

Fortuna Silver: Rekordproduktion bei Gold, aber sinkende Silbermengen

Fortuna Silver (WKN: A0ETVA, ISIN: CA3499151080) informierte am Donnerstag über die Produktionsergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2023. Für das Gesamtjahr 2024 wurde eine Rekordproduktion von 452.389 Unzen Goldäquivalent gemeldet – ein Anstieg von 13 % im Vergleich zu 2022 (401.878 Unzen AuÄq).

Die Entwicklung bei den einzelnen Metallen verlief jedoch recht unterschiedlich. So meldete Fortuna Silver eine Rekord-Goldproduktion von 326.638 Unzen (ein Anstieg von 26 % im Vergleich zu 2022), musste aber zugleich bei der Silberproduktion mit 5.883.691 Unzen einen Rückgang von 15 % im Vergleich zum Vorjahr verkraften. Die Produktion von Blei (+ 18 %) und Zink (+19 %) stieg deutlich an. Fortuna Silver produziert in fünf aktiven Minen in Lateinamerika und Westafrika.

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Albemarle baut Jobs ab und schiebt Investitionen auf

Albemarle (WKN: 890167, ISIN: US0126531013) stellte am Mittwoch einen Plan zur Reaktion auf die gesunkenen Lithiumpreise vor. Das Unternehmen will demnach organische Wachstumsinvestitionen neu ausrichten und Kosten senken. Die Maßnahmen seien eine "Reaktion auf die sich ändernden Bedingungen auf dem Endmarkt, insbesondere in der Lithium-Wertschöpfungskette" und sollen "kurzfristig Cashflow freisetzen und langfristige finanzielle Flexibilität schaffen".

Durch die Verschiebung von Projekten sollen die Investitionsausgaben in diesem Jahr auf 1,6-1,8 Mrd. USD fallen – nach 2,1 Mrd. USD im Vorjahr. Der Lithiumproduzent will sich "auf Projekte konzentrieren, die bereits weit fortgeschritten sind, kurz vor der Fertigstellung stehen oder in der Anlaufphase sind". Verschoben werden z. B. Investitionen in den Albemarle Technology Park in North Carolina. Außerdem sollen die jährlichen Kosten um 95 Mio. USD gesenkt werden. 50 Mio. USD davon sollen bereits in diesem Jahr wirksam werden – "einschließlich einer Verringerung des Personalbestands und geringerer Ausgaben für vertraglich vereinbarte Dienstleistungen".

Albemarle-CEO Kent Masters betonte, die langfristigen Grundlagen des Geschäfts seien weiterhin "stark".

Ivanhoe Mines und Gecamines: JV für Betrieb der Kipushi-Mine

Ivanhoe Mines (WKN: A1W4VG, ISIN: CA46579R1047) informierte am Dienstag über den Abschluss eines Joint Ventures mit Gécamines, dem staatlichen Bergbauunternehmen der Demokratischen Republik Kongo zur Wiederinbetriebnahme der hochgradigen Zink-Kupfer-Germanium-Silber-Mine Kipushi. Da sowohl die Bauarbeiten an der Oberfläche als auch die Erschließung unter Tage schneller verliefen als geplant, ist die erste Produktion bereits im zweiten Quartal anvisiert.

Robert Friedland, Gründer und geschäftsführender Co-Vorsitzender von Ivanhoe Mines, betonte das Potenzial der Mine: "Kipushi ist ein außergewöhnliches Mineralvorkommen und enthält nicht nur den weltweit reichsten Zinkerzkörper, sondern auch bedeutende Mengen an Kupfer, Blei, Silber, Germanium und Gallium". Kipushi sei "weiteres großartiges Beispiel für die beispiellosen Möglichkeiten der Mineralienentwicklung in der Demokratischen Republik Kongo".

Im Rahmen des JV wird Ivanhoe Mines weitere Anteile und Stimmrechte übertragen. Dadurch erhöht sich der Anteil von Gécamines an der Kipushi Holding von 32 % auf 38 %. Dieser Anteil soll 2027 auf 43 % steigen.

Antofagasta steigert Produktion von Kupfer und Gold

Antofagasta (WKN: 867578, ISIN: GB0000456144) berichtete am Mittwoch über die Produktionsleistung im vierten Quartal.

Demnach lag die Kupferproduktion im vierten Quartal 2023 bei 191.500 Tonnen und damit 10 % höher als im Vorjahreszeitraum, was in erster Linie auf Produktionssteigerungen bei Los Pelambres und Centinela zurückzuführen war. Die Kupferproduktion der Gruppe für das gesamte Jahr lag bei 660.600 Tonnen und damit 2 % höher als im Vorjahr.

Die Goldproduktion für das Gesamtjahr 2023 betrug 209.100 Unzen, 18 % mehr als 2022, was Antofagasta auf höhere Goldgehalte bei Centinela zurückführt. Die Goldproduktion von 65.500 Unzen im vierten Quartal entspricht einem Anstieg von 14 % gegenüber dem Vorquartal.

Die Molybdänproduktion für das gesamte Jahr 2023 belief sich auf 11.000 Tonnen, was einem Anstieg von 13 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht, ging aber im vierten Quartal 2023 um 9 % auf 2.900 Tonnen zurück.

CEO Iván Arriagada kommentierte betonte, künftiges Wachstum stehe durch die kürzlich erfolgte Genehmigung des zweiten Konzentratorprojekts Centinela in Aussicht. "Die Kupferpreise zeigten sich 2023 weiterhin stabil und wir glauben an die fundamentale Rolle von Kupfer bei der Energiewende und der Elektrifizierung".