US-Wirtschaftsförderung a la Trump - geringer Einfluss auf US-Stahl

US-Wirtschaftsförderung a la Trump  - geringer Einfluss auf US-Stahl

Der US-Präsident Donald Trump will vor allem eins: die amerikanische Wirtschaft stärken. Koste es, was es wolle. Ausländische Unternehmen sind für ihn für die geringe US-Wettbewerbsfähigkeit mancher Industrien verantwortlich.

Schon während seines Wahlkampfs aber auch in den ersten Monaten seiner Regierung wurde er nicht müde, immer wieder den Slogan "America First" (zuerst Amerika) auszurufen.

Nun hat Trump das Dekret "Buy American, hire American" (kaufe US-Produkte, stell Amerikaner ein) unterschrieben. US Firmen sollen bei Regierungsaufträgen bevorzugt und die Vergabe an Visa für Ausländer erschwert werden. Sämtliche Handelsbeziehungen der USA müssen nun von Beamten untersucht werden und wenn notwendig sollen Importzölle und andere Strafen gegen ausländische Firmen erhoben werden.

Die Stahlindustrie wird dabei ebenso unter die Lupe genommen und ist für Trump von besonderer Wichtigkeit.

Viele Stahl-Experten, -Analysten und -Führungskräfte stellen sich nun die Frage, wie die Regierung diese Anordnung forcieren will und ob das Dekret tatsächlich einen realen Einfluss auf die US Stahlpreise und die Beschäftigungslage in Amerika haben wird.

"Buy America" Bestimmungen, also die Bevorzugung von US amerikanischen Firmen, sind bereits seit Jahren im US Gesetz verankert. Aber Sonderfreigaben und -regeln für ausländische und oft günstigere Stahlhersteller führten immer wieder dazu, dass es selten zu einer Umsetzung der Gesetze kam.

Viele Insider bezweifeln, dass auch Donald Trump es schaffen wird, die Stahlimporte einzuschränken bzw. Preisdumping aus dem Ausland zu vermeiden.

Bill Hickey, Präsident von Lapham-Hickey Steel, sagt, dass es "Buy American" Aufforderungen schon seit Jahrzehnten gäbe, aber bis jetzt hätten es Amerikaner bzw. ausländische Auftragnehmer immer wieder geschafft, Schlupflöcher zu finden und importierten Stahl zu verwenden bzw. einzukaufen. Politiker würden seit Jahren alle das gleiche reden, aber am Ende des Tages funktioniere diese Strategie nicht. Das werde auch in Zukunft so sein.

Erschwerend kommt hinzu, dass einige Stahlprodukte, wie Weißblech oder Halbfertigware, überhaupt nicht in den USA hergestellt werden. Falls also das "Buy American" Dekret falsch angewendet würde, könnte es sogar dazu führen, dass es zu Angebotslücken auf dem US Markt kommt. Dies hätte wiederum einen negativen Effekt auf die Wirtschaftsentwicklung in den USA.

Der Analyst Charles Bradford sagt, "die Personen, die das ganze gepusht haben, haben keine Ahnung und verstehen keine Mathematik." Das Angebot im Ausland hergestellter Produkte einzuschränken, würde neue Probleme für US-Unternehmen kreieren.