Zinkpreis erreicht 8-Jahres-Hoch
Zink ist ein Industriemetall, welches zwar in zahlreichen Industriezweigen, beispielsweise zum Korrosionsschutz von Stahlblechen, Verwendung findet, bei Investoren in der Vergangenheit jedoch nicht unbedingt ganz oben auf der Beobachtungsliste stand. Ich gebe zu, dass es auch mir ähnlich erging. Viele Investoren jubeln gerade über die Kursentwicklung bei Industriemetallen wie Kupfer und Nickel, die in den letzten Wochen Kursgewinne von 20-25% aufweisen konnte. Quasi unbeobachtet hat sich der Preis für Zink in den letzten 11 Monaten fast verdoppelt. Und nicht nur das. Nachdem Zink Ende Januar ein neues 6 Jahres Tief erreicht hatte, folgte ein einzigartiger Aufschwung. Auf dem Chart ist zu erkennen, wie gleichmäßig dieser Preisanstieg in den letzten Monaten verlief. Keine kurzfristige Rally, kein Trump-Effekt, kein Opec-Beschluss, sondern ein blitzsauberer Trend, der von einer steigenden Nachfrage und einem rückläufigem Angebot getrieben wird.
(Quelle: www.kitcometals.com)
Zuletzt war der Zinkpreis auf dem jetzigen Niveau, als Barack Obama vor achte Jahren die Regierungsverantwortung von George W. Bush übernahm. Die Sorge um Schließungen weiterer Minen für das für die Veredelung von Stahl so wichtige Metall hat den Zinkpreis auf einen Niveau steigen lassen, was zuletzt vor der Lehman Brothers Krise im Frühjahr 2008 erreicht wurde. Insbesondere Hedge-Fonds aus China habe Zink habe in den letzten Wochen massiv in Zink investiert, um sich gegen weiter steigende Preise abzusichern. Neben Eisenerz und Kohle gehört Zink somit zu den Rohstoffen, deren Preis sich in 2016 am Besten entwickelt hat.
Ist diese Rally nun nachhaltig und was sind die Gründe für den Preisansteig? Der Treiber für die Rally sind geplante oder bereits umgesetzte Minenschließungen. In den letzten beiden Jahren habe zwei große Zinkminen geschlossen. Die Century-Mine in Australien und die Lisheen Mine in Irland wurden stillgelegt. Diese beiden Minen hatten zusammen eine Produktion von 630.000t Zink im Jahr. Die Schließung der Brunswick und Perseverance Minen in Kanada durch den Bergbau-Giganten Glencore in den Jahren 2012 und 2013 führten dazu, dass insgesamt mehr als 1 Million Tonnen an jährlicher Produktion vom Markt verschwunden sind. Ende Oktober kündigte Glencore an, dass seine Tagebau Mine "Black Star" am Mount Isa in Queensland, Australien, ebenfalls geschlossen werden soll.
Eine Umfrage von Reuters sagt vorher, dass der Zinkmarkt in diesem Jahr voraussichtlich ein Defizit von ca. 400.000 Tonnen aufweisen wird. Auch wenn die Entwicklung des Zinkmarktes stark von der wirtschaftlichen Entwicklung beim größten Stahlproduzten China abhängt, so scheint auf absehbare Zeit keine Entspannung am Zinkmarkt in Sicht.