Silber: es könnte sich noch ein tolles letztes Quartal entwickeln

Silber: es könnte sich noch ein tolles letztes Quartal entwickeln

Es sind 3 Argumente, die mich zu dem Schluss kommen lassen, dass für Silber, neben Gold natürlich, ein erfreulicher Jahresschluss eintreten könnte. Bei den letzten beiden Korrekturen wurden von den meisten Analysten erwartet, dass die Unterstützungsmarke von ca. USD 18,00 bis USD 18,20 je Unze zumindest getestet werden würde. Ein Durchschlagen dieser Marke nach unten hätte das grundsätzlich positive Gesamtbild des Aufwärtstrends empfindlich gestört. 2 Mal sah es fast so aus als würden die Korrekturen diese wichtigen Marken erreichen, doch sie hielten. Was man schon mal als erstes Argument und gutes Zeichen werten könnte

Silberkurs 28092016

Quelle: Finanzen.net

Doch mit der Charttechnik alleine kommt man noch zu keiner Aussage, denn die "Störfeuer" der Manipulantenriege unter der Führung von JP.Morgan könnten über Gold auch Silber beeinflussen.

So eigenartig es nun klingen mag, aber gerade aus dieser Ecke erwarte ich für die kommenden Monate keine wesentlichen Einflüsse mehr. Hier folge ich den Erklärungen von Ted Butler, einem renommierten Silberexperten, der dies anschaulich erklärt. Der Silberpreis wird an der COMEX gemacht, wobei sich hier zwei mächtige Gruppen gegenüberstehen. Auf der Short-Seite eben die Trader und Großbanken unter der Führung von JP Morgan, die gemeinsam für ungefähr 72% aller Shortpositionen verantwortlich zeichnen. Auf der Long-Seite die technischen Hedgefunds, das sogenannte "managed money", die überwiegend auf computergesteuerte Signale reagieren. Die wichtigsten Indikatoren sind bei diesen die 50- und die 200-Tageslinie. Steigt der Kurs über diese Linien generiert der Computer automatisch eine Kauforder, bzw. eine Verkaufsorder bei Unterschreiten dieser Trendlinien. Nun läuft das Spiel so: Wird der Preis gedrückt, stellen die Short-Manipulanten ihre Positionen glatt, indem sie aus den automatisch generierten Verkäufen der Hedgefunds Posten erwerben. Dabei machen sie extreme Gewinne.

Das Besondere, und deshalb auch erwähnenswert, ist, dass im Laufe dieser letzten Korrektur, wobei auch die 50-Tage-Linie unterschritten wurde, seitens der Hedgefunds keine computergesteuerten Verkäufe getätigt wurden. Diese Situation wurde erstmals in der Geschichte dieses Spiels beobachtet.

Was bedeutet dies nun für Silber und was könnte dies für die Manipulanten bedeuten? Für Silber ist dies eine sehr gute Situation, da sie zeigt, dass das "managed money" im Vertrauen auf steigende Silberpreise keine Verkäufe zugelassen hat. Für mich persönlich das zweite starke Argument für einen weiter steigenden Silberpreis. Einen herben Rückschlag jedoch bedeutet dies für die Manipulantenriege, die ihre Short-Positionen nicht mehr glatt stellen konnten. Man wird sehen, ob sie mit aller Gewalt nochmals eine Drückungsparade reiten werden, oder ob sie die Verluste akzeptieren. Lt. Ted Butler sollten jedoch die Manipulationen schon alleine deshalb zurückgehen, da JP Morgan mittlerweile selbst an die 500 Mio. Unzen Silber besitzt und langfristig kein Interesse an tiefen Kursen haben kann.

Als drittes Argument sehe ich die erneute Entscheidung des FED, den Zinssatz auf tiefem Niveau zu belassen. Die kräftige erneute Erholung des Silberkurses im Anschluss an die Bekanntgabe haben ja wir in den letzten Tagen verfolgen können. Unzählige Wirtschaftsindikatoren wie Eigenheimverkäufe, Öllagerbestände, Konsumentenvertrauen, Bruttoinlandsprodukt, Arbeitsmarkt, und viele mehr, die ich seit langer Zeit als privater Trader im Wirtschaftskalender verfolge, zeigen, dass, neben den überhitzten Börsen, kein wirkliches Durchstarten der amerikanischen Wirtschaft erkennbar ist. Daneben stehen die Wahlen in den USA vor der Tür, wo bekanntlich ebenfalls keine einschneidenden Maßnahmen zu erwarten sind. Dies alles deutet für mich ebenfalls auf einen eher ruhigen weiteren Herbst hin. Und ein störungsfreier Herbst in einem positiven Marktumfeld sollte dem Silberkurs gut tun. Um das mögliche positive Szenario in Ziffern zu kleiden, muss man wieder die Chartanalysten bemühen. Sie sehen im Bereich von USD 20,35 je Unze einen ersten, allerdings leichten, Widerstand, den es zu durchbrechen gilt. Danach steht erst wieder bei USD 23,75 eine technische Hürde vor der Tür. Der allgemeine Tenor lautet jedenfalls, dass es gut möglich sein kann, dass beide Widerstände noch im heurigen Jahr angelaufen werden.

Wie es somit aus heutiger Sicht aussieht, könnte sich gemäß der Überschrift bei Silber noch im letzten Jahresteil Erfreuliches abzeichnen. Sowohl für die Anleger, die physisches Silber besitzen, aber auch für alle Silberminenwerte und Investoren, die auf Silber gesetzt haben.