Profitiert Gold von der Fiskalklippe und ihren Folgen?

Für die Rohstoffkurse an den Börsen dieser Welt ist und bleibt die Politik der US-Notenbank einer der wichtigsten Faktoren. Das gilt vor allem für das "Quantitative Easing" der Fed, also einer sehr expansiven Geldpolitik, wenn der Zins bereits an der oder nahe der Null-Marke liegt. Mit ihren quantitativen Lockerungen hat die Fed vor allem die Preise des Goldes in die Höhe getrieben. Und neue derartige Maßnahmen werden immer wieder als ein wichtiger Faktor für höhere Goldkurse angesehen.

Und so können den gestrigen Konjunkturdaten aus den USA durchaus Signalwirkungen zugeschrieben werden. Der Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden US-Gewerbe ist überraschend stark zurück gegangen und unter die statistische Expansionsschwelle gefallen, die ein stärkeres Wachstum anzeigt. Vor allem bei neuen Aufträgen und Neueinstellungen halten sich die US-Unternehmen zurück. Es machen sich angesichts der bisher ungelösten Finanzprobleme des Staates, die in der Presse unter dem Namen "Fiskalklippe" laufen, Unsicherheiten breit. Man rechnet offenbar nicht mit einer kurzfristigen Lösung des Problems, eher könnte es erst in einigen Wochen zu einer Einigung kommen.

Die Situation könnte die Fed dazu veranlassen, neue vertrauensbildendende Maßnahmen im Rahmen des "Quantitative Easing" in Angriff zu nehmen, vermuten die Marktbeobachter bei der Commerzbank. Das wäre mindestens für den Goldpreis eine interessante Perspektive, denn dieser könnte dann sowohl von einer neuen Geldschwemme als auch von seiner Eigenschaft als "sicherer Hafen" profitieren. Kommt es zu einem solchen Szenario, wäre der jüngste Kursrutsch bei der Feinunze eine Gelegenheit, Positionen im Gold auf- und auszubauen.