Tanzania: Steuererhöhung wird vorbereitet

Auch der afrikanische Staat Tanzania bleibt von der Welle der Steuererhöhungen nicht verschont. Zumindest, wenn es nach dem Willen des Ministers für Bergbau und Energie, Herrn Professor Sospeter Muhongo, gehen soll. Seine Forderung stellt er nach der Auswertung der Wirtschaftsdaten der letzten Jahre aus seinem Ressort und begründet es folgendermaßen:

Tanzania hat seiner Meinung nach ein eindeutiges Ungleichgewicht zwischen den Exportwerten des Bergbaues und den Steuereinnahmen aus diesem Bereich. Ausländische Firmen hätten im Zeitraum zwischen 1997 und 2010 insgesamt Investitionen in Höhe von rd. 5 Mrd. USD vorgenommen. Alleine die Exporte zwischen 2009 und 2011 beliefen sich auf 4,55 Mrd. USD. Auf der anderen Seite haben daraus die Unternehmen lediglich 196 Mio. USD an Steuern und Abgaben abgeführt. Weiters wären die Exporterlöse zwischen 2009 und 2011 doppelt so hoch wie die im gleichen Zeitraum vorgenommenen Investitionen. Rund 2,24 Mrd. Investitionswert alleine im Zeitraum zwischen 2009 und 2011 zeigen auf eine steigende Investitionstätigkeit, an der natürlich das Finanzsystem stärker partizipieren möchte.

Unterstützt wird seine Meinung auch durch Aussagen des World Gold Councils als Dachorganisation, die weiter steigende Bergbautätigkeiten bis zumindest 2016 erwartet. Weitere Schützenhilfe für seine Forderungen sieht der Minister in der Analyse von Morgan Stanley, die fürs erste Quartal 2013 einen Goldpreis von rd. 1.715 USD je Unze voraussagt, mit steigender Tendenz Richtung 4. Quartal 2013, wo ein Goldpreis von rd. 1.830 USD je Feinunze erwartet wird.

Minengesellschaften wenden sich ja auch an die Behörden, wenn sie Verluste machen um Erleichterungen zu erlangen, wendet der Minister ein. Folglich sieht der Minister auch die Rechtfertigung, an die Minen heranzutreten, wenn sie Gewinne machen. Auch wenn man Gegenwind von den Bergbaubetrieben erwartet, die steigende Kosten und generelle Unsicherheit am Markt für sich reklamieren, so dürfte doch zu erwarten sein, dass die Gesetzgebung den Wünschen des Bergbauministers entsprechen wird. Die großen Betriebe vie African Barrick Gold, Anglo Gold Ashanti und Resolute Mining werden dies zu berücksichtigen haben.

Dies könnte jedoch noch dauern bis zur tatsächlichen Umsetzung, da bislang weder genaue Größen noch Zeiträume genannt wurden, aber man sollte davon ausgehen, dass sich Tanzania in den nächsten Monaten noch näher darin definieren und nähere Details hierzu bekanntgeben wird.