Gold, Uran, Lithium: Privatplatzierungen im kanadischen Bergbau rückläufig

Gold, Uran, Lithium: Privatplatzierungen im kanadischen Bergbau rückläufig

Metalle gelten als Schlüsselfaktor bei der angestrebten Dekarbonisierung. Ob Silber in Solaranagen, Lithium in Batterien oder Uran für neue Kernkraftwerkstypen: Die Nachfrage nach Rohstoffen steigt. Um das Angebot zu decken, müssen Bergbauunternehmen Investitionen tätigen. Das Geld dafür wird oft durch Investoren bereitgestellt. Der Bericht eines kanadischen Spezialisten für Privatplatzierungen lässt deshalb aufhorchen.

Der Bericht führt die Daten zu Privatplatzierungen (Volumen und Anzahl der Transaktionen) in Kanada ab 2018 für Gold, Silber, Uran und Lithium auf. Mit Privatplatzierungen beschaffen sich Unternehmen Mittel durch die Ausgabe eigener Anteile unter Umgehung eines (regulatorisch aufwändigeren und deutlich teureren) IPOs.

Goldbergbau Finanzierung gegenüber 2020 fast halbiert

Für Gold konstatiert der Bericht: Trotz steigender Goldpreise liegt der Markt für Privatplatzierungen brach. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr ist demnach mit 895 Transaktionen im Gesamtvolumen von 2,36 Mrd. USD zu rechnen. Zum Vergleich: Im recht starken Jahr 2020 wurden 1.526 Transaktionen im Gesamtwert von 5,48 Mrd. USD abgeschlossen.

Die Autoren führen dies darauf zurück, dass die Bewertung von Goldunternehmen zurückhaltender verlaufen sei als der Goldpreis. Dementsprechend gebe es "viel Aufwärtspotenzial" für Goldexplorer- und Produzenten.

Uran: Kurz vor dem Aufschwung?

Der Uranpreis gehört zu den Gewinnern der letzten Jahre und konnte sich seit 2018 verdreifachen. Als die Prognosen für die Uranproduktion im Zuge von COVID-19 massiv gekürzt wurden und sich das Angebotsdefizit abzeichnete, schnellte das via Privatplatzierung generierte Volumen regelrecht in die Höhe.

95 Deals im Volumen von knapp 685 Mio. USD wurden 2021 verzeichnet – nach lediglich 202 Mio. Deals ein Jahr zuvor. 2022 stieg das Volumen weiter an und knackte die Milliardengrenze. In diesem Jahr blieb das Volumen jedoch deutlich hinter der Preisdynamik zurück. Bis dato wurden 2023 in 51 Transaktionen gut 370 Mio. USD eingenommen.

Der Bericht findet keine wirkliche Erklärung dafür – ein Ausreißer sei ebenso möglich wie ein Zusammenhang mit der allgemeinen Marktschwäche.

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Silber vor dem Wiederaufschwung?

Die Finanzierung von Silberprojekten über Privatplatzierungen entwickelt sich auffallend anders als bei Gold. In diesem Jahr dürfte das Finanzierungsvolumen über den beiden Vorjahren liegen. Stand Ende Oktober waren in 89 Deals knapp 544 Mio. USD eingesammelt worden. Das Niveau von 2020 mit mehr als 1 Mrd. USD wird allerdings bei weitem verfehlt.

Optimisten fühlen sich an die Dotcom-Blase erinnert, nach deren Platzen es zu einem Wiederaufschwung der zuvor gebeutelten Bergbauunternehmen kam. "Angesichts der technischen Verzögerungen und der allgemeinen Marktschwierigkeiten" sei es nicht schwer, die Analogien zu erkennen, konstatiert der Bericht.

Lithium: Konsequenzen aus dem Preisrutsch?

Der Preis für das Batteriemetall Lithium ist in diesem Jahr drastisch gefallen – allerdings von einem sehr hohem Niveau. 2021 war hier mit 1,16 Mrd. USD aus 100 Deals das bisherige Rekordjahr auf dem kanadischen Markt für Privatplatzierungen. 2022 folgte – trotz der kometenhaft steigenden Preise – ein Rückgang auf gut 362 Mio. USD in 87 Transaktionen. Dieses schwache Niveau dürfte im laufenden Jahr weit übertroffen werden. Stand Ende Oktober waren 457 Mio. USD in 126 Deals geflossen.

Der Bericht thematisiert leider nur am Rand das veränderte Zinsumfeld. Durch die Zinswende ist nicht nur Fremd-, sondern auch Eigenkapital deutlich teurer geworden. Auch dies dürfte ganz wesentlich zum bislang schwachen Finanzierungsjahr beigetragen haben. Umso bemerkenswerter erscheint insbesondere die robuste Entwicklung der Silberfinanzierungen.