Dramatische Einbrüche bei weltweiten Bohrprogrammen

Dramatische Einbrüche bei weltweiten Bohrprogrammen

Die Folgen der Kapitalknappheit bei den Explorern und den Erlösrückgängen bei den Produzenten zeigen ihre harten Auswirkungen. IntierraRMG, ein Unternehmen für Datensammlung und Analysen, stellte folgende Veränderungen fest:

Seit Ende 2011 gehen die Explorationsleistungen kontinuierlich zurück. Ausgehend vom Höchststand Oktober 2011 mit 1.000 aktiven Bohrungen weltweit, erreichten die veröffentlichten Bohrergebnisse im Juni 2013 mit nur mehr 279 ihren vorläufigen Tiefstwert. Davon wurden nur 121 Berichte von Goldliegenschaften vermeldet. Im Juni 2012 waren es noch 299 und im Juni 2011 405. Ähnlich dramatisch ist die Lage bei Bohrungen nach Kupfer. In den Jahren 2011 und 2012 wurden noch an die 100 Bohrergebnisse im Juni verzeichnet, während der Juni 2013 mit lediglich 45 extrem schwach ausfiel.

Der Direktor von InierraRMG, Dr. Chris Hinde, fasst zusammen: "Die gesamten gemeldeten Bohrergebnisse für das abgelaufene Quartal können mit 1.053 beziffert werden. Das Quartal davor waren es noch 1.479 und im letzten Quartal 2012 1.741. Der Rückgang wird noch deutlicher, wenn man das 3. Quartal 2012 mit 2.072 gemeldeten Bohrergebnissen ebenfalls mit einbezieht. Wobei man allerdings berücksichtigen muss, dass diese Zahlen unter Umständen auch mehrfache Ergebnismeldungen von einem Bohrprogramm enthalten können".

Die Bohrungen nach Gold beliefen sich weltweit im letzten Quartal auf magere 495, nach 651 im Quartal davor und 905 im gleichen Quartal des Vorjahres. Kupfer zeigt ein ähnliches Bild. Lediglich 144 gemeldete Bohrergebnisse, gegenüber noch 192 im Vorquartal und 235 im Vergleichsquartal des Vorjahres.

Dr. Hinde führt weiter aus: "Die geringeren Bohraktivitäten sind weltweit zu beobachten, jedoch in Südamerika erreichten sie negative Spitzenwerte. Bohrungen nach Gold haben sich mehr als halbiert im letzten Jahr mit nur mehr 55 gemeldeten Bohrergebnissen gegenüber noch 123 aus dem Vergleichsquartal des Vorjahres. Das bedeutet, dass sich der Weltanteil Südamerikas bei der Goldsuche von 14% auf magere 11% reduziert hat, und das innerhalb eines Jahres."

Was bei Südamerika für Gold gilt, gilt ebenso für Silber. Hier sackten die Veröffentlichungen von 46 aus dem Vergleichsquartal 2012 auf nur mehr 16 im abgelaufenen Quartal ab. Der weltweite Anteil an der Silbersuche verringerte sich dadurch in einem Jahr von 23% (2012) auf unter 16%.

Ganz ähnlich verlief der Trend bei den Basismetallen. Wurden im 2. Quartal 2012 aus Südamerika noch 40 Bohrergebnisse gemeldet, so waren es im Vergleichsquartal heuer nur mehr 23. Ein Rückgang an der weltweiten Suche nach Kupfer von 17% auf 16%. Kollabiert sind hingegen die Aktivitäten für Zink und Blei. Zink hatte im 2.Quartal 2012 noch 11 Ergebnisse vermeldet, im abgelaufenen Quartal aber nur mehr 1. Dadurch schrumpfte der Anteil Südamerikas an der weltweiten Suche nach Zink von 17% auf nur mehr 2%. Wurden im 2.Quartal 2012 noch 10 Ergebnisse von Bohrungen nach Blei gemeldet, so gab es im abgelaufenen Quartal keine einzige mehr. Dabei betrug der Anteil Südamerikas an der Suche nach Blei im Vorjahr noch 20%.

Nord- und Zentralamerika konnten sich diesem generellen Trend auch nicht entziehen, auch wenn diese Regionen nach wie vor den Löwenanteil an der weltweiten Suche nach Gold mit 41% stellen. Sie sind jedoch durch den Rückgang hinter die Großregion Australasien gefallen. Zum Beispiel bei der Jagd nach Kupfer fiel der Anteil Nord- und Zentralamerikas auf 28% gegenüber Australasiens Anteil von 35%, bezogen auf das abgelaufene Quartal. Australasien hatte aber auch nur einen geringeren Rückgang bei Kupfer von 69 Meldungen im 2. Quartal 2012 auf 51 für das letzte Quartal zu verzeichnen. Wurde der Markt im 2.Quartal 2012 bei der Suche nach Gold noch mit 180 Meldungen über Bohrergebnisse verwöhnt, so belief sich die Anzahl der Meldungen im abgelaufenen Jahr nur mehr auf 104. Asien alleine verzeichnete bei der Suche nach Gold einen Jahresrückgang von 77 auf 41 gemeldete Bohrungen, bei Kupfer einen Rückgang von 27 auf 16.

Diese erschütternden Veränderungen zeigen das ganze Ausmaß der Situation, in der sich aktuell und weltweit die Bergbaubranche befindet. Dabei scheinen sich auch für die kommenden Quartale keine positiven Entwicklungen abzuzeichnen. Klar schossen in den Wachstumsjahren der Märkte vor 2011 neue Explorer wie Pilze aus dem Boden, aber die heute festzustellende Gesamtentwicklung weist auf ein Sterben der mittlerweile mittellosen kleinen Betriebe hin, aber auch auf ein starkes Zurückdrehen bei den großen Produzenten. Dies wird mit Sicherheit in den nächsten Jahren die Angebotssituation völlig neu definieren.

Quelle: www.mining.com