Goldaktien: Die Trendwende ist greifbar
Auch wenn der Goldpreis heute etwas zurück fällt: Die Feinunze scheint erste wichtige charttechnische Hindernismarken zu überwinden. Gestern war die Notierung bis fast 1.345 Dollar geklettert, am Mittwochmorgen pendelt die Feinunze zwischen 1.330 Dollar und 1.337 Dollar, liegt damit leicht im Minus. Die bisher wichtigste Erkenntnis aber: Der gestrige Ausbruch über das Hindernis bei 1.328/1.330 Dollar ist bislang intakt geblieben.
Für das Sentiment im Goldmarkt wäre dies eine bedeutsame Entwicklung. Die Bullen könnten mit dem ersten prozyklischen Kaufsignal wieder mehr Vertrauen in das Edelmetall fassen, das seit 2011 von 1.921 Dollar auf bis zu 1.180 Dollar gefallen war – das Tief wurde Ende Juni erreicht, nach einer zwischenzeitlichen Erholung auf 1.433 Dollar befindet sich der Goldpreis seit Ende August aber wieder im Abwärtstrend. Dieser Trend könnte nun durchbrochen werden. Zwischen 1.352/1.359 Dollar und 1.375 Dollar warten auf die Feinunze die nächsten Hindernisse.
Der Preisanstieg kam keinesfalls aus dem Nichts. Im Gegenteil: Die jüngsten US-Konjunkturdaten haben dem Markt gezeigt, dass die US-Notenbank ihre extrem expansive Politik nicht kurzfristig wird zurückfahren können. Dieses Gespenst hatte den Goldpreis stark unter Druck gesetzt. Nun rechnet man damit, dass das "Tapering" eher später als früher beginnt. Das stützt das Edelmetall, ist zudem Wasser auf die Mühlen derer, die davon ausgehen, dass die Fed noch lange Zeit ihr "Quantitative Easing" durchziehen muss, wenn sie nicht einen kolossalen Einbruch der US-Volkswirtschaft provozieren will.
Das besser werdende Sentiment ist natürlich ein Grund für deutlich steigende Kurse bei Goldaktien. Wir haben zuletzt bereits auf interessante Trendwendeformationen und potenzielle Kaufsignale in den Charts verschiedener Goldförderer aufmerksam gemacht. Steigende Goldpreise unterstützen diese Szenarien, zumal Goldaktien mit einem "Hebel" auf Goldpreisveränderungen reagieren. Für die Juniors wichtig: Setzen die "big guys" einen bullishen Trend, könnte dies den gesamten Markt mitreißen. Gerade auf dem völlig überverkauften Niveau vieler Goldtitel könnte dies sehr spannend sein!
Der Blick auf die Aktie des kanadischen Konzerns Barrick Gold (ISIN: CA0679011084) zeigt deutliche Gewinne, die das Papier in den vergangenen Tagen an der NYSE erzielt hat. Ein Ausbruch über einen charttechnischen Widerstand um 19,00/19,20 Dollar ist erfolgt und hat den Titel gestern an die wichtige Hürde um 19,90/20,40 Dollar geführt. Wird diese überschritten, könnte es direkt weiter gehen in Richtung 21,70 Dollar. An dieser Marke wird dann entweder eine Trendwende nach oben mittels neuem Kaufsignal vollendet, oder die Tristesse des Blue Chips der Goldbranche geht erst einmal weiter.
Die Aktie von AngloGold Ashanti (ISIN: US0351282068) ist da schon einen Schritt weiter: Das Papier hat mit seinem gestrigen deutlichen Kursanstieg an der NYSE einen wichtigen Widerstand unterhalb von 15,23 Dollar überwunden. Hier scheiterte bisher die Vollendung einer Bodenbildungsformation, die sich seit Juli entwickelt. Mit dem Sprung auf gestern intraday erreichte 16,49 Dollar bzw. 16,26 Dollar auf Schlusskursbasis hat AngloGold Ashanti die wichtige Hürde überwunden. Bestätigt sich der Break, wäre eine Bodenbildungsformation vollendet. Allerdings liegen untergeordnete charttechnische Hürden in der Nähe, die Bullen haben also noch Arbeit.