Drei Alternativen zu physischem Gold

Drei Alternativen zu physischem Gold

Gold konserviert Werte seit Jahrtausenden. Heute ist eine Unze Gold etwa 1.225 US-Dollar wert. Wie schon vor fünfzig, einhundert oder zweihundert Jahren, kann man mit einer Unze Gold heute noch immer einen edlen Anzug kaufen. Da liegt es nahe, dass Investoren Gold erwerben, um Werte zu konservieren. Doch physisches Gold bringt auch Risiken mit sich. Anleger benötigen einen Tresor und trotzdem bleibt die Angst vor einem Wohnungseinbruch. Schließfächer bei Banken sind zwar eine gute Alternative, doch kostet die Lagerung bei Profis Geld. Grund genug, sich andere Möglichkeiten anzusehen, in Gold zu investieren. Wir stellen drei Alternativen zu physischem Gold vor.

Derivate

Wie viele Rohstoffe, wird auch Gold an der Warenterminbörse gehandelt. Die Warenterminbörse bietet Marktteilnehmern die Möglichkeit, auf künftige Entwicklungen bei Gold zu spekulieren. Dazu werden Handelsverpflichtungen abgeschlossen. Eine Kauf-Option beinhaltet beispielsweise das Recht, eine bestimmte Menge Gold zu einem bestimmten oder frei wählbaren Zeitpunkt in der Zukunft zu einem festgelegten Preis zu kaufen. Steigt der Goldpreis und liegt der vereinbarte Preis unterhalb des Marktpreises, hat eine solche Kauf-Option einen Wert. Auch Verkäufer können sich auf diese Weise einen garantierten Preis in der Zukunft sichern. Gold-Derivate sind in erster Linie ein Instrument für professionelle Marktteilnehmer. Zugleich bieten sie die Grundlage für zahlreiche Finanzprodukte, wie beispielsweise Zertifikate. Da sich diese aber eher zur kurzfristigen Spekulation eignen und im Falle tiefgreifender Krisen keine hundertprozentige Sicherheit versprechen, sollten langfristig orientierte Anleger andere Lösungen finden.

Gold-ETFs

Gold-ETFs sind ein einfaches Mittel für Privatanleger, einem Depot langfristig Gold beizumischen. Doch bei den Finanzprodukten steckt der Teufel im Detail. Einige Anbieter ermöglichen es, dass Gold, das in Form von ETFs gehalten wird, auch physisch angefordert werden kann, andere nicht. Um auf der sicheren Seite zu sein, bietet es sich für Investoren unbedingt an, Produkte wie Xetra-Gold oder Euwax Gold zu wählen. Streng genommen handelt es sich bei Gold-ETFs um Gold-ETCs. Das ist eine Inhaberschuldverschreibung, welche jedoch physisch mit Gold hinterlegt ist. Reine Gold-ETFs sind aufgrund regulatorischer Vorgaben in Deutschland nicht möglich, da Indizes zwangsläufig mehr als einen Bestandteil aufweisen müssen. Trotz der rechtlichen Unterschiede sind langfristig orientierte Anleger mit ETF-Produkten auf Gold gut bedient und sparen im Vergleich zur physischen Lagerung Kosten.

Aktien von Minenwerten

Warum nicht gleich eine Mine kaufen, denken sich viele Anleger und überlegen, welcher Gold-Förderer denn nun interessant sein könnte. Doch gerade für langfristig orientierte Investoren bietet der Kauf von Aktien Fallstricke. Da jedes Unternehmen anders handelt, obliegt einer jeden Gold-Aktie ein bestimmtes Unternehmensrisiko. Im schlimmsten Fall fällt der Kurs eines Gold-Produzenten obwohl der Goldpreis steigt. Hinzu kommt, dass im Falle eines langfristigen Investments von einem Unternehmen in das andere umgeschichtet werden muss, beispielsweise wenn sich die Zukunftschancen verändern. Dies erfordert von Anlegern eine kontinuierliche Analyse von Minenwerten. Minimieren lässt sich das Unternehmensrisiko, indem Anleger Gold-Produzenten im Paket kaufen. Beispielsweise gibt es Fonds, die sich auf Titel aus dem Edelmetall-Sektor spezialisiert haben.

Fazit

Wer Gold als Krisenwährung sieht, kommt um kleinere physische Bestände nicht herum. Es schadet nicht, einige Münzen und kleinere Barren gemeinsam mit wichtigen Dokumenten in einem preiswerten Bankschließfach vorzuhalten. Alles, was darüber hinausgeht, lässt sich dank guter Finanzprodukte aber unkomplizierter lösen. ETFs, die Gold auf Wunsch physisch liefern, sind für Investoren, die Gold zum Werterhalt kaufen möchten, eine gute und vor allem günstige Alternative.