Rohstoffe: Kommt die Übernahmewelle wieder?

Es ist noch nicht lange her, da verging in der Rohstoffbranche kaum eine Woche ohne größere Übernahmedeals. Doch seit die Wirtschaft als Folge der verschiedenen Finanzkrisen der letzten Jahre erneut schwächelt, hat sich dieser Trend stark abgeschwächt. Zahlen aus Studien zeigen, dass das Interesse im Sektor an größeren M&A-Transaktionen fast völlig erlahmt ist. Das ist einer der wichtigen Gründe, warum viele Rohstoffaktien, vor allem die Small Caps des Sektors, zuletzt so deutlich abgefallen sind.

Doch der Trend könnte sich wieder drehen. Der Grund liegt auf der Hand: Mit dem Kursrutsch im Rohstoffsektor sind die Bewertungen der Rohstoffreserven und Projekte ebenfalls deutlich zurück gegangen. So kann man derzeit Rohstoffprojekte zu günstigen Preisen erwerben. Das dürfte über kurz oder lang das Interesse an Übernahmen und Zusammenschlüssen wieder steigen lassen. Dies wäre ein klarer Impuls für höhere Aktienkurse bei den Rohstofftiteln. Vor allem kleinere Unternehmen, die interessante Explorationsprojekte in frühen oder fortgeschrittenen Stadien haben, könnten mit einem hohen Hebel auf solche Entwicklungen reagieren.

Offen ist noch, wann die Konzernlenker wieder so viel Vertrauen in die eigene Branche fassen, dass sie zu Unternehmenskäufern werden. Derzeit beschäftigt man sich noch vielfach intern mit der Optimierung eigener Projekte und Ressourcen. Doch das China ein milliardenschweres Infrastrukturprogramm aufzieht, ist ein wichtiges Signal. Die Notenbanken wollen die Wirtschaft ebenfalls stützen. Der Wind kann also schnell drehen und Übernahmen wieder auf der Tagesordnung stehen – so wie bei Inmet Mining, die in Panama ein Goldprojekt übernehmen wollen und dafür immerhin rund 112 Millionen Kanadische Dollar bieten. Kein "big deal", aber ein Anfang.