Wie geht es den USA wirklich – Ein Staat zwischen Wahrheit und Lügen
Überall in den Medien ist zuletzt vom Aufschwung der amerikanischen Wirtschaft zu lesen gewesen, von der Normalisierung des Alltags und dass von einer Krise keine Spur mehr wäre. Die USA befände sich wieder im Aufwind als Wirtschaftsmacht Nr. 1 der Welt. Lauter erfreuliche Meldungen und ein bewusst gezeichnetes Bild einer scheinbar heilen Welt, die angeblich ihre Probleme in den Griff gebracht hätte.
Doch wenn man sich die nachfolgenden Erhebungen, Analysen und Statistiken genauer ansieht, so wird man schnell eines Besseren belehrt, denn wie kann es einem hochentwickelten Wirtschaftsstaat besser gehen wenn gleichzeitig die Bevölkerung verarmt? Ziemlich widersprüchlich für die "Yes, we can" Philosophie. Sie glauben es nicht? Gut, dann lesen sie bitte aufmerksam die nachfolgend gelisteten Punkte und machen sich danach ihr eigenes Bild. Wahrscheinlich sieht dies dann völlig anders aus als es uns die Medien und Politik vorgaukeln wollen.
Es sind nur angeführte pointierte Aussagen, lose aneinander gereiht, und keine tiefschürfenden Diskussionen zu dem einen oder anderen Punkt. Aber dafür verblieben die Inhalte schlagkräftig, einprägsam und verständlich. Also verfolgen sie nun bitte die nachfolgenden Statements:
- 62% aller Amerikaner haben weniger als USD 1.000 auf ihrem Sparkonto. 21% aller Amerikaner haben überhaupt keine Sparrücklagen.
- Besonders dramatisch wird es wenn man auf die Generation unter 55 Jahren blickt. Weniger als 10% haben USD 10.000 auf ihrem Sparkonto.
- Das Pew Research Center stellte bei seinen Ermittlungen fest dass das durchschnittliche Einkommen der amerikanischen Mittelschicht zwischen dem Jahr 2000 und 2014 um 4% gefallen ist.
- Das Research Center ermittelte auch, dass das Vermögen dieser Mittelschicht zwischen 2001 und 2013 um 28% schrumpfte.
- In den 70er Jahren erwirtschaftete die Mittelschicht 62% aller gesamten Einkommen. Heute sind es nur mehr 43%.
- Während die Bevölkerungszahl seit der letzten Rezession deutlich gestiegen ist sanken die Jobs für die Mittelschicht um über 900.000.
- Für die ärmsten 20% aller Amerikaner sank das Haushaltsvermögen von minus 905 USD im Jahr 2000 auf minus 6.029 USD im Jahr 2011.
- Eine über ganz Amerika durchgeführte Befragung ergab, dass 48% der Bevölkerung unter 30 Jahren der Meinung sind, dass der "Amerikanische Traum" mittlerweile gestorben sei.
- Beim durchschnittlichen Vermögen pro Kopf rangiert Amerika inzwischen nur mehr auf dem 19. Platz weltweit.
- Kaum zu glauben, aber die 20 reichsten Amerikaner besitzen mehr Vermögen als die ärmsten 192 Millionen. Sie sind der Meinung dies alles ist noch nicht aussagekräftig genug um die Lage in den vereinigten Staaten zu beschreiben? Nun gut, lesen sie weiter.
- In jedem der vergangenen 6 Jahre sind mehr Geschäfte geschlossen als eröffnet worden. Zum ersten Mal in der Geschichte Amerikas.
- Wenn sie keine Schulden haben, aber USD 10,– in ihrer Geldbörse, dann sind sie wohlhabender als 25% aller Amerikaner.
- Unglaubliche 48,8% aller Personen unter 25 Jahren leben nach wie vor bei den Eltern.
- 49% aller Amerikaner leben in Wohnungen, die vom Staat monatlich subventioniert werden müssen.
- 47 Millionen Staatsbürger leben in völliger Armut.
- 46 Millionen Menschen sind auf Essensausgaben angewiesen und stehen bereits ab 6Uhr30 Schlange um überhaupt etwas zu bekommen.
- Apropos Armut: 1,6 Millionen heimatlose Kinder schlafen in Notunterkünften.
- Eine Untersuchung ergab, dass rd. 1,5 Millionen verarmte Haushalte mit weniger als täglich USD 2,– auskommen müssen.
- Die Polizei von New York hat über 80 Camps für Unterstandslose registriert und beschreibt den wachsenden Umstand als katastrophale Epidemie.
