Gold, Eisenerz und Co.: Bei den Kosten ist der Schlendrian vorbei!

Die Preise für Rohstoffe haben in vielen Fällen längst nicht mehr das Niveau der Vorjahre. Die sinkenden Preise drücken auf die Gewinne der Rohstoffkonzerne. Diese stehen gleichzeitig unter dem Druck der Investoren, möglichst hohe Margen und Dividenden zu präsentieren. Während man in den Vorjahren investiert hat und die Kosten nicht immer sonderlich stark im Blick hatte, hat sich dies zuletzt gewandelt. Kosten gewinnen wieder an Bedeutung, die Produktivität und die Profitabilität werden wieder wichtiger. Schon 2013 hat sich das Kostenbewusstsein durchgesetzt, 2014 sieht es nicht viel anders aus.

Morgan Stanley fragt nach

Dies ist ein Ergebnis einer Umfrage, die Morgan Stanley bei Rohstoffkonzernen in Australien durchgeführt hat. Die Analysten haben zum Jahreswechsel elf Rohstoffkonzerne auf dem fünften Kontinent befragt, dabei wurde auf Anonymität wert gelegt. Die Ergebnisse haben die Experten in einer mehr als hundertseitigen Studie zusammengefasst.

Dabei ist ein klares Ergebnis der Studie, dass die Kosten auch 2014 weiter sinken sollen. Die Geschwindigkeit von 2013 ist vermutlich aber nicht haltbar, zu viele Kostenschrauben sind bereits angezogen worden. Die Bemühungen in Australien, einem der wichtigsten globalen Rohstoffförderer, werden weltweit genau beobachtet. Andere Unternehmen könnten sich die australischen Ergebnisse zum Vorbild nehmen. Außerdem bedeuten Kosteneinsparungen bei australischen Konzernen einen vermehrten Druck auf die Mitbewerber.

Insourcing statt Outsourcing

Auffällig ist, dass viele Gesellschaft sich vom Outsourcing verabschieden wollen oder dies bereits teils getan haben. Insourcing ist ein wichtiges Stichwort in der Branche. Sei es bei der Wartung, sei es bei Bohrarbeiten, viele ehemals an externe Gesellschaften ausgegebene Arbeiten werden wieder von eigenen Kräften erledigt. So geben 70 Prozent der Befragten an, dass sie bei den an Externe vergebenen Bohrarbeiten an eine Kehrtwende denken. Bei den Ingenieursarbeiten sieht die Lage für externe Gesellschaften hingegen entspannter aus, hier ist der Druck offenbar nicht so groß. Sorgen sollten sich hingegen externe Fracht- und Logistikunternehmen machen. Zumindest der Preisdruck wird in dieser Sparte besonders hoch werden.

Alles kommt auf den Prüfstand

Die Bergbaugesellschaften sehen sich bei ihren Arbeiten auch vermehrt nach Alternativen um. Alle operativen Arbeiten werden auf den Prüfstand gestellt, man untersucht, ob man diese nicht besser anders gestalten kann. Kostendruck und höhere Produktivität sind die Stichworte. Während früher dabei vor allem die großen Konzerne die Fäden in der Hand hielten, sind es derzeit insbesondere die kleineren Bergbauunternehmen, die sich innovativ zeigen und diese Bemühungen voranbringen.

Die Analysten sind sich recht sicher, dass die Bergbaukonzerne ihren kostenbewussten Kurs beibehalten werden. Dabei lassen sie sich auch von möglicherweise steigenden Rohstoffpreisen und starken Währungen nicht abhalten. Nach Jahren des Schlendrians wird jetzt wieder auf jeden Dollar geachtet. Investoren könnten es danken.