Südafrika: Die Politiker-Gefahr für den Bergbau

2014 finden in Südafrika die nächsten Präsidentschaftswahlen statt. Doch möglicherweise schon in diesem Winter entscheidet sich, ob Jacob Zuma erneut für das Amt kandidieren wird. Im Dezember findet der nächste Kongress des regierenden ANC statt, bei dem es auch um den Vorsitzenden Jacob Zuma geht. Der seit 2009 amtierende Präsident ist derzeit in schwerem Fahrwasser. Vor allem die Streiks in der Bergbaubranche machen ihm zu schaffen. Die einen werfen ihm vor, er sei zu schweigsam, andere machen ihm Vorbehalte, er stehe auf Seiten der Arbeitnehmer, wieder andere kritisieren, dass er sich nicht mit den Streikenden solidarisiere.

Die Politik muss agieren, denn die Bedrohung in dem für das Land so wichtigen Sektor wird immer größer. Viele Arbeiter sind unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen, den Sicherheitsvorkehrungen und dem Lohn. Sie hatten sich von einem schwarzen Präsidenten und einer schwarzen Regierung mehr versprochen. Seit fast 20 Jahren regiert der ANC, doch noch immer ist die Arbeitslosigkeit hoch. Das sorgt für Unzufriedenheit, wie sie sich derzeit in den Streiks in der Gold- und Platinbranche ausdrückt.

Die Situation könnte sich noch weiter verschlimmern. Einerseits kämpfen verschiedene Gewerkschaften um die Gunst der Arbeiter, dies kann den Arbeitskampf weiter radikalisieren. Andererseits sind auch Politiker des ANC in Kampflaune. Allen voran geht dabei Julius Malema, der frühere Chef der Jugendorganisation des ANC. Malema wurde zwar kürzlich aus der Partei ausgeschlossen, findet jedoch weiterhin viel Gehör. So hat er die Bergbauarbeiter aufgerufen, die Minen landesweit zu bestreiken. Sie sollen so unregierbar werden. Da Malema noch immer viele Anhänger in der arbeitenden Bevölkerung hat, ist nicht klar, was sein Aufruf bewirken wird. Auf ihn wird in Zukunft weiter zu achten sein.