- Geht es um Kinderarmut, so rangiert nach einer UNICEF-Studie Amerika auf Rang 36 von den 41 wohlhabendsten Ländern der Welt.
- Zählt man zu den 7,9 Millionen offiziellen Arbeitslosen diejenigen 94,4 Millionen arbeitsfähigen aber arbeitslosen Menschen hinzu, die nicht am Arbeitsmarkt geführt werden, so haben derzeit rd. 102 Millionen Menschen keinen Job. So viel zur offiziellen Arbeitslosenstatistik.
- 70% aller Amerikaner sind der Meinung dass Schulden notwendig wären um überleben zu können.
- 53% aller Amerikaner haben nicht einmal Vorräte oder Wasser für 3 Tage zuhause. Diese Reihe könnte man noch um viele weitere traurige Aussagen, die mir vorliegen, verlängern und zeigt nur die Spitze eines gewaltigen Eisbergs, zeigt aber auch sehr eindrücklich, wie es tatsächlich um die Bevölkerung in Amerika steht. Die Bevölkerung, deren Arbeits- und Schaffenskraft die Basis für jede nationale Entwicklung darstellt. Doch der Körper Amerikas scheint mehr als angeschlagen zu sein und sein Siechtum scheint sich nicht zu verbessern, sondern eher noch weiter zu verschlechtern. Aus meiner Sicht absolut keine Rechtfertigung für die von der Politik verkündete allgemeine Besserung der Lage.
Klar, dass man die Entwicklung der Bevölkerung nicht eins zu eins auf die Gesamtwirtschaft umlegen kann, doch wenn das Fundament peu a peu wegbricht, dann ist auch der Wirtschaftsmotor mehr als gefährdet. Und den kann man dann auch nicht dauerhaft schönreden oder gesundschreiben.
Wie wir bereits früher mahnend berichtet hatten, so ist der Weg billiges Geld in der Wirtschaft aufzunehmen um damit eigene Aktien zurück zu kaufen auch nicht der richtige Weg um Fortschritte zu erzielen. Das mag zwar die Aktienbörsen beflügeln, aber substanziell sind diese Maßnahmen für die Unternehmen selbst denkbar ungesund. Nur Investitionen in die Unternehmen selbst stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.
Egal ob das FED nun eine leichte Zinsenanhebung beschlossen hat, es wird im Angesicht weiter kränkelnder Wirtschaft allgemein erwartet, dass man wieder dazu übergehen wird, frisches Kapital aus dem Nichts zu kreieren (QE 4) um stützende Gelder in die Wirtschaft bzw. Banken zu pumpen. Eine weitere massive Verschuldung und Gefahr für den US-Dollar.
Für Investoren ist es daher unausweichlich die weitere Entwicklung der Staatsverschuldung, der Aktienbörsen, der Wiederaufnahme der Druckerpressen und die Schwächung der US-Währung zu verfolgen, denn die USA hat durch den billigen Rohölpreis derzeit nur einen kleinen Aufschub in ihrer Handelsbilanz gewonnen, mehr jedoch nicht. Rd. 100 bis 120 Milliarden Einsparungen bei Haushalten und Wirtschaft im Jahr 2015 durch den stark gefallenen Ölpreis sind zwar wie ein warmer Regen in den Büchern, aber keine dauerhafte Sanierung. Ziehen die Energiekosten wieder an, so verschlimmert sich der Abwärtstrend dadurch wieder deutlich. Zwar könnten die von allen Analysten und Wirtschaftsfachleuten erwartete neuen Geldmengen den Goldpreis stützen und durch die Währungsabwertung auch die Exportquoten, aber auf Sicht kann sich daraus über kurz oder lang eine fatale gesamtstaatliche Crashsituation entwickeln. Etwas, was die Politik unbedingt verhindern möchte. Und auf keinen Fall gewillt ist zuzugeben, und damit ihre Unfähigkeit zu dokumentieren, die Übel an bereits an der Wurzel bekämpfen zu können. Noch werden alle medialen Hebel gezogen um die wahre Situation nicht publik werden zu lassen, aber es gibt ein gutes Sprichwort, das hier sehr wohl auch anzuwenden ist: Lügen haben kurze Beine.
Wenn sie jetzt nicht mehr alles glauben, was ihnen die Medien vorsetzen, so tun sie gut daran. Die Nation Nr. 1 steht bei Weitem nicht so gut da wie sie verlautbart. Eine wichtige Erkenntnis, speziell für Investoren, die starke und nachhaltige Trends für ihre Entscheidungen heranziehen.