Australische "Supersteuer" auf Rohstoffgewinne bisher ein Einnahmeflop

Sie war ein heftiger Zankapfel zwischen der australischen Regierung und der Bergwerksbranche. Eine neue Rohstoffsteuer, die Minerals Resource Rent Tax, sollte in diesem Jahr knapp 4 Milliarden Dollar in die Kassen des australischen Finanzministers Wayne Swan spülen. Doch daraus wird nichts. Die Flaute bei den Rohstoffpreisen macht aus der Steuer bisher einen totalen Einnahmeflop. Eingeführt im Juli dieses Jahres, hat die Steuer bisher nicht einen Dollar an Einnahmen für den Staat erzielt.

Die australische Regierung hat Presseberichten zufolge ihre Einnahmeprognose aus der Minerals Resource Rent Tax bereits auf 2 Milliarden Dollar fast halbiert. Man gibt sich gelassen. Es sei klar, dass die Steuer sehr schwankungsintensive Einnahmen generieren werde, heißt es aus Regierungskreisen. Angeblich seien im frühen Stadium kaum Einnahmen geplant gewesen. Die Senkung der Einnahmeprognose steht dieser Aussage allerdings komplett entgegen.

Der Grund für das Einnahmedesaster ist, dass die Steuer an den Gewinn der jeweiligen Unternehmen gebunden ist, der aus der Ausbeutung von Rohstoffvorkommen in Australien erwirtschaftet wurde. Durch eine Mindestgewinnschwelle sind nur Teile der Branche in "Down Under" betroffen – und die ist neben den schwachen Rohstoffpreisen noch durch hohe Investitionen sowie den starken Austral-Dollar belastet. Das hat für das Steuerloch gesorgt – ein Trend, der sich zukünftig allerdings ändern kann.