Platin: Chancen und Risiken bei Südafrikas Aktien

Platin: Chancen und Risiken bei Südafrikas Aktien

Der Platinsektor hat die Krisenzeiten noch nicht hinter sich gelassen. Die Aktien verharren bei niedrigen Kursen, dabei sind die Aussichten für den Platinpreis gar nicht mal so schlecht. Die Analysten der Citigroup haben sich in einer ausführlichen Studie dem südafrikanischen Platinsektor zugewandt und bei den beteiligten Unternehmen Licht und Schatten gefunden. Einige Gesellschaften haben ein hohes Kurspotenzial, andere Gesellschaften könnten zur Enttäuschung werden.

Seit der Krise 2008/2009 liegt die Eigenkapitalrentabilität der Branche in Südafrika bei durchschnittlich 9 Prozent im Jahr. Zuletzt gab es sogar ein Minus von 3 Prozent. Diese Zahlen sind weit entfernt von den guten, alten Zeiten. Von 1998 bis 2008 kam der durchschnittliche ROE, also die Eigenkapitalrentabilität, auf 33 Prozent. Ob solche Zahlen jemals wieder erreicht werden, ist fraglich.

Dabei soll es mit dem Platinpreis in den kommenden Jahren wieder nach oben gehen. Die Experten erwarten für 2014 einen Durchschnittspreis von 1.538 Dollar je Unze, bis 2018 soll dieser auf 1.850 Dollar je Unze steigen. Das Potenzial für die Aktien aus dem Sektor wird sehr unterschiedlich gesehen. Im Schnitt haben sie ein Aufwärtspotenzial von 22 Prozent bis 42 Prozent, einzelne Werte kommen hingegen auf ein langfristiges Potenzial im dreistelligen Prozentbereich.

Ganz oben in der Hitliste der Analysten steht das Papier von Royal Bafokeng Platinum (ISIN: ZAE000149936). Hier sehen die Experten ein Potenzial von 221 Prozent. Auf kurze Sicht bewerten sie den Titel hingegen nur mit "neutral". Es hapert mit der Kaufempfehlung, da das Potenzial nicht auf Sicht von zwei Jahren realisierbar ist. RB Plat muss zunächst noch hohe Investitionen in seine Minen vornehmen. Allerdings wirkt die Unternehmensführung auf die Analysten sehr vertrauenswürdig und zuverlässig. So glauben sie, dass diese die Herausforderungen bewerkstelligen kann.

Die beiden weiteren Topwerte in der Branchenstudie sind Impala Platinum (ISIN: ZAE000083648) und Lonmin (ISIN: GB0031192486). Beide Konzerne erhalten eine Kaufempfehlung, das langfristige Potenzial sehen die Experten bei 74 Prozent bzw. 61 Prozent.

Am anderen Ende der Rangliste stehen die Papiere von Anglo American Platinum (ISIN: ZAE000013181), Northam Platinum (ISIN: ZAE000030912) und Aquarius Platinum (ISIN: BMG0440M1284). Diese Aktien werden alle mit "neutral" gewertet, schon jetzt gibt es kaum eine Differenz zwischen aktuellem Kurs und Kursziel. Das KGV 2014e für alle Aktien liegt bei mehr als 20. Dabei erscheint den Experten vor allem das Potenzial von Anglo American Platinum begrenzt zu sein.

Während die Aktien mit hohem Potenzial derzeit mit einem Abschlag von bis zu 70 Prozent (Impala) zu den alten Bewertungen gehandelt werden, fällt der Abschlag bei Aquarius und Co. deutlich niedriger aus. Bei Aquarius beträgt er nur 11 Prozent, dies zeigt das begrenzte Aufwärtspotenzial des Papiers.