"SoKo Lithium" - In Westaustralien werden Batteriemetalle Regierungssache
Die Elektrofahrzeug- und Batteriebranche blickt nach Down Under: In Westaustralien wird mehr als die Hälfte der weltweiten Lithium-Versorgung gefördert. Auch alle übrigen Mineralien, die in der Wertschöpfungskette für Batteriemineralien benötigt werden, sind vor Ort vorhanden. Die Landesregierung in Perth will sich nun verstärkt für den regionalen Bergbau einsetzen. Sie hat einen Arbeitskreis ins Leben gerufen, der sich um die Branchenbelange kümmert.
Wie der Branchendienst Miningweekly.com berichtet, hat die Landesregierung von Westaustralien am vergangenen Donnerstag die Gründung der Arbeitsgruppe bekannt gegeben. Deren Aufgabe: Maßnahmen zur Aktivierung des Lithium- und Energierohstoff-Potenzials des Bundesstaates einzuleiten. Leiter der Taskforce ist Bill Johnston, der amtierende Minister für Bergbau und Erdöl.
Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft
In einem Statement betonte Johnston, es ginge "nicht darum, Bodenschätze auszugraben, sondern sie vor Ort zu verarbeiten." Damit würden langfristig Arbeitsplätze für die Bürger geschaffen. Premierminister Mark McGowan stellte seinerseits die Bedeutung der Lithium-Vorkommen für die Wirtschaft heraus. Die Potenziale, die Westaustralien durch seine Bodenschätze erschließen kann, sollen zu handfesten Wettbewerbsvorteilen ausgebaut werden. Das ehrgeizige Ziel: Westaustralien soll eine führende Rolle auf dem globalen Rohstoffmarkt einnehmen. "Die Vorkommen von Lithium und weiteren Energierohstoffen sind eine einmalige Gelegenheit", sagte McGowan. Die Regierung setze sich dafür ein, auch die damit zusammenhängende Industrie zu unterstützen und die Wirtschaft anzukurbeln.
Arbeitsgruppe sucht Gespräch mit Konzernen und Industrievertretern
Hochrangige Regierungsmitarbeiter werden fortan mit den Schlüsselkonzernen zusammenarbeiten und von einer Referenzgruppe der Interessensvertreter der Industrie beraten. So soll die "Task-Force" sicherstellen, dass Westaustralien auf dem Feld der Batterietechnologie im Mittelpunkt steht und die Verarbeitung der Rohstoffe Arbeitsplätze vor Ort generiert. Der ministerielle Arbeitskreis wird ferner die Koordination von Regierungsabteilungen regeln, die in Planungen und die Erteilung von Genehmigungen involviert sind. Mit dieser Maßnahme sollen regulatorische Hürden abgebaut werden, die die Entwicklung der neuen Industriezweige rund ums Lithium aufhalten. Aller Voraussicht nach wird die Taskforce binnen der nächsten sechs Monate Empfehlungen an die Landesregierung aussprechen.
Explorationsfirmen und Bergbauverband begrüßen staatlichen Einsatz
Warren Pearce, Geschäftsführer der AMEC (Association of Mining and Exploration Companies) ist erfreut über die die jüngsten Entwicklungen. Sie zeigen, dass der Staat offen für Wirtschaftsbelange und bereit für eine größere Rolle in der Wertschöpfungskette sei. Dies sei wichtig, um internationale Unternehmen, die bereits über die notwendige Technologie verfügen, um Batteriemineral-Vorläufer zu entwickeln, anzuziehen.