Der Ritt der Notenbanken auf der Rasierklinge

Marktbeobachter sind sich einig: Die stark expansive Politik vieler bestimmender Notenbanken der Industrienationen ist ein wesentlicher Faktor für den Goldpreisanstieg der vergangenen Jahre. Mit Programmen wie dem stark diskutierten Quantitative Easing der US-Notenbank Federal Reserve sollen negative Folgen der vielen Krisen der vergangenen Jahre abgefedert werden. Die Mannen um Fed-Chef Ben Bernanke sind bei weitem nicht allein mit ihrer Politik, die oftmals als eine Art Liquiditätsverteilung mit der Gießkanne kritisiert wird. Das europäische Pendant zur Fed, die EZB, verfolgt mit den Käufen von Staatsanleihen finanziell maroder Euro-Mitgliedsstaaten eine ähnliche Politik wie die US-Amerikaner: Mittels Notenpresse sollen Probleme kuriert werden.

Die Befürchtung, dass diese Politik drastische negative Folgen haben kann, ist nicht von der Hand zu weisen. Der Blick auf die Historie des Geldes zeigt, wie oft die Bekämpfung von Problemen mit der Notenpresse zu teils extremen Inflationsproblemen geführt hat. Die Hyperinflation während der Weimarer Republik ist hierfür ein drastisches Beispiel mit tragischen Folgen, bei weitem aber nicht das Einzige.

Die Stimmen, die vor den inflationären Tendenzen als Folge der Politik von Fed & Co. warnen, sind keine Kassandrarufe. Längst wertet der Dollar gegen Sachwerte wie Gold oder Silber ab, die drastisch an Wert gewonnen haben. Solange die Währungshüter ihre Notenpressenpolitik fortführen und damit den Ritt auf der Rasierklinge begehen, besteht kaum ein Grund, warum dieser Trend sich umkehren sollte